Mittwoch, 10. Juli 2019

Khartoum

























Regie: Basil Dearden

Der heilige Krieg des Mahdi...

Khartoum" ist ein Film von Basil Dearden aus dem Jahr 1966, der sicherlich von der opulenten Machart von David Leans "Lawrence von Arabien" inspiriert wurde. Für das beste Originaldrehbuch bekam der Autor Robert Ardrey im Jahr 1967 sogar eine Oscar-Nominierung. Er musste sich allerdings von Claude Lelouch und Pierre Uytterhoeven für "Ein Mann und eine Frau" geschlagen geben. "Khartoum" wurde in Ultra Panavision 70 aufgenommen und galt lange Zeit als letzter Film in diesem Breitwandverfahren. Erst Quentin Tarantino ließ das Format für seinen kammerspielartigen Western "The Hateful Eight" wieder aufleben.
Die Geschichte selbst spielt während des Mahdi-Aufstandes, der sich in den Jahren 1881 bis 1899 abspielte. Der islamisch-politische Führer Muhammad Ahmad (Sir Laurence Olivier) sieht sich als Mahdi (eine Art isalmischer Messias) ansieht und eine Rebellion gegen die ägyptische Herrschaft in den Sudan-Provinzen auflehnt und zur Wehr setzt. Damit gelingen ihm zum Anfang des Aufstandes auch große Erfolge, heute gilt der Mahdi Aufstand als das erste erfolgreiche Aufbegehren einer afrikanischen Bevölkerungsgruppe gegen die Besatzer bzw.  gegen den Kolonialismus.
In den ersten Szenen zeigt der Film den Sieg des Mahdi gegen die 10.000 Mann starke Armee der Briten unter dem Befehl von Colonel William Hicks. Im Sudan werden sie geschickt in einen Hinterhalt gelockt, besiegt und die Waffen beschlagnahmt. Premier Gladstone (Ralph Richardson) will zwar keine Armee in den Sudan schicken, aber die britischen Interessen sollten dennoch gewahrt bleiben. So kommt der frühere Gouverneur des Sudans, General Charles George Gordon (Charlton Heston) ins Spiel, der das Land bestens kennt und liebt und der damals die Sklaverei dort abschaffen konnte. Er soll nach Khartoum und alle Ägypter erfolgreich evakuieren. Als rechte Hand soll Colonel Stewart (Richard Johnson) den idealistischen General begleiten.
Der Mahdi nimmt für sich in Anspruch, im Namen des Propheten Mohammed zu handeln und die reinen Gebote des Islams wieder zu errichten....




Basil Deardens monumentales Epos beweist, dass es früher auch schon den heiligen Krieg gab und der Film selbst wurde in Technicolor gefilmt. Optisch sieht der Film hervorragend aus, er kann aber nicht die gleiche Magie wie David Leans "Lawrence von Arabien" aufbauen. Das liegt vielleicht daran, dass das Drehbuch nicht so viel Wert legte den umstrittenen Offizier, den Charlton Heston spielt, tiefergründig zu zeichnen. Der Film enthält sich auch einer politischen Stellungnahme und lässt stattdessen die Bilder für sich sprechen. Beeindruckend sind diese Massenszenen aber durchaus, sie wurden an Originalschauplätzen gedreht. 





Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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