Regie: Robert Wise
Der Boxer...
Kameramann Milton R. Krasner war insgesamt sechsmal für den Oscar
nominiert, das erste Mal 1943 für den Abenteuerfilm "Arabische Nächte".
Es folgten hervorragende Arbeiten in Filmen wie "Die Gladiatoren",
"Garten des Bösen", "Bus Stop", "Alles über Eva", "Ein Doppelleben",
"Scarlet Street", "Gefährliche Begegnung" oder "23 Schritte zum
Abgrund". Für seine Arbeit in "Drei Münzen im Brunnen" gewann er 1954
den Oscar.
In "Ring frei für Stoker Thompson" (Originaltitel: The Set Up) aus
dem Jahr 1949 war er auch für die dynamischen Fights im Boxring
zuständig. Regisseur Robert Wise wollte drei Kameras, die das Geschehen
möglichst hautnah einfangen sollen: Eine auf den Ring in seiner
Gesamtheit, eine auf die Kämpfer und eine dritte, die aus der Hand
gehalten wurde, um Details einzufangen wie z. B. die Berührung eines
Handschuhs mit einem Körper. Ausserdem ist es der Regiearbeit zu
verdanken, dass der Zuschauer das Gefühl hat vor Ort zu sein, denn Wise
setzt auf eine Echtzeit-Erzählstruktur, die Zuschauer sehen während der
gesamten Lauftzeit was die Hauptfigur Stoker macht, vom Aufwachen im
Hotelzimmer bis hin zum Ende des Kampfes und was nach dem Fight noch
passiert.
Bill "Stoker" Thompson (Robert Ryan mit einer grandiosen Leistung9,
ein 35-jähriger ehemaliger Boxer, soll in der Paradise City Arena gegen
einen 23-jährigen, von der Mafia kontrollierten Gegner namens Tiger
Nelson (Hal Baylor) antreten. Seine Frau Julie (Audrey Totter)
befürchtet, dass dies sein letzter Kampf sein könnte, und will, dass er
den Kampf aufgibt. Tiny (George Tobias), Stokers Manager, ist sich
sicher, dass er weiterhin Kämpfe verlieren wird, und nimmt deshalb Geld
für eine abgesprochene Niederlage von einem Mafioso an. Er ist sich von
Stokers Niederlage so sicher, dass er den Boxer erst gar nicht über die
Abmachung informiert.
Stoker und Julie debattieren leidenschaftlich darüber, ob er an dem
Kampf teilnehmen soll. Julie sagt ihm, dass sie Kopfschmerzen hat und
nicht zuschauen wird. Stoker sagt, wenn er den Kampf heute Abend
gewinnt, könnte er bei seinem nächsten Kampf einen Spitzenplatz
bekommen, einen Kampf, der ihm 500 oder 600 Dollar einbringen könnte.
Mit den 500 Dollar könnten sie einen Zigarrenstand kaufen oder in einen
anderen Boxer, Tony Martinez, investieren und ein neues Leben beginnen.
Julie sagt, dass sie sich mehr um sein Wohlergehen als um Geld kümmert,
aber Stoker erwidert: "Wenn man ein Kämpfer ist, muss man kämpfen."
Nachdem Stoker in die Arena gegangen ist, kämpft Julie weiter mit
ihrer Angst und ihrem Wunsch, ihn zu unterstützen. Letztendlich nutzt
sie ihre Eintrittskarte für die Veranstaltung nicht und streift
stattdessen durch die Straßen rund um die Arena.
Zu Beginn der vierten Runde eines brutalen Kampfes gegen den viel
jüngeren und hoch favorisierten Tiger Nelson erfährt Stoker von der
Absprache. Obwohl er erfährt, dass Little Boy (Alan Baxter), ein
gefürchteter Gangster, hinter der Absprache steckt, weigert er sich, den
Kampf aufzugeben.
Stoker gewinnt die lautstarke Unterstützung der blutdurstigen Fans,
die ihn zuerst blutend auf dem Boden liegend sehen wollten. Tatsächlich
siegt Stoker. Aber damit muss er auch mit den Konsequenzen der Gangster
rechnen...
"The Set up" ist für mich einer der stärksten Film Noirs überhaupt. Der Film dauert zwar nur 72 Minuten, aber diese kurze Laufzeit ist in jeder Sekunde intensiv und hoch spannend. Als Kabinenmanager Gus ist Wallace Ford zu sehen und Daryl Hickman spielt den Boxer Youngster Shanley. Art Cohn schrieb das Drehbuch dieses pulsierenden Dramas. Milton R. Krasner gewann einen Preis bei den Filmfestspielen in Cannes und der Film selbst wurde 1950 in der Kategorie "Bester Film" für den Britischen Filmpreis nominiert. Kein Wunder, denn die Sequenzen im Ring sind "Best Of" im Genre des Boxerfilms.
"The Set up" ist für mich einer der stärksten Film Noirs überhaupt. Der Film dauert zwar nur 72 Minuten, aber diese kurze Laufzeit ist in jeder Sekunde intensiv und hoch spannend. Als Kabinenmanager Gus ist Wallace Ford zu sehen und Daryl Hickman spielt den Boxer Youngster Shanley. Art Cohn schrieb das Drehbuch dieses pulsierenden Dramas. Milton R. Krasner gewann einen Preis bei den Filmfestspielen in Cannes und der Film selbst wurde 1950 in der Kategorie "Bester Film" für den Britischen Filmpreis nominiert. Kein Wunder, denn die Sequenzen im Ring sind "Best Of" im Genre des Boxerfilms.
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