Regie. Ernst Lubitsch
Eine Frau und ihre Liebhaber...
Der s.g. "Hays Code" war eine Zusammenstellung von Richtlinien zur
Herstellung von US-Kinofilmen, die nur moralisch akzeptable
Darstellungen zuließ. Besonders Gewaltszenen oder sexuelle sowie
poliitsche Inhalte wurden von dieser Aufsichtsbehörde ab 1934 streng
überwacht und die Inhalte reguliert. Dies führte dazu, dass sämtliche
Filmproduktionen in der Zeit von 1934 bis 1967 diesen Richtlinien
unterworfen waren. Bei Verstößen musste eine Strafe von 25.000 Dollar
gezahlt werden und diese Filme konnten dann auch nur in begrenzten
Lichtspielhäusern laufen, sie durften nicht in den wichtigen Premiere
Kinos gezeigt werden. 1933 wurde die "Catholic Legion of Decency"
gegründet, die sich berufen fühlte mit der Stimme von etwa 20 Millionen
Katholiken zu sprechen und sie konnte durch gezielte Boykottaufrufe
"gebrandmarkte Filme" an der Kasse zu ruinieren.
Zum Glück hat Ernst Lubitsch seine frivole Komödie "Serenade zu
dritt" bereits im Jahr 1933 abgedreht, denn diese Thematik wäre ein Jahr
später wahrscheinlich nicht mehr machbar gewesen. Der Film handelt von
einer Frau, die sich in zwei Männer gleichzeitig verliebt und sich nicht
für nur einen der beiden entscheiden kann. Ausserdem ehelicht sie sogar
noch einen Dritten, den sie eigentlich nicht liebt. Die Ehe scheitert
natürlich. Was für eine schreckliche Moral...dem Publikum hat es aber
gefallen, denn er zählte in der Jahresendabrechnung zu den zehn Filmen
mit den hächsten Einspielergebnissen. Kein Wunder bei dieser
Starbesetzung mit Gary Cooper, Frederic March und Miriam Hopkins. Auf
dem Weg nach Paris mit dem Zug trifft die Werbekünstlerin Gilda Farrell
(Miriam Hopkins) auf den Künstler George Curtis (Gary Cooper) und den
Dramatiker Thomas Chambers (Frederic March), zwei amerikanische
Landsleute, die in der französischen Hauptstadt eine Wohnung teilen. Gilda
arbeitet für den Werbefachmann Max Plunkett (Edward Everett Horton),
dessen Bemühungen, sie in eine Liebesbeziehung zu verwickeln, erfolglos
blieben. Tom
und George erkennen beide, dass der andere in Gilda verliebt ist, und
obwohl sie sich bereit erklären, sie zu vergessen, können sie ihr nicht
widerstehen, als sie zu Besuch kommt. Da
sie sich nicht zwischen den beiden entscheiden kann, schlägt sie vor,
als Freundin, Muse und Kritikerin mit ihnen zusammenzuleben – mit der
Maßgabe, dass sie keinen Sex haben werden. Gilda
beauftragt einen Produzenten, Toms Stück zu lesen, und er reist nach
London, um die Inszenierung seines Werks zu überwachen. Während seiner Abwesenheit geraten Gilda und George zu Toms Leidwesen in eine romantische und sexuelle Beziehung. Monate später trifft Tom im Theater auf Max. Max erzählt ihm, dass George als Porträtkünstler große Erfolge erzielt hat. Tom kehrt nach Paris zurück und erfährt, dass George ihre Wohnung verlassen hat und mit Gilda in ein Penthouse gezogen ist. Während George in Nizza ein Porträt malt, entfachen Gilda und Tom ihre Affäre wieder. George
kehrt zurück und befiehlt den beiden, zu verschwinden, als ihm klar
wird, dass sein ehemaliger Mitbewohner und jetziger Liebhaber während
seiner Abwesenheit ein Rendezvous hatten. Gilda
beschließt, die Rivalität der Männer zu beenden, indem sie Max in
Manhattan heiratet, doch als sie von ihren ehemaligen Freundinnen
Topfpflanzen erhält, ist sie so verärgert, dass sie die Ehe nicht
vollziehen kann. Als
Max eine Party für seine Werbekunden veranstaltet, brechen Tom und
George die Veranstaltung ab und verstecken sich in Gildas Schlafzimmer. Max findet die drei lachend auf dem Bett und befiehlt den Männern, hinauszugehen; Es kommt zu einer Schlägerei, die alle Gäste zum Aufbruch veranlasst. Gilda
gibt bekannt, dass sie ihren Mann verlässt, und sie, Tom und George
beschließen, nach Paris und zu ihren ungewöhnlichen Lebensbedingungen
zurückzukehren...
Natürlich ist diese Geschichte von Lubitsch total locker inszeniert worden. Man spricht nicht umsonst vom "Lubitsch Touch" und er ist auch ein Beispiel dafür wie modern der US-Film in der Zeit des Pre-Code daherkamen. Der Film basiert auf dem Stück "Design for Living" (so heißt auch der Film im Original) und feierte 1932 Triumphe am Broadway. Von Lubisch wurde aber extrem viel verändert, sogar vieles abgeschwächt - der Hays Code war zwar noch nicht Pflicht, aber auf freiwilliger Basis versuchten sich die Filmleute an diese Vorgabe schon vorher zu halten. Ben Hecht, der Drehbuchautor schaffte es für den Film eine Version zu schreiben, die die vagen Grundzüge des Bühnenstücks beibehielt und allzu anstößige Zeilen und Dialoge auf ein vertretbares Maß minimierte.
Natürlich ist diese Geschichte von Lubitsch total locker inszeniert worden. Man spricht nicht umsonst vom "Lubitsch Touch" und er ist auch ein Beispiel dafür wie modern der US-Film in der Zeit des Pre-Code daherkamen. Der Film basiert auf dem Stück "Design for Living" (so heißt auch der Film im Original) und feierte 1932 Triumphe am Broadway. Von Lubisch wurde aber extrem viel verändert, sogar vieles abgeschwächt - der Hays Code war zwar noch nicht Pflicht, aber auf freiwilliger Basis versuchten sich die Filmleute an diese Vorgabe schon vorher zu halten. Ben Hecht, der Drehbuchautor schaffte es für den Film eine Version zu schreiben, die die vagen Grundzüge des Bühnenstücks beibehielt und allzu anstößige Zeilen und Dialoge auf ein vertretbares Maß minimierte.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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