Regie: Don Siegel
Die Silberminen von Silver City...
Insgesamt hat Don Siegel während seiner aktiven Zeit als Regisseur
sieben Western gedreht. Zwei davon - Ein Fremder auf der Flucht und
Frank Patch - hat er fürs Fernsehen inszeniert. Zwei weitere "Betrogen"
und "Ein Fressen für die Geier" in Zusammenarbeit mit Hauptdarsteller
und Zugpferd Clint Eastwood. Sein letzter Western war auch gleichzeitig
John Waynes Abschiedsvorstellung vom Kino. Mit Elvis Presley in der
Hauptrolle machte er "Flammender Stern" im Jahr 1960 zu einem Erfolg.
Sein Debüt im Genre fand allerdings schon viel früher im Jahr 1952
statt. Damals war er noch ein Youngster unter den Regisseuren und hatte
kurz zuvor mit "Die rote Schlinge" einen Film Noir mit Robert Mitchum
gemacht. Sein großer Durchbruch mit dem Science Fiction Klassiker "Die
Dämonischen" sollte erst noch kommen. So war "Schüsse in New Mexico"
eher eine Routineaufgabe. In dieser Zeit arbeitete er für seine
Auftragsgeber wie am Fließband, konnte sich aber interessanterweise doch
eine gewisse Unabhängigkeit aufbauen und bewahren. Obwohl er dem Studio
viel Geld einsparte, mochte Jack Warner den Neuling nicht - wie alle
Freigeister.
"Schüsse in New Mexiko" spielte gute 1,25 Millionen Dollar an der
Kasse ein und war der erste Audie Murphy Western, der den neuen Star am
Kinohimmel, nicht als junger Gesetzloser darstellte, sondern als
aufrechten jungen Kerl, der sogar im Lauf der Geschichte zum
Hilfssheriff auf der Seite der Guten kämpft.
Dennoch ist sein Ziel die Rache. In der ersten Szene wird nämlich
sein guter Vater von einer fiesen Bande ermordet wird. Diese gut
organisierte Gangstergruppe hat das Ziel die Silberminen von Silver City
unter ihre Kontrolle zu bringen. Opfer sind Minen, die Einzelgängern
oder einer kleinen Gruppe gehören. Die werden mit Gewalt genötigt die
Mine den Banditen zu überschreiben. Doch dann werden sie brutal
erschossen. Es soll ja keine Zeugen geben, die dem kriminellen Treiben
ein Ende machen. Luke Cromwell (Audie Murphy) entkommt nur knapp einen
Hinterhalt, doch er hat sich geschworen das Verbrechen zu rächen. Der
junge Mann kann ausgesprochen gut reiten, schießen und pokern und nennt
sich nun "Silver Kid". In der Stadt ist auch Marshall Lightning Tyrone
(Stephen McNally) nicht untätig und versucht diesen Banditen den Garaus
zu machen. Er verdächtigt auch den dubiosen Johnny Sombrero (Eugene
Iglesias) mit dem Mord an seinem älteren Stellvertreter etwas zu tun zu
haben. Er verliebt sich in die hübsche Opal Lacey (Faith Domergue), die
gemeinsam mit ihrem Bruder Rod (Gerald Mohr) in die Stadt gezogen ist.
Die schöne Frau ist aber tückisch und gehört zur Minenbande. Mit der
rosaroten Brille sieht der Sheriff aber nur bedingt und merkt auch
nicht, dass die nette Dusty (Susan Cabot) schon länger in ihn verknallt
ist. Als "Silver Kid" in die Stadt kommt, wird er Hilfssheriff und
verliebt sich in Dusty. So sind drei Menschen verliebt, ohne dass dieses
Gefühl auf Gegenliebe stößt. Nur Opal versucht natürlich den Sheriff im
Glauben zu lassen, dass sie an ihm interessiert ist...
Am Ende besinnen sich aber alle Beteiligten, dass ein HappyEnd sehr
gelungen wäre. So bemerkt der Sheriff noch früh genug, dass die schöne
Frau ein falsches Spiel mit ihm trieb und Dusty merkt, dass Silver Kid
doch viel besser zu ihr passt. Der Western hat zwar einige
Routineszenen, aber er bietet auch interessante Figuren. So darf Faith
Domergue ein gemeines Biest spielen, die sogar ohne zu zögern mordet.
Und Eugene Iglesias spielt einen sehr egozentrischen Schurken. In einer
Nebenrolle taucht der junge Lee Marvin auf. Zusätzliche Spannung gibts
durch die Konstellation von ganz jungen Helden (Audie Murphy) und
versierter Westernheld (Stephen McNally), bei denen manchmal der Jüngere
der Vernünftigere von beiden ist. Für mich einer der starken Audie
Murphy Western.
Bewertung: 7,5 von 10 Punbkten.
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