Regie: Richard Fleischer
An Bord der Nautilus...
Gemeinsam mit H. G. Wells (Die Zeitmaschine) gilt
Jules Verne als einer der Erfinder von Zeitreisen. In seinem Roman "Die
Reise zum Mittelpunkt der Erde" schickt er seine Protagonisten ins
Erdinnere und damit auch in die Vorgeschichte der Menschheit. Zeit und
Raum werden hier geologisch kurzgeschlossen, denn die Zeitalter lassen
sich an den Erdschichten ablesen. Weitere Erfolge hatte Jules Verne mit
seinen Romanen "In 80 Tagen um die Welt", "Die geheimnisvolle Insel",
"20000 Meilen unter dem Meer", "5 Wochen im Ballon" oder "Zwei Jahre
Ferien". Viele Romane des Schriftstellers, der von 1828 bis 1905 lebte,
wurden auch verfilmt. Der in Technicolor gestaltete Abenteuerfilm
"20.000 Meilen unter dem Meer" entstand 1954 unter der Regie von Richard
Fleischer und war einer der ersten Kinofilme die in Cinemascope gedreht
wurden. Die Kinokassen in den USA machten einen Umsatz von 8 Mlilionen
Dollar, was zum dritthöchsten Einspielergebnis des Jahres 1954 führte.
Nur "White Christmas" und "Caine Mutiny" hatten noch ein besseres
Ergebnis. Produziert wurde der Film von Walt Disney, der vor allem durch
seine Zeichentrickfilme ein ganz junges Publikum ansprach. So ist
Fleischers Film natürlich besonders faszinierend für Kinder und
Jugendliche, aber auch für jung gebliebene Zuschauer.
Im Jahr 1868 verbreiteten sich Gerüchte über einen Angriff eines Seeungeheuers auf Schiffe im Pazifischen Ozean. Professor
Aronnax (Paul Lukas) und sein Assistent Conseil (Peter Lorre) werden
gebeten, Nachforschungen anzustellen und bald an Bord einer Fregatte der
US-Marine zu gehen. Zu ihnen gesellt sich der übermütige Harpuniermeister Ned Land (Kirk Douglas). Nach monatelanger Patrouille wird das Monster entdeckt. Die Geschützmannschaft der Fregatte eröffnet das Feuer, aber das Monster dreht sich um und rammt das Kriegsschiff. Ned,
Conseil und Aronnax werden über Bord geworfen, während die havarierte
Fregatte davontreibt und nicht in der Lage ist, auf ihre Hilferufe zu
reagieren. Während
sie sich an Trümmern festklammern, stoßen Aronnax und Conseil auf ein
Metallschiff und stellen fest, dass es sich bei dem Monster um ein von
Menschenhand geschaffenes "tauchendes Boot“ handelt. Unter
Deck findet Aronnax ein großes Aussichtsfenster und wird Zeuge einer
Unterwasserbeerdigung, während Ned Land auf einem umgestürzten Langboot
ankommt. Ned,
Aronnax und Conseil werden von den Tauchern entdeckt als sie versuchen,
mit dem aufgerichteten Langboot abzureisen, werden jedoch gefangen
genommen. Der
Kapitän des Schiffes stellt sich als Kapitän Nemo (James Mason) vor,
seine Unterwasserboot hat er den Namen Nautilus gegeben. Er
nimmt die drei gefangen, wogegen sich insbesondere Ned Land von Beginn
an heftig sträubt und die Flucht plant. Aronnax hingegen sieht sich in
einem Dilemma, denn auf der einen Seite bewundert er Nemo für dessen
naturwissenschaftliche und technische Pionierleistungen, andererseits
ist ihm jetzt auch bewusst, dass Nemo als kaltblütiger Mörder unterwegs
ist und die Nautilus sein Tötungsinstrument ist. Nemo war einst
Arbeitsklave in der Strafkolonie Rura Penthe, wo Arbeiter unter
unmenschlichen Bedingungen Rohstoffe abbauen, die westlichen Staaten zur
Munitionsherstellung dienen. Aus diesem Grund hat er keinerlei
Hemmungen, Rohstofftransportschiffe zu versenken...
Der Film bietet Abenteuer pur, eine Flucht vor den Kannibalen und als Höhepunkt einen Kampf mit einem Riesenkalmar. James Mason überzeugt als als charismatischer Antiheld im Stil von Captain Ahab aus "Moby Dick" von Herman Melville. Auch die Leistung von Kameramann Franz Planer ist hervorragend. Er wurde während seiner Laufbahn fünfmal für den Oscar vorgeschlagen, aber keine dieser Nominierungen reichte zum Sieg.
Der Film bietet Abenteuer pur, eine Flucht vor den Kannibalen und als Höhepunkt einen Kampf mit einem Riesenkalmar. James Mason überzeugt als als charismatischer Antiheld im Stil von Captain Ahab aus "Moby Dick" von Herman Melville. Auch die Leistung von Kameramann Franz Planer ist hervorragend. Er wurde während seiner Laufbahn fünfmal für den Oscar vorgeschlagen, aber keine dieser Nominierungen reichte zum Sieg.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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