Regie: Vincente Minelli
Das verschwundene Dorf...
Der US-Filmregisseur Vincente Minelli (1903 bis 1986) war der Vater
der Schauspielerin Liza Minelli und DER Spezialist für große
Musicalfilme wie "Meet me in St. Louis", "Ein Amerikaner in Paris",
"Brigadoon" oder "Gigi". Weitere Filmerfolge hatte er mit "Vater der
Braut", "Ein Geschenk des Himmels", "Stadt der Illusionen" oder
"Verdammt sind sie alle". Für "Gigi" bekam er den Regie-Oscar.
"Brigadoon" ist ein märchenhaftes Dorf in Schottland, dass nur alle
100 Jahre erwacht. Die Geschichte basiert auf de von Friedrich
Gerstäcker im Jahr 1860 veröffentliche Novelle "Germelshausen", die das
Gespann Frederick Loewe Musik) und Alan Jay Lerner (Texte, Lyrics) für
den Broadway nach Schottland verlegten. 1954 entschloss sich Hollywood
für eine Verfilmung. Gene Kelly, der spätestens mit "Ein Amerikaner in
Paris" und "Singin in the Rain" zum Weltstar wurde, bekam die Hauptrolle
als amerikanischer Schottland Besucher Tommy Albright.
Gemeinsam mit seinem besten Freund, dem Zyniker Jeff Douglas (Van
Johnson) sind sie unterwegs in den Wäldern von Schottland und wollen
Rebhühner jagen.
Doch stattdessen verirren sich die beiden im Wald und stoßen auf
Brigadoon, ein auf wundersame Weise gesegnetes Dorf, dass sich auf
keiner Landkarte befindet. Brigadoon ist seit 200 Jahren verschwunden,
doch auf wundersame Weise erhebt sich dieser magische Ort für einen Tag
aus dem Nebel. Gesegnet ist dieser Ort deshalb, weil ein Gottesmann für
diese Magie gebetet und sein Leben geopfert hat. Denn vor 200 Jahren
wollten Hexen den Ort verwünschen. Die Bitte wurde von Gott erhört und
jetzt kann das Dorf von der Außenwelt nicht mehr verändert oder zerstört
werden. Die Menschen wachen alle 100 Jahre auf und meinen es wäre der
nächste Morgen, dabei ist für die Aussenwelt die Zeit nicht stehen
geblieben. Nur ein Dorfbewohner selbst, der die Grenzen dieses
märchenhaften Ortes verlässt, kann die Magie zerstören.
Als die beiden Touristen das Dorf erreichen, sind alle Menschen
dort in heller Aufregung, denn am Abend will man die Hochzeit von Jean
Campbell (Virginia Bosler) und Charlie Dalrymple (Jimmy Thompson)
feiern. Tommy und Jeff haben keine Ahnung warum ihnen das Dorf so
seltsam vorkommt. Aufklärung bringt der alte Mr. Lundie (Barry Jones),
Dorfschulmeister von Brigadoon. Er erzählt Ihnen von den Ereignissen vor
200 Jahren, Tommy und Jeff halten es zuerst für reinsten Blödsinn. Doch
immer mehr bestätigt sich die märchenhafte Geschichte. Darüberhinaus
verliebt sich Tommy unsterblich in Jeans ältere Schwester Fiona (Chyd
Charisse). Aber kann es überhaupt ein Happy End zwischen zwei
verschiedenen Welten geben...
Diese Frage wird im sehr altmodischen Musicalstil geklärt. Minellis
Film ist aber im positiven Sinne altmodisch und war es sicherlich schon
bei seinem Erscheinen im Jahr 1954. Mit einem extrem hohen Budget von 3
Millionen Dollar mussten die Produzenten, trotz passablem
Einspielergebnis, ein dickes Minus am Ende hinnehmen. Joseph Ruttenberg,
der Kameramann erhielt einen Golden Globe, aber keine Oscar
Nominierung. Nominiert wurden aber die Leistungen in den Kategorien
"Kostüme", Szenenbild" und "Ton". Geboten wird eine sehr stimmungsvolle
Studiokulisse, viel Tanz, viel Revue, viel Gesang und eine Prise
Märchenhafte Magie.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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