Montag, 3. April 2023

Gefangen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Max Ophüls

Horror Ehe...

Bevor Exilant Max Ophüls Hollywood wieder den Rücken kehrte, konnte er immerhin auf ein starkes filmisches Vermächtnis dieser Zeit hinterlassen. Er drehte mit "Brief einer Unbekannten" ein Liebesfilm nach der Novelle von Sterfan Zweig. Die beiden Filme "Gefangen" und "Schweigegeld für Liebesbriefe" kann man leicht in das Genre der schwarzen Serie einordnen. "Gefangen" entstand 1949 und ist darüberhinaus ein vielschichtiges Melodram sowie nicht zuletzt eine Absage an die zerstörerischen Ideale des amerikanischen Traums, der durch Gier beschleunigt werden soll. Neben den starken Schauspielerkollegen Robert Ryan und James Mason kann auch die damals 27jährige Theaterschaupielerin Barbara Bel Geddes ihr Können beweisen. Sie kam durch die Rolle als Miss Ellie in der Fernsehserie "Dallas" im höheren Alter noch zu großer Beliebtheit. Den Cineasten in guter Erinnerung ist sie auch noch in der Rolle als "Mitch", der eifersüchtigen Freundin von James Stewart in Hitchcocks "Vertigo" geblieben.
Das Drehbuch von "Caught" - so der Originalfilmtitel - entstand nach dem Roman "Wild Calendar" von Libbie Block.
Hauptfigur ist das junge Model und IT-Girl Leonore Eames (Barbara Bel Geddes). Gemeinsam mit ihrer ebenso naiven und oberflächlichen Freundin Maxin (Ruth Brady) gibts nur ein paar wenige Prioritäten: Mode, Schmuck, Partys und attraktive reiche Männer. Sie arbeitet in einer Exklusiv Boutique und besucht regelmässig eine teure Benimmschule für junge Damen, die hohe Ziele anstreben.
Eines Tages wird Leonora auf eine Party des Mulitmillionärs Smith Ohlrig (Robert Ryan) eingeladen, den sie auch an diesem Abend kennenlernt. Der reiche Mann findet Gefallen an dem hübschen Mädchen, doch sie gibt sich ihm nicht so schnell hin, als er beabsichtigt mit ihr eine Nacht zu verbringen. Er ist der Typ, für den es nicht in Frage kommt sich an eine Frau zu binden, was Leonora natürlich nicht so in den Plan passt einen Millionär fürs Leben zu angeln. Nachdem er sich über seinen Psychiater (Art Smith) grün und blau geärgert hat, entscheidet er sich doch Leonora einen Heiratsantrag zu machen. Doch schon kurz nach der Hochzeit merkt die junge Frau, dass die Ehe ein großer Fehler war. Zu sehr verschieden ist das Paar und trotz des enormen Luxusleben auf Long Island erkennt sie immer mehr was für ein rücksichtsloser Egoist ihr Mann ist. Sie verlässt ihn und sucht sich auf eigene Faust eine Arbeit, auch um finanziell unabhängig von ihrem Gatten zu werden. Sie zieht in eine schäbige Wohnung in Manhattan und nimmt eine Stelle in der Praxis des idealistischen Kinderarztes Dr. Larry Quinada (James Mason) an. Beide verlieben sich ineinander, aber dann merkt Leonore, dass sie ein Baby von Ohlrig erwartet...




Genüg Konflikte und Probleme mit denen man sehr effektiv ein gutes Drehbuch füllen kann. Verzichtet wird aber auf die sonst übliche Kriminalgeschichte als Schwerpunkt. Jedoch sind die stilistischen Elemente des Noir Films zu jeder Zeit zu erkennen. Die Kälte, die die Geschichte immer weiter mit sich zieht, wird gegen Ende fast zum Gefrierschocker. Die Protagonistin muss die Kraft aufbringen, sich von einem extremen Machtmenschen loszusagen





Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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