Regie: Sam Wood
Schicksalstag...
Die Entstehung des Films "Wem die Stunde schlägt" nach dem
gleichnamigen Roman von Ernest Hemingway war ungewöhnlich. Während das
Team in der Bergen der Sierra Nevada schon Außenaufnahmen drehte, stand
die Besetzung immer noch nicht fest. Schließlich wurde Ingrid Bergman
für die weibliche Hauptrolle verpflichtet. Mit "Arzt und Dämon" und
"Casablanca" war sie sehr schnell zur neuen Filmdiva aufgestiegen. Eine
ideale Wahl, die auch der Autor Hemingway sofort bestätigte. "Schon
während des Schreibens stellte ich sie mir immer wieder in der Rolle der
Maria vor".
"Wem die Stunde schlägt" wurde ein riesiger Erfolg und war der
erfolgreichste Film des Kinojahres 1943, noch Henry Kings "The song of
Bernadette". Es gab sehr viele Oscarnominierungen. So wurde nicht nur
Ingrid Bergman berücksichtigt. Auch Gary Cooper als Hauptdarsteller
bekam eine Nominierung, ebenso die beiden Nebendarsteller Akim Tamiroff
und Katina Paxinou. Sie war aber die Einzige, die den Oscar auch gewann.
Alle anderen Nominierungen - Bester Film, Ausstattung, Kamera, Musik
und Schnitt - gingen leer aus.
Auch heute kann der Film vor allem durch seine guten Dialoge und
durch die aussergewöhnlich guten Schauspielerleistungen überzeugen.
Die Geschichte von Hemingway spielt im spanischen Bürgerkrieg des
Jahres 1937. Der amerikanische Lehrer Robert Jordan (Gary Cooper) ist
freiwilliger Guerillakrieger auf der Seite der Antifaschisten. Er würde
sein Leben opfern für die gute Sache und sein nächster Auftrag ist die
Sprengung einer bestimmten kriegswichtigen Brücke in den Bergen. Dieser
Auftrag wird ihm von General Golz (Leo Bulgakov) erteilt. Es ist eine
lebensgefährliche Mission und sie soll zeitgleich zum bevorstehenden
Angriff der Republikaner auf die Stadt Segova erfolgen. Robert soll bis
zum Beginn der Mission bei einer Partisanengruppe in den Bergen
untertauchen. Der Führer Amselmo (Vladimir Sokoloff) bringt in den
Unterschlupf der Partisanen, die sich in einer Höhle versteckt haben.
Dort lernt er Maria (Ingrid Bergman) kennen. Der Anführer Pablo (Akim
Tamiroff) ist ihm von Anfang an eher misstrauisch bis feindlich gesinnt.
Er kann nicht verstehen, dass so nah am Versteck seiner Leute solche
Missionen getätigt werden müssen. Rafael Mikhail Rasumni), Fernando
(Fortunio Bonanova), Agustín (Arturo Cordova), Primitivo (Victor
Varkoni) und Andrés (Erik Veldari) sind Komplizen seiner Guerillagruppe.
Zu den weiteren Mitkämpfern gehört auch Pablos resolute und mutige Frau
Pilar (Katina Paxinou), die in der Gruppe längst das Sagen hat.
Zwischen Robert und Maria funkt es gleich bei der ersten Begegnung. Doch
die Liebe steht in Zeiten des Krieges unter keinem guten Stern. Als
Pilar in Roberts Hand liest, scheint sie etwas dort gesehen zu haben,
über was sie schweigt....
Die Liebe zwischen dem Amerikaner und der jungen Frau, die
schlimmes in der Vergangenheit erlebt hat, ist der Mittelpunkt des
Films. Es schwebt allerdings immer etwas übergeordnetes in der Luft,
dieses Feeling hat Regisseur Sam Wood sehr gut eingefangen. Etwas
Größeres als der Mensch selbst, ein Schicksal, dem man vielleicht nicht
entgehen kann. Weitere bekannte Filme von Sam Wood sind die Marx
Brothers Filme "A night at the Opera" , "A day at the Races" sowie
"Goodbye Mr. Chips" und "Kitty Foyle".
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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