Regie: George Fitzmaurice
Spionin für Deutschland...
Der Film "Mata Hari" von Regisseur George Fitzmaurice entstand 1931 und wurde zum erfolgreichsten MGM Film des Jahres - er spielte 2,3 Millionen Dollar ein und festigte natürlich den Ruf seiner Hauptdarstellerin Greta Garbo als größte Filmdiva ihrer Zeit. Obwohl es noch keinen Hays Code gab, bekam der Film in England erhebliche Probleme mit der Zensurbehörde. In einer Szene, in der die berüchtigte Tänzerin den Jungen Offizier Rosanoff verführt, liegt sie lasziv auf dem Bett. Er hat ihr gerade schwärmerisch von dem Ikonenbild erzählt, dass über seinem Bett hängt. Ein Bild, bei dem das ewige Licht brennt und nicht erlöschen soll, denn so hat es sich Rosanoffs verstorbene Mutter am Totenbett gewünscht. Die böse Mata Hari, die während dieser Liebesnacht wertvolle Papiere stehlen will, verlangt von dem verliebten Soldaten einen Liebesbeweis. Er soll dieses ewige Licht ausmachen, weil sie es dunkel haben möchte. So kann ihr Helfer die Papiere, die auf dem Tisch liegen, leichter entwenden. Die Filmstory hält sich nicht groß an die Fakten. Es ist das Jahr 1917. Frankreich ist nach wie vor in den Ersten Weltkrieg verwickelt. Dubois (C. Henry Gordon), Chef des französischen Spionagebüros, bietet an, das Leben eines gefangenen Agenten (Mischa Auer) zu schonen, wenn er preisgibt, wen er beschützt. Dubois vermutet, dass es sich um Mata Hari handelt, eine berühmte exotische Tänzerin, doch der Gefangene entscheidet sich für den Tod durch ein Erschießungskommando. Leutnant Alexis Rosanoff (Ramon Novarro)von der kaiserlich-russischen Luftwaffe landet nach einem gefährlichen Flug über feindlichem Gebiet in Paris und bringt wichtige Sendungen aus Russland mit. Er überredet seinen Vorgesetzten, General Serge Shubin (Lionel Barrymore), ihn an diesem Abend zu einem Auftritt von Mata Hari mitzunehmen. Rosanoff ist sofort von ihr fasziniert wie die meisten Männer von Paris. Durch jugendlichen Übermut und gutes Aussehen überredet er sie, die Nacht bei ihm zu verbringen. Doch am nächsten Morgen macht sie ihm klar, dass es sich um eine einmalige Affäre handelte. Carlotta (Karen Morley) eine Spionin für Deutschland weist Mata Hari heimlich an, sich bei Andriani (Lewis Stone), ihrem Spionagemeister, zu melden. Andriani befiehlt Mata Hari, von General Shubin den Inhalt der Depeschen herauszufinden, die Rosanoff mitgebracht hat und die er in seinem Gewahrsam hat. Als Mata Hari davon erfährt, sorgt sie dafür, dass ein Verbündeter die Depeschen stiehlt, sie fotografiert und sie dann unentdeckt zurückgibt, während sie den verwirrten, aber völlig verliebtn Rosanoff beschäftigt. Das ist die Gelegenheit, auf die Dubois gewartet hat. Er informiert Shubin über die jüngsten Aktivitäten von Mata Hari und schürt so dessen Eifersucht. Sie besucht den General, kann ihn jedoch nicht davon überzeugen, dass sie nur ihren Job macht. Tatsächlich hat sie sich in den jüngeren Mann verliebt. Wütend ruft Shubin Dubois an und bestätigt, dass Mata Hari eine Spionin ist. Sie erschießt ihn, bevor er seine Drohung, Rosanoff anzuklagen, wahr machen kann. Mata Hari taucht unter, doch als Andriani ihr mitteilt, dass Rosanoff auf dem Rückweg nach Russland abgestürzt ist und schwer verletzt wurde, widersetzt sie sich ihm und resigniert, um zu ihrer Geliebten zu gehen. Rosanoff wurde geblendet, könnte aber sein Augenlicht wiedererlangen. Nach einem freudigen Wiedersehen bei dem sie ihre verzweifelte Lage nicht preisgibt wird sie von Dubois verhaftet. Bei ihrem Prozess weist ihr Anwalt, Major Caron (Alex B. Francis), darauf hin, dass Dubois‘ Anklage auf schwachen Beinen steht. Alle seine Aussagen stammen aus zweiter Hand. Als Dubois jedoch damit droht, Rosanoff zur Aussage heranzuziehen, dass er sie kurz nach dem Mord vor Shubins Büro getroffen habe, gibt Mata Hari auf. Sie wird zum Tode verurteilt. Sie schreibt Rosanoff und teilt ihm mit, dass sie ihn für eine Weile nicht sehen kann, da sie aus gesundheitlichen Gründen in ein Sanatorium muss. Kurz vor ihrer Hinrichtung wird Rosanoff zu ihr gebracht. Der Gefängniswärter und die anwesenden Nonnen behaupten alle, sie seien in einem Sanatorium. Rosanoff sagt dem Gefangenen, dass er sich wahrscheinlich wiedersehen wird und er sich auf ihr zukünftiges gemeinsames Leben freut, sobald sie wieder gesund ist. Schließlich wird Mata Hari weggebracht, um sich dem Erschießungskommando zu stellen, wobei Rosanoff den Eindruck hat, dass sie für eine Routineoperation operiert werden muss....
Abgesehen vom hochdramatischen und übertriebenen Ende hat Fitzmaurices Film einige sehr gute Sequenzen und Greta Garbo darf den glamourösen Vamp darstellen mit vielen Mythen und Geheimnissen versehen. Es will zwar nicht so recht passen, dass die böse durchtriebene und starke Frau, die Männer manipuliert, am Ende so selbstlos und uneigennützig ist und stilvoll in den Tod geht.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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