Regie: Michael Curtiz
Das Privatleben von Elizabeth und Essex...
Elizabeth I. war bekannt unter dem Namen "The Virgin Queen) und
regierte vom 17. November 1558 bis zu Ihrem Lebensende am 24. März 1603
das englische Königreich. Sie war die Tochter von Heinrich VIII und das
fünfte und letzte Mitglied der Tudor Dynastie auf dem englischen Thron.
Ihre Mutter war Anna Boleyn. Ihre Regierungszeit ging als
Elisabethanisches Zeitalter in die Geschichte ein.
Auch im Kino gab es immer wieder Filme über die bekannte Königin.
Jean Simmons spielte in "Young Bess" Elizabeth vor ihrer
Thronbesteigung. Glenda Jackson spielte in "Mary, Queen of The Scots"
die englische Herrscherin - Vanessa Redgrave die Gegenspielerin Maria
Stuart. Im Filmjahr 1998 verkörperte Judi Dench in "Shakespeare in Love"
die Monarchin mit großem Erfolg - als Lohn gab es den Oscar als beste
Nebendarstellerin. Im gleichen Jahr hatte auch Shekar Kapurs "Elizabeth"
Film Kinopemiere und Cate Blanchett war in ihrer ersten großen Rolle so
sehr überzeugend, dass auch sie sich unter den Oscarnomierten
wiederfand - allerdings unterlag sie Gwyneth Paltrow, die in
"Shakespeare in Love" die weibliche Hauptrolle spielte. "Elizabeth"
wurde ein Kassenerfolg und Shekar Kapur entschloss sich 2007 eine
Fortsetzung nachzuschieben: Auch "Elizabeth - das goldene Königreich"
kam sehr gut an. Die große Hollywood Charakterdarstellerin Bette Davis
verkörperte Elizabeth I. sogar in zwei Filmen.
Im Jahr 1939 entstand unter der Regie von Michael Curtiz "Günstling
einer Königin" und 1955 inszenierte Henry Koster "Die jungfräuliche
Königin".
"Günstling der Königin" (Originaltitel "The Private Lives of
Elizabeth and Essex) war bereits der zweite Film, in dem Bette Davis und
Errol Flynn gemeinsam spielten. Der Film spielte 1,6 Millionen Dollar
ein und basiert auf dem Theaterstück "Elizabeth the Queen) von Maxwell
Anderson, das am Broadway erfolgreich lief und fiktionalisiert die
historische Beziehung zwischen der Königin und Robert Deveraux, dem Earl
of Essex.
Dieser Earl of Essex (Errol Flynn) kehrt im Triumph nach London
zurück, nachdem er den Spaniern bei Cádiz eine vernichtende
Seemachtniederlage zugefügt hat. In London erwartet ihn die alternde
Königin Elizabeth (Bette Davis) mit Liebe, aber auch mit Furcht wegen
seiner Beliebtheit beim einfachen Volk und seines verzehrenden
Ehrgeizes. Zu seinen neidischen Rivalen gehören Sir Robert Cecil (Henry
Daniell), Lord Burghley (Henry Stephenson) und Sir Walter Raleigh
(Vincent Price). Sein einziger Freund am Hof ist Francis Bacon (Donald
Crisp).
Statt des erwarteten Lobes ist Essex fassungslos, als Elizabeth ihn
dafür kritisiert, dass es ihm nicht gelungen ist, die spanische
Schatzflotte zu erobern, wie er es versprochen hatte. Als seine
Mitkommandanten belohnt werden, protestiert Essex und es kommt zum Bruch
zwischen ihrem heimlichen Liebhaber. Er reist zu seinen Ländereien.
Elizabeth sehnt sich nach ihm, weigert sich aber, sich selbst zu
erniedrigen, indem sie ihn zurückruft. Doch als Hugh O'Neill, 2. Earl of
Tyrone (Alan Hale, Sr.), revoltiert und die englischen Truppen in
Irland zurückschlägt, hat die Königin den nötigen Vorwand, um Essex zu
sich zu holen. Sie beabsichtigt, ihn zum Master of the Ordnance zu
machen, eine sichere Position am Hof. Seine Feinde bringen ihn jedoch
dazu, das Kommando über die Armee zu übernehmen, die zur Niederschlagung
der Rebellion entsandt werden soll.
Essex verfolgt Tyrone, doch seine Briefe an Elizabeth, in denen er
um dringend benötigte Männer und Vorräte bittet, bleiben unbeantwortet.
Ohne dass er es merkt, werden seine Briefe an sie und ihre an ihn von
Lady Penelope Grey (Olivia de Havilland) abgefangen, einer Hofdame, die
ihn ebenfalls liebt. Schließlich schickt Elizabeth, die sich verschmäht
fühlt, ihm den Befehl, seine Armee aufzulösen und nach London
zurückzukehren. Wütend ignoriert Essex den Befehl, befiehlt einen
Nachtmarsch und glaubt, seinen Feind endlich in die Enge getrieben zu
haben. Bei einer Unterredung weist Tyrone jedoch auf den Rauch hin, der
aus dem englischen Lager aufsteigt und die Vernichtung der von der
englischen Armee benötigten Lebensmittel und Munition anzeigt. Essex
akzeptiert Tyrones Bedingungen; er und seine Männer rüsten ab und segeln
zurück nach England.
In dem Glauben, verraten worden zu sein, führt er sein Heer auf
London zu, um die Krone an sich zu reißen. Elisabeth leistet ihm keinen
Widerstand, doch als sie mit ihm allein ist, überzeugt sie ihn, dass sie
die gemeinsame Herrschaft über das Königreich akzeptieren wird.
Daraufhin löst er naiv seine Armee auf, wird schnell verhaftet und zum
Tode verurteilt....
Eine Entscheidung, die die Königin an ihre Grenzen bringt - doch was opfert man nicht alles für das geliebte England.
Obwohl der Henker schon auf ihn wartet, gesteht der Todeskandidat
seiner Elizabeth noch einmal seine unerschütterliche Liebe. Hört sich
natürlich sehr melodramatisch und theatralisch an und ist es auch. Doch
die Darsteller, allen voran die große Bette Davis, sind in bester
Spiellaune und sichern die gute Qualität des Films, der von den
Kameramännern Sol Polito und W. Howard Greene effektiv bebildert wurde.
Zum Lohn gabs auch fünf Nominierungen für die Oscar Vergabe. Neben den
Kamermännern durften sich auch Szenenbildner, die Toningenieure, die
Spezialffekte Mannschaft und Erich Woldgang Korngold, der den Sound
schuf, freuen.
Für Errol Flynn sprang natürlich unter der Regie von Michael Curtiz
einmal mehr eine typische Rolle heraus. Dennoch endet er im Gegensatz
zu seinen anderen Filmen tragisch. Der strahlende Held wird am Ende
geopfert.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen