Den Morgen wirst du nicht erleben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Gordon Douglas

Eiskalter Gangster...

James Cagneys Paraderolle war die des eiskalten Gangsters - durch Filme wie "Public Enemy", "Chicago - Engel mit den schmutzigen Gesichern", "Die wilden Zwanziger" oder "Sprung in den Tod" wurde er zum unvergessenen Kinoliebling. Das American Film Institute wählte den New Yorker Filmstar auf den 8. Platz der größten männlichen Filmlegenden.

Auch in Gordon Douglas noirhaltigem Kriminalfilm "Den Morgen wirst du nicht erleben" (Originaltitel: Kiss Tomorrow Goodbye) spielt er erneut einen charismatischen Schwerverbrecher. Douglas Film zählt zwar zu den weniger bekannten Filmen von Cagney, dennoch gelang dem auf B-Movies spezialisierten Kultregisseur ein sehr interessanter Film. Er weist gewisse Ähnlichkeit mit Cagneys Vorgängerfilm "Sprung in den Tod" auf.

Die Geschichte selbst beginnt mit einer Rückblende, die uns in einen Gerichtssaal führt. Der Staatsanwalt (Dan Riss) möchte sechs Männer und eine Frau, die auf der Anklagebank sitzen, entweder wegen Mordes oder wegen Beihilfe zum Mord verurteilen. Einer, der Drahtzieher dieser Angeklagten, fehlt jedoch - es ist der Gangster Ralph Cotter (James Cagney). In einer Rückblende wird gezeigt, dass Cotter als Gefängnisinsasse mit anderen Mithäftlingen Zwangsarbeit auf dem Feld verrichten muss. Doch Cotter hat einen Fluchtplan entwickelt, weil man ihm von draußen eine Waffe zukommen ließ und ein korrupter Wärter (John Halloran) als Helfer bestochen werden konnte. Gemeinsam mit seinem Mithäftling Ralph Carleton (Neville Brand) ist mit diesem Besitz der Waffe die Gelegenheit gekommen die Flucht zu ergreifen. Es fallen Schüsse, die beiden Männer rennen los...in die Richtung, in der ein parkendes Auto steht. Dort sitzt Carletons Schwester Holiday (Barbara Payton), die die Ausbrecher in Sicherheit bringen soll. Durch den ständigen Schußwechsel wird Carleton von einer Kugel tödlich getroffen. Cotter gelingt die waghalsige Flucht und er bandelt sehr schnell mit Holiday an, die sich durch den Tod ihres Bruders sehr einsam und allein fühlt. Die beiden werden ein Paar. In der Folgezeit schwingt sich der rücksichslose Cotter zu einem Schwerverbrecher auf, dem es gelingt, dass zwei Polizisten (Ward Bond und Barton McLane) zu seinen Komplizen werden. Ausserdem kann er den korrupten Anwalt Keith "Cherokee" Mandon (Luther Adler) für seine Zwecke einspannen. Als er sich in millionenschwere Margaret Dobson (Helena Carter) geht er jedoch einen Schritt zu weit, denn er hat nicht mit der Eifersucht seiner Geliebten Holiday gerechnet...

Gordon Douglas Film ist eine Geschichte über einen rücksichtslosen Manipulator, der über Leichen geht. James Cagney ist die perfekte Besetzung für diesen Schurken, der sowohl unwiderstehlich wie dreist auftreten kann.

An Dynamik mangelt es in den Film von Gordon Douglas nicht. Dunkel und trügerisch ist die gesamte Atmosphäre. Keiner traut dem Anderen in diesem gesponnenen Netz der Abhängigkeit. Das Szenario vermittelt eine starke Ungemütlichkeit, Douglas ließ in seiner Geschichte keinen wirklichen Sympathieträger zu.

Bewertung: 8 von 10 Punkten.