Regie: George Roy Hill
Missionare auf der Insel...
George Roy Hills Verfilmung von James Micheners Roman
"Hawaii" entstand 1966 und spielte alleine in den USA ca. 16 Millionen
Dollar ein. Ein Ergebnis, dass in noch vor "The Bible" (John Huston),
"Virginia Woolf" (Mike Nichols), "Kanonenboot am Yanktseekiang" (Robert
Wise) und "Ein Mann zu jeder Jahreszeit" (Fred Zinnemann) zum
erfolgreichsten Film des Jahres machte. Interessanterweise ist Hills
Monumentalfilm in Deutschland eher unbekannt, obwohl der schwedische
Hauptdarsteller Max von Sydow als großer, hagerer, hochmütiger und
verbohrter Geistlicher im schwarzen Gehrock und Ofenrohrhut alle
Register seines Könnens zieht.
Der
Film basiert auf dem dritten Kapitel des Buches mit dem Titel „From the
Farm of Bitterness“, in dem es um die Besiedlung des Inselreichs durch
seine ersten amerikanischen Missionare geht.
Bei
der Oscarverleihung 1967 ging "Hawaii" mit 7 Nominierungen (Beste
Nebendarstellerin Jocelyne LaGarde, Kameramann Russell Harlan, Kostüme,
Music Score, Bestes Lied, Bster Ton, Beste Visuelle Effekte) als einer
der großen Favoriten ins Rennen, obwohl die Hauptdarsteller Julie
Andrews und Max von Sydow ignoriert wurden. Der Abend des 10. April 1967
endete mit einen Oscarregen für die Filme von Zinnemann (6 Oscars) und
Mike Nichols (5 Oscars). Neben "Kanonenboot am Yanktseekiang, der 8
Nominierungen für sich verbuchen konnte und am Ende leer ausging, konnte
auch "Hawaii" keinen einzigen Sieg davontragen.
Im
Jahr 1819 appelliert Prinz Keoki Kanakoa (Manu Tupou) an die Yale
Divinity School, das Christentum auf die Hawaii-Inseln zu bringen. Der
neu ordinierte Pfarrer Reverend Abner Hale (Max von Sydow) gehört zu
den Freiwilligen, aber alle Missionare müssen verheiratet sein. Reverend Dr. Thorn (Torin Thatcher) stellt ihm seine junge Nichte Jerusha Bromley (Julie Andrews) vor. Jerusha ist zwar in Kapitän Rafer Hoxworth (Richard Harris) verliebt, einen Walfänger auf See, der sie offenbar vergessen hat. Abner und Jerusha heiraten und gehen nach Lahaina, Maui, wo Keoki mit seinen Eltern und seiner Schwester wiedervereint wird. Die Missionare sind schockiert über das angeblich sündige Verhalten der Inselbewohner. Halbnackte Mädchen haben Sex mit Matrosen und die Eingeborenen verehren hawaiianische Idole. Schlimmer
noch, Keokis Vater Kelolo (Ted Nobriga) ist sowohl Ehemann als auch
leiblicher Bruder von Keokis Mutter Malama Kanakoa (Jocelyne La Garde),
der Aliʻi Nui (Herrscherin), die die Eingeborenen als "heilige Person“
betrachten. Es
wird angenommen, dass Inzest eine rein königliche Blutlinie
aufrechterhält, und es wird erwartet, dass Keoki seine Schwester Noelani
(Elizabeth Logue) heiratet, die eines Tages Ali'i Nui werden wird. Keoki,
der darauf wartet, zum christlichen Geistlichen geweiht zu werden,
lehnt dies jedoch ab, was zu Zwietracht innerhalb seiner Familie führt. Die Hales leben in einer Grashütte und arbeiten am Bau einer Kirche. Jerusha
hilft den Eingeborenen und versucht, die Praxis des Ertränkens
entstellter oder deformierter Säuglinge zu beenden, nachdem er ein
Kleinkind mit einem Muttermal im Gesicht gerettet hat. Nach
einer schweren Wehen bringt Jerusha ihr erstes Kind zur Welt, einen
Sohn namens Micah (wird als 7Jähriger und 12 Jähriger von Max von Sydows
Söhnen Henrik und Claes gespielt) . Abner tauft seine erste Konvertitin, ein junges hawaiianisches Mädchen namens Iliki (Lokelani S. Chicarell), das den Hales als Dienerin zur Verfügung gestellt wurde. Malama
willigt ein, etwas über das Christentum zu lernen, weigert sich aber
zunächst, sich zu bekehren. Während Abe sich schwer tut im Umgang mit
den Eingeborenen, die ein glückliches Dasein führen, findet seine Frau
Jerusha sehr schnell Zugang zu den Menschen....
Zweifelsohne ein gut gemachtes Epos mit einer monumentalen Länge von 190 Minuten. Die Schauspieler (Gene Hackman ist Dr. Wipple zu sehen) verleihen der Geschichte Tiefe und Glaubwürdigkeit und der Zusammenprall zweier Zivilisationen ist äusserst interessant. Vor allem zeigt die Geschichte auch die Arroganz der Kirche gegenüber den Insulanern, die durch das Auftauchen der s.g. "Ziviliisierten Menschen" den Untergang ihrer Kultur erleben.
Zweifelsohne ein gut gemachtes Epos mit einer monumentalen Länge von 190 Minuten. Die Schauspieler (Gene Hackman ist Dr. Wipple zu sehen) verleihen der Geschichte Tiefe und Glaubwürdigkeit und der Zusammenprall zweier Zivilisationen ist äusserst interessant. Vor allem zeigt die Geschichte auch die Arroganz der Kirche gegenüber den Insulanern, die durch das Auftauchen der s.g. "Ziviliisierten Menschen" den Untergang ihrer Kultur erleben.
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