Regie. Daniel Mann
Serafina Delle Rose...
Viele Werke des amerikanischen Schriftstellers Tennessee Williams
wurden fürs Kino verfilmt. Elia kazan inszenierte "Endstation Sehnsucht"
mit Marlon Brando und Vivien Leigh. Auch der düstere Roman "Plötzlich
im letzten Sommer" konnte sich mit der besetzung Liz Taylor, Monty Clift
und Katharine Hepburn erfolgreich im Kino behaupten. Liz Taylor spielte
auch gemeinsam mit Paul Newman und Burl Ives in "Die Katze auf dem
heißen Blechdach". "Süßer Vogel Jugend" gab Geraldine Page die
Gelegenheit ihr großes Schauspieltalent zu beweisen. Richard Burton und
Ava Gardner spielten in der Verfilmung "Die Nacht des Leguan" aus dem
Jahr 1961. Kritiker definieren seinen Stil oft als "Southern Gothic".
Eines seiner erfolgreichsten Stücke war "Die tatöwierte Rose", das er
für seinen lebensgefährten Frank Merlo schrieb und den Tony Award
gewinnen konnte.
Lange ließ die Verfilmung nicht auf sich warten. Tatsächlich hat
Williams das Stück für die Schauspielerin Anna Magnani geschrieben. Es
war geplant, dass sie bereits in der Broadway Version die Hauptrolle
spielen sollte. Doch 1951 lehnte sie noch ab. Als die Verfilmung näher
rückte, sagte die italienische Schauspiellegende jedoch zu. Regie führte
Daniel Mann (Kehr zurück, kleine Sheba, Und morgen werd ich weinen,
Telefon Butterfield 8, Das kleine Teehaus, Willard) und ihm gelang mit
4, 2 Millionen Dollar ein guter Kassenerfolg. Auch bei der Oscarvergabe
im Jahr hatte sein Film ein gewichtiges Wort mitzureden. Als beste
Darstellerin triumphierte natürlich Anna Magnani. Kameramann James Wong
Howe wurde geehrt und auch die Art Direction konnte sich als Sieger
durchsetzen. Darüberhinaus wurde Marisa Pavan als beste
Nebendarstellerin nominiert, Edith Head erhielt für die Kostüme eine
ihrer zahlreichen Nominierungen. Produzent Hal B. Wallis hätte den Preis
als bester Film gerne entgegen genommen, doch am Ende unterlag der Film
in dieser Kategorie Delbert Manns "Marty". Weitere Nominierungen gingen
an Schnitt, Kostüme und Score.
Serafina Delle Rose (Anna Magnani) ist eine sizilianischen Näherin,
die in einer kleinen Gemeinde in der Nähe von New Orleans lebt. Im
italienischen Viertel wissen alle wie sehr Serafina ihren Ehemann
Rosario vergöttert. Sie ist mit dem zweiten Kind schwanger und ihr Mann
ist LKW Fahrer. Serafina weiß nicht, dass Rosario gelegentlich illegale
Fracht transportiert und von der Polizei bereits beschattet wird. An
einem schicksalhaften Tag bittet eine gewisse Estelle (Virginia Grey)
Serafina aus einem teuren Seidenstoff ein Hemd für ihren Liebhaber
anzufertigen. Serafina ahnt ja nicht, dass dieser Liebhaber Rosario ist.
Estelle hat sich kurz vorher eine Rose auf die Brust tätowieren lassen,
die gleiche die auch Rosario hat.
In dieser Nacht wird Rosario zur Flucht vor der Polizei gezwungen,
sein Lastwagen kommt ins Schleudern und verliert bei dem Unfall das
Leben. Für Serafina bricht eine Welt zusammen, sie erleidet auch eine
Fehlgeburt. Drei Jahre später hat Serafina den Tod ihres Mannes noch
immer nicht überwunden und sie lässt ihr Äusseres verkommen. Ihrer
Tochter Rosa (Marisa Pavan) ist es inzwischen mehr als peinlich. Immer
wieder wird leise über Rosarios damalige Untreue geredet, Serafina
glaubt diesen Lügen kein Wort. Rosa lernt kurz vor ihrer Abschlußfeier
den jungen Matrosen Jack Hunter (Ben Cooper) kennen und auch Serafina
macht eine neue Bekanntschaft: Ebenfalls ein Lastwagenfahrer aus
Sizilien, der reichlich naive Alvaro (Burt Lancaster) lässt sich nach
dem Kennenlernen die gleiche Rose auf die Brust wie einst Rosario
tätowieren...
Zum Einen punktet der Film mit einer Glanzleistung von Anna
Magnani. Ihre Darstellung ist leidenschaftlich, gelegentlich beinahe
explosiv und mit einer traditionell religiösen Empfindung behaftet. Bei
dem von mir hoch geschätzten Burt Lancaster bin ich aber skeptisch. Ich
glaube er ist für diese Rolle eine Fehlbesetzung. Diese Figur passt m.E.
nicht so gut. In einer Nebenrolle ist Jo van Fleet zu sehen.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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