Regie: George Cukor
Geschlechterkampf im Gerichtssaal...
"Ehekrieg" ist eine Komödie aus dem
Jahr 1949, die von Regisseur George Cukor inszeniert wurde. Im Original
heißt der Film "Adam´s Rib" und zeigt einmal mehr das
Hollywood-Traumpaar Katharine Hepburn und Spencer Tracy in einem
gemeinsamen Projekt.
Weitere Erfolge des Duos waren "Die
Frau, von der man spricht" (George Stevens), "Pat und Mike" (George
Cukor), "Der beste Mann" (Frank Capra), "Endlos ist die Prärie" (Elia
Kazan) oder "Rat mal, wer zum Essen kommt" (Stanley Kramer) - insgesamt
traten sie in neun Filmen gemeinsam vor die Kamera.
Ruth Gordon, die später für ihre Rolle
in Polanskis "Rosemarys Baby" den Oscar als beste Nebendarstellerin
erhielt, schrieb gemeinsam Garson Kanin das Drehbuch zum Film und beide
konnten sich über eine Oscarnominierung freuen.
Vor allem in der USA ist der
vergnügliche Kampf der Geschlechter ein echter Klassiker geworden. In
der AFI Liste der 100 besten Komödien aller Zeiten liegt "Ehekrieg" auf
einem phänomenalen 22. Rang.
Die Filmmusik wurde von Miklos Rosza geschrieben, der Song im Film "Farewell, Amanda" jedoch von Cole Porter.
Die Anfangsszene zeigt eine
verzweifelte Frau (Judy Holliday), die heimlich einen Mann (Tom Ewell).
Diese heimliche Beschattung dauert sehr lange, sie bleibt ihm auf der
Straße und in der U-Bahn auf den Fersen. Irgendwann betritt er eine
fremde Wohnung. Hier wartet sie eine kurze Zeit draußen vor der Tür und
dringt dann dort ein. Den Mann erwischt sie beim Schäferstündchen mit
einer gewissen Beryl Caighn (Jean Hagen). Die Verfolgerin greift in die
Tasche, nimmt dort wie von Sinnen eine Waffe heraus und versucht auf den
Mann zu zielen. Schüsse fallen....dem Zuschauer wird klar, dass eine
Frau ihren Mann beim Seitensprung ertappte und sofort "Rot" sah. Diese
Frau heißt Doris Attinger (Judy Holliday), die ihren Mann verletzt hat
und sich nun vor Gericht verantworten muss. Am nächsten Morgen steht der
Vorfall auch in den Zeitungen und das verheiratete Anwaltspaar Adam
(Spencer Tracy) und Amanda Bonner (Katharine Hepburn) unterhalten sich
darüber. Noch ahnt Adam, der Staatsanwalt nicht, dass er den Fall
übernehmen muss. Doch beim Gericht wird festgelegt, dass er der optimale
Mann ist in diesem Fall eine sichere Verurteilung für die aggressive
Tat zu bewirken. Amanda ist nicht sehr glücklich als sie dies von ihrem
Mann erfährt, denn sie sympathisiert mit Doris Attingers Verhalten und
ist entschlossen diese zu verteidigen. Vor allem die Doppelmoral ist
Amanda zuwider, die für Männer und Frauen in Bezug auf Ehebruch besteht.
Adam jedoch ist sicher, dass hier ein versuchter Mord geschah und sie
mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werden muss. Natürlich
hinterlässt der Streit vor Gericht über die Emanzipation der Frau auch
private Spuren. Das Eheleben bleibt nicht verschont und die beiden
schlittern ohne Vorsatz in einen heftigen Ehekrieg...
Natürlich wirkt dieser Kampf zwischen
Mann und Frau aus heutiger Zeit etwas veraltet, aber das Spiel des Duos
Spencer Tracy und Katharine Hepburn, die auch privat ein Paar waren, ist
perfekt und lässt den Film auch heute noch sehr locker wirken. Zur
damaligen Zeit war das intelligente Plädoyer über Gleichberechtigung ein
guter Kassenhit und spielte fast 4 Millionen Dollar in den Kinos ein.
In Nebenrollen gefallen David Wayne als Freund des Paares sowie Hope
Emerson als körperlich starke Zeugin Olympia la Pere.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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