Regie: James Neilson
Die Rückkehr des Revolverhelden...
"Heiße
Colts in harten Fäusten" ist ein Western von James Neilson, der im
Original "Return of the Gunfighter" heißt und bei seinem Erscheinen
nicht im Kino gezeigt wurde. Der Western erlebte seine Premiere im
US-Fernsehen und aufgrund seiner soliden Machart wurde er immer wieder
gezeigt. Dabei macht Robert Taylor als müder Revolverheld eine gute
Figur und bescherte seinem Regisseur James Neilson nach dem James
Stewart Klassiker "Die Uhr ist abgelaufen", wo er für Anthony Mann
einsprang, einen zweiten Erfolg im Genre des Westernfilms.
Schon in den ersten Szenen wird Robert Taylor als Gunfighter Ben
Wyatt von schießwütigen Konkurrenten herausgefordert. Dabei ist er erst
vor einigen Tagen aus dem Gefängnis von Yuma entlassen worden. Doch sein
Legendenstatus blieb ungebrochen. Er ist aber inzwischen diesem Status
überdrüssig geworden und ist müde vom Herumziehen. Er will einfach in
Ruhe gelassen werden. Doch von einem jungen Mexikaner erhält er eine
Nachricht von seinem alten Freund Luis Domingo (Rodolfo Hoyos jr), der
sich in Not befindet und ihn dringend um Hilfe bittet, weil fremde
Banditen ihn bedrohen. Früher haben Ben Wyatt und Luis Domingo gemeinsam
für Juarez und die mexikanische Revolution gekämpft. Als er dessen Farm
erreicht, ist es aber schon zu spät. Domingo und seine Frau wurden
kaltblütig erschossen, doch Tochter Anita (Ana Martin) konnte entkommen
und hat sich die Gesichter der brutalen Mörder gemerkt. Als Augenzeugin
lebt sie natürlich gefährlich. Die Spur führt nach Lordsburg. Unterwegs
rettet Ben den jungen verletzten Lee Sutton (Chad Everett) vor den drei
Halunkenbrüdern Boone (Michael Pate, Henry Wills, Boyd Morgan), die ihn
töten wollen. Ausserdem wird der junge Mann vom Sheriff (Mort Mills)
verfolgt. Zwischen Lee und Ben entsteht ein gewisses Vater-Sohn
Verhältnis und ausserdem verguckt er sich in die hübsche Anita. In
Lordsburg trennen sich aber ihre Wege und Lee geht wieder auf die Ranch
seines Bruders Clay Sutton (Lyle Bettger). Der macht gemeinsame Sache
mit dubiosen Gestalten wie Sundance (John Davis Chandler). In Lordsburg
soll Anita die Möglichkeit bekommen die Mörder ihrer Eltern ausfindig zu
machen. Der Zeitungsmensch Lomax (Barry Atwater) und der Richter
(Willis Bouchey) wollen alles dafür tun den Mord aufzuklären. Dem
Sheriff ist aber nicht zu trauen und bald stellt sich heraus, dass Lees
Bruder der Drahtzieher ist...
Somit bekommt auch Chad Everett die Möglichkeit seine Rolle
ambivalent zu gestalten. Wie wird er sich entscheiden ? Für den
verkommenen Bruder oder für seine Liebe zu Anita und somit auch für
Gesetz und Ordnung. Robert Taylor ist der Rächer, der noch einmal einen
Feldzug auf sich nehmen muss. Diesmal um der Gerechtigkeit zum Sieg zu
verhelfen. Die Geschichte ist zwar nicht immer logisch, aber sie ist
flott und dynamisch inszeniert und Ellsworth Frdericks beweist, dass er
ein sehr guter Kameramann war. Er war u.a. verantwortlich für die Optik
der Filme "7 Tage im Mai", für "Die Dämonischen" oder für "Lockende
Versuchung". Für seine Arbeit in "Sayonara" wurde er für einen Oscar
nominiert. Der Mann weiß, wie ein Western auszusehen hat und so gibts
innert der 105 Minuten Laufzeit immer wieder sehr reizvolle
Kameraeinstellungen, die den Western über den Durchschnitt heben.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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