Mittwoch, 21. Februar 2024

Aufstand in Trollness


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Lewis Milestone

Widerstand in Norwegen...

Als mit dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 der Zweite Weltkrieg beginnt, bleiben die skandinavischen Länder Norwegen und Dänemark neutral. Doch vor allem Norwegen geriet schon bald in den strategischen Fokus der Feindmächte Deutschland und Großbritannien.
1940 überfiel das nationalsozialistische Deutschland zeitgleich Dänemark und Norwegen. Während sich die Dänen zunächst mit dem Regime arrangieren, agieren in Norwegen bald Widerstandskämpfer.
Nach der deutschen Besetzung Norwegens im April 1940 wurde im Mai 1941 Milorg gegründet, um die einzelnen Widerstandsgruppen in einer militärischen Widerstandsorganisation zu bündeln.
Viele norwegische Kolaborateure hatten die Wehrmacht bei der Eroberung des eigenen Landes unterstützt und anschließend rund 6.000 Norweger für die Waffen SS rekrutiert.  Am 1. Februar 1942 bildete der Ministerpräsident eine von den Besatzern abhängige Kollaborationsregierung und setzte die norwegische Verfassung außer Kraft. Gleichzeitig verstärkte sich der Widerstand der norwegischen im Untergrund agierenden Heimatfront, die hervorragende Kontakte zur Londoner Exilregierung unterhielt. "Milorg", die militärische Abteilung der Widerstandsbewegung, bildete bis Kriegsende mit Unterstützung Großbritanniens rund 45.000 Untergrundkämpfer für Anschläge und Sabotageaktionen aus.
Bis zur deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 starben im insgesamt rund 10.000 Norweger in 2. Welkrieg. 
Der zweifache Oscarpreisträger Lewis Milestone entschied sich 1943 den Roman "Aufstand in Trollness" von William Woods zu verfilmen. Sein bekanntester Film ist sicherlich die erste Verfilmung von "Im Westen nichts Neues" - mit Werken wie "Der General starb im Morgengrauen", "Von Mäusen und Menschen", "Die seltsame Liebe der Martha Ivers" und dem farbenprächtigen Remake von "Meuterei auf der Bounty" schuf er weitere Klassiker des Kinos. Das Drehbuch zu "Aufstand in Trollness" schrieb Robert Rossen, der einige Jahre später mit "Der Mann, der herrschen wollte" ebenfalls einen Oscarsieg in der Regie-Kategorie schaffte.
Norwegen, 1942. Im von den Nazis besetzten Fischerdorf Trollness halten Dr. Martin Stensgard (Walter Huston) und seine Frau (Ruth Gordon) an dem Anspruch eines ruhigen und geduldsamen Lebens fest und ignorieren die Besatzer. Auch der Arzt würde am liebsten neutral bleiben, ist aber hin- und hergerissen. Kaspar Torgersen (Charles Dingle), sein Schwager, der wohlhabende Besitzer der örtlichen Fischkonservenfabrik, kollaboriert mit den Nazis. Allerdings ist die Tochter des Arztes, Karen (Ann Sheridan), eine Widerstandskämpferin und liiert mit ihrem Anführer Gunnar Brogge (Errol Flynn). Erschwerend kommt hinzu, dass der Sohn des Arztes, Johann (John Beal), gerade von der Schule in Oslo zurückgekehrt ist. Leider gerät er immer wieder unter den Einfluss seines Onkels, der mit den Nazis sympathisiert. Obwohl sie ihren Bruder liebt, macht Karen den Bürgern klar, dass Johann ein Verräter am eigenen Volk ist. Eine wichtige Gruppe von Widerstandskämpfern, angeführt von Gunnar und Karen, wartet sehnsüchtig auf die geheime Ankunft von Waffen eines britischen U-Bootes. Sie verstecken die Waffen in einem Keller und fordern die Stadtbewohner auf, die Gewalt bis zum günstigen Zeitpunkt zu verschieben. Eines Abends wird Karen auf dem Weg zu einem Treffen von einem deutschen Soldaten gepackt und verschwindet, während Gunnar verzweifelt die Stadt nach ihr absucht. Schließlich erscheint sie mit zerrissener Kleidung und verletztem Gesicht bei dem Treffen, was darauf hindeutet, dass sie vergewaltigt wurde. Gunnar verliert den Überblick, als er sieht, was die Deutschen angerichtet haben, und bereitet sich auf einen unverzüglichen Angriff vor. Aber Karen und die anderen überzeugen ihn, dass es noch nicht so weit ist. Nach dem Treffen ermordet jedoch Karens Vater wütend einen deutschen Soldaten. Der Nazi-Kommandant Kaiser (Helmut Dantine) ordnet die öffentliche Hinrichtung aller mutmaßlichen Widerstandsführer an. Am nächsten Morgen schaufeln sie ihre eigenen Gräber auf dem Stadtplatz. Dann hören sie Gesang und entdecken, dass die Stadtbewohner sich mit dem geschmuggelten Arsenal bewaffnet haben. Der örtliche Pfarrer feuert vom Kirchturm aus ein Maschinengewehr ab, und die Bürger folgen seinem Beispiel. Sie erobern ihr Dorf zurück und laden die Frauen und Kinder auf Fischerboote nach England. Im örtlichen Hotel, das als deutsches Hauptquartier dient und in das Karens Bruder umgezogen ist, werden Vorbereitungen für die Verteidigung getroffen. Gunnar, Karen, ihr Vater und andere Widerstandskämpfer marschieren durch den Wald zum Hotel. Johann erlebt einen Sinneswandel und warnt die Rebellen vom Hotel aus, dass sie in eine Kreuzfeuerfalle geraten. Die Deutschen töten Johann und liefern sich dann einen Kampf mit den Rebellen, die schließlich das Hotel einnehmen. Der Nazi-Kommandant begeht Selbstmord. Später ziehen überlebende Widerstandskämpfer in die Berge, um ihren Kampf gegen die Besatzung fortzusetzen....





Ein Propagandafilm durch und durch, bei dem die Deutschen die Bösen sind und die Zivilbevölkerung am Ende ausschließlich aus Helden besteht. Das ist natürlich sehr schwarz-weiß gedacht, aber sicherlich seiner Entstehungszeit geschuldet. Der spannende Kriegsfilm mit sehr melodramatischen Anleihen war ein Publikumserfolg, der weltweit 3,6 Millionen Dollar einspielte. Ein wichtiger Beitrag Hollywoods zur psychologischen Kriegsführung gedacht. Der pathetische Schlußakkord ist natürlich extrem überzogen, was aber der spannenden und dichten Inszenierung nicht schadet und für Errol Flynn war das sicherlich eine nicht ganz typische Rollenwahl. 
 







Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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