Regie: Denys de la Patelliere
Die Reise des Marco Polo...
1965 entstand unter der Regie von Denys de la Patelliere (Taxi nach Tobruk) eine sehr freie Version über die Reisen von Marco Polo (1254 bis 1324). Der aus einer venezianischen Händlerfamilie stammende Mann wurde durch eine Asienreise seines Vaters und seines Onkels motiviert eine Reise bis ins Kaiserreich China zu wagen. Obwohl einzelne Geschichtswissenschaftler aufgrund von falschen Angaben und Unereimtheiten in den Reiseberichten immer wieder Zweifel an der Historizität seiner China Reise geäussert haben, wird diese aber von den meisten Historikern als erwiesen angesehen. Die Geschichte beginnt im Jahr 1271. Der junge Marco Polo (Horst Buchholz) kann endlich seinen Vater und seinen Onkel in die Arme schließen, die lange Zeit auf Reisen waren. Doch leider kommen sie nicht wie erwartet mit vielen neuen Waren zurück, sondern fast mit leeren Händen. So hat Marco Polo nur noch ein Ziel: Er will diese gefährliche Reise auch auf sich nehmen und zusammen mit seinem Vater und dem Onkel noch einmal bis nach China reisen. Und diesmal soll diese Reise weit erfolgreicher sein. Der Vater brachte eine Botschaft des chinesichen Herrschers Kublai Khan (Anthony Quinn) mit, die besagt, dass Frieden zwischen allen Ländern und Religionen sein soll. Darin bittet der mächtige Mongolenherrscher auch um die Entsendung würdiger Vertreter der abendländischen Kultur an seinen Hof. Der junge, abenteuerlustige Marco soll die Expedition in den Fernen Osten anführen, begleitet von seinem Vater (Massimo Girotti), seinem Onkel (Mica Orlovic) und zwei hohen geistlichen Vertretern des Papstes (Bruno Cremer und Jacques Monod).Die Reise führt die Gruppe nach Jerusalem und nach Syrien und später in die Wüste Gobi sowie in die endlosen Weiten der mongolischen Steppe. Marco hat zahllose Gefahren zu bestehen und sich Herausforderungen zu stellen: Da ist dieser grausame alte Mann in den Bergen (Akim Tamiroff), in dessen Hände er fällt und einen der Templer, die Marco begleiten, zu Tode foltert. Der kluge und freundliche Emir Alla Hou (Omar Sharif) befreit ihn aus seinem Verlies. Später hat Marco eine kurze aber stürmische Romanze mit einem exotischen, wilden Mädchen mit einer Peitsch (Elsa Martinelli)e, die ihn aus einer bedrohlichen Lage rettet und ihm den rechten Weg weist. Er verliert seine Freunde aus den Augen, nachdem sein Vater und sein Onkel entführt worden sind, und gerät in den Hinterhalt des Mongolenrebellen Prinz Nayam (Robert Hossein), dem fremdenfeindlichen Sohn des Kublai Khan, dem Marco nur mit knapper Not entkommen kann. Nayams Ziel ist es, einen großen kriegerischen Konflikt zwischen Ost und West zu entfachen. Nur mit Mühe und Not kämpft sich Marco durch die Wüste. Halbtot wird er an der chinesischen Grenze von Mönchen gefunden. Die nehmen ihn mit. In diesem Kloster lernt er die schöne 16jährige Prinzessin Gogatine (Lynne Sue Moon), die sich in den gutaussehenden Marco verliebt, aber als eine der möglichen Bräute für Kublai Khan ausgewählt wurde...
Somit der Stoff aus dem die großen Klassischen Monumentalfilme geboren werden. Diese Reise bis nach China dauerte 4 Jahre und erstreckte sich auf mehr als 12.000 Kilometer. Doch der Film hat nicht mal Überlänge und die Laufzeit von 117 Minuten ist viel zu wenig für den großen Atem eines echten Kinoepos. Doch diese Kritik fällt nicht so sehr ins Gewicht, denn "Im Reich des Kublai Khan" ist ein schöner Bilderfilm und sie kommen durch den Kameramann Armand Thierard (in Zusammenarbeit mit Claude Renoir) richtig gut zur Geltung. Durch das Geschick des Produzenten kostete der Film lediglich 2,5 Millionen Dollar und trotzdem ist die Riege der Stars beachtlich: Orson Welles, Anthony Quinn, Omar Sharif, Horst Buchholz, Akim Tamiroff, Massimo Girotti, Bruno Cremer, Folco Lulli, Robert Hossein und Elsa Martinelli. Auch wenn die Kritik damals eher verhalten auf den Film reagierte, ist den Machern ein liebevoll gestaltetes Bilderbuch gelungen, dass optisch weit über den Durchschnitt hinausragt.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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