Regie: George Seaton
Amnesie...
George Seaton war Drehbuchautor, Produzent und Regisseur. Sein
größter Kassenerfolg war sicherlich der Katastrophenfilm "Airport".
Insgesamt bekam er zweimal für seine Drehbücher "Das Mädchen vom Lande"
und "Das Wunder von Manhattan" den Academy Award. Bei dem Spionagefilm
"36 Stunden" aus dem Jahr 1965 war er Produzent, Drehbuchautor und
Regisseur in einem. Der Film entstand nach der gleichnamigen Vorlage von
Roald Dahl und erzählt eine aufregende Spionagegeschichte auf dem
Höhepunkt des 2. Weltkriegs und damit das Schicksal von Major Jeff Pike
(James Garner). Pike arbeitet für den US-Geheimdienst und ist sozusagen
mit den geheimsten Plänen der Allierten vertraut. Und an diese
Informationen mööchte auch der deutsche Geheimdienst herankommen, der
ebenfalls seine Leute im neutralen Lissabon hat. Pike wird von den
Deutschen schon lange beobachtet. Am 1. Mai 1944 wird Pike mit den
letzten Information von General Eisenhower in die portugiesische
Hauptstadt geschickt, um dort herauszufinden, ob die Deutschen immer
noch mit der Invasion in Calais rechnen. Dort sind auch inzwischen die
meisten deutschen Truppen stationiert und kampfesbereit. Pike weiß aber,
dass die Landung der Allierten kurz bevorsteht: Am 6. Juni in der
Normandie.
Er wird von den Nazispionen betäubt und am 2. Juni 1944 befindet
sich der Major bereits in einem amerikanischen Militärkrankenhaus auf
deutschem Boden. Der Psychiater Major Walter Gerber (Rod Taylor) hat
einen raffinierten Plan ersonnen, indem dem Patienten nach seiner
Betäubung dort weißgemacht wird, dass der Krieg schon längst vorbei ist,
denn inzwischen ist das Jahr 1950. Unterstützt von der Krankenschwester
Anna (Eva Marie Saint) erzählt man Pike, dass er an einem schweren
Gedächtnisschwund leiden würde, aber die Amnesie könnte behoben werden,
wenn er sich vor, während und nach der Zeit der Invasion erinnern
könnte. Die SS misstraut diesen seltsamen Methoden und der
Standartenführer Otto Schack (Werner Peters) gibt dem Arzt lediglich 36
Stunden Zeit die Geheimnisse aus Pike herauszulocken, danach würde man
zu den üblichen Foltermethoden zurückgreifen....
Irgendwann kommt der Patient natürlich hinter das Komplott, dass
alle im Militärkrankenhaus mit spielen. Alle anderen Insassen und
sämtliches Personal sind deutsch. Als Pike dahinterkommt wird Anna seine
Verbündete. Im letzten Teil des Films sind die Spionagemethoden nicht
mehr wichtig, denn dann gehts darum aus Deutschland zu flüchten. Die
schweizer Grenze ist nicht weit und dass nicht alle Deutschen Nazis
sind, beweisen ein Pfarrer, die Pfarrköchin (Celia Lovsky) und deren
Bekannter (John Banner), der zum Patrouillendienst an der Grenze
eingeteilt wurde. Auch Rod Taylor spielt gegen das gängige Klischee des
bösen Nazischergen. Werner Peters allerdings darf als fieser SS-Mann
einen richtigen Bösewicht mimen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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