Montag, 12. Februar 2024

Gentleman Jim, der freche Kavalier


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Raoul Walsh

Corbett gegen den unbesiegbaren Sullivan..

"Gentleman Jim" von Raoul Walsh war bei seinem Erscheinen ein echter Kassenhit, der fast 4 Millionen Dollar Umsatz an der Kasse machte. Das Zugpferd hießt natürlich Errol Flynn, der 1942 zu den erfolgreichsten Kinostars überhaupt gehörte. Und die Rolle als James J. Corbett war natürlich perfekt und passte auf das DraufgängerImage von Flynn. Es war auch nicht die erste Zusammenarbeit zwischen Regisseur Raoul Walsh und dem Schauspieler. Kurz zuvor drehten sie zusammen den Western "Sein letztes Kommando". Es ist offensichtlich, dass der Star unglaublichen Spass hatte diesen berühmten Boxweltmeister zu spielen und Walsh hat den Film total dynamisch mit viel Spass inszeniert. Vielleicht eine der besten Darstellungen von Flynn, vor allem deshalb, weil die Persönlichkeit des Boxers dem wirklichen Leben des Schauspielers sehr nahe kommt: Immer etwas überheblich, übermütig, draufgängerisch. Ein Running Gag des Films ist der Nervenkitzel von James J. Corbett, der es genießt, wenn im angesagten Boxclub der Stadt sein Name von einem Pagen ausgerufen wird. Dabei hat der junge Hitzkopf dem Bediensteten ein bisschen Geld gegeben, dass er ganz laut seinen Namen ausruft. So macht man für sich Publicity, wenn man noch keine hat. Seine arrogante und von sich total überzeugte Art ist der reichen Victoria Ware, gespielt von Alexis Smith; ein Dorn im Auge. Sie möchte unbedingt, dass dieser Hochmut vor dem Fall kommt. Aber keine Sorge: Am Ende werden die beiden ein Traumpaar. "Gentleman Jim" ist ein Boxfilm zum Wohlfühlen. Höhepunkt ist natürlich der legendäre Kampf im Schwergewicht: Corbett gegen den scheinbar unbesiegbaren Sullivan.
In San Francisco des Jahres 1887 wird ein illegaler Boxkampf von der Polizei aufgelöst. Unter den Zuschauern befinden sich die beiden Bankangestellten Jim Corbett (Errol Flynn) und Walter Lowrie (Jack Carson) sowie der Richter Geary, der auch im Vorstand der Bank ist. Um den schlechten Ruf des Boxsports, der zu einem Wettkampfverbot geführt hat, aufzupolieren, will Geary als Mitglied eines Olympischen Vereins junge Männer aus guten Familien kämpfen lassen. Als Geary am nächsten Tag die Bank betritt, fürchten Jim und Walter um ihre Jobs. Doch Geary will Jim lediglich für seine Aussage vor Gericht danken, der erklärt hatte, warum ihre Anwesenheit bei dem Kampf wichtig gewesen sei. Victoria Ware betritt die Bank um Geld für ihren pokerspielenden Vater Buck (Minor Watson), ebenfalls ein Mitglied des Olympischen Vereins, abzuheben. Jim begleitet die junge Frau zurück zum Verein. Victoria zeigt ihm den Club und geht mit ihm zum Lunch. In der Trainingshalle übt Jim ein wenig Boxen, was den Trainer dazu veranlasst, ihm die Vereinsmitgliedschaft anzutragen. Jim, dessen Vater (Alan Hale) als Kutscher und dessen Brüder (ua. der junge James Arness) im Hafen arbeiten, wird durch die Mitgliedschaft selbstbewusster, aber auch reichlich arrogant. Die anderen Mitglieder sind verärgert und planen einen Kampf zwischen Jim und dem ehemaligen britischen Schwergewichtsmeister Jack Burke (Art Foster) in Salt Lake City. Überraschend für alle gewinnt Jim den Kampf durch seine exzellente Fußarbeit und seine schnellen Schläge. Mit Hilfe seines neuen Managers Delaney (William Frawley) zum erfolgreichen Profi. Sein siegreicher Kampf gegen Joe Choynski (Sammy Stein) auf einem Lastkahn bringen ihm den Titel "Gentleman Jim" ein.
Mit seiner Familie zieht er nun nach Nob Hill. Victoria, in die Jim verliebt ist, fühlt sich von seiner zunehmend arroganten Art abgestoßen und wünscht sich, dass er einmal einen Kampf verliert. 1892 muss Jim 10.000 Dollar aufbringen, um den Schwergewichtsmeister John Sullivan (Ward Bond) herausfordern zu können. Victoria, in der Hoffnung auf eine Niederlage Jims, sponsert ihn anonym...





In der Rolle des Schwergewichtsmeistes Sullivan, den keiner besiegen kann, bekam auch Ward Bond eine Paraderolle. Es ist schade, dass diese Leistung von der Academy in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" gewürdigt wurde. Es wäre sehr verdient gewesen. Auch Alan Hale als Vater von Corbett spielt phänomenal. Und bei Flynn und Alexis Smith stimmt natürlich die Chemie. Walshs Film ist ein kleines Meisterwerk und ein Beweis für die große Klasse des Hollywoodfilms zu jener Zeit.







Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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