Regie: Edward Dmytryk
Auf der Suche nach dem Baum des Lebens...
Elizabeth Taylor benötigte vier Anläufe für den Oscarsieg. 1961
gewann sie die Trophäe für ihre Leistung in "Butterfield 8".
Vorausgegangen waren die Nominierungen für "Das Land des Regenbaums"
(1958), "Die Katze auf dem heißen Blechdach" (1959) und "Plötzlich im
letzten Sommer" (1960. In zwei dieser Filme war Montgomery Clift ihr
Partner.
"Das Land des Regenbaums" wurde von Edward Dmytryk gedreht und
landete in den Kino Jahrescharts 1957 auf einem sehr guten 6. Rang - der
Film spielte 13 Millionen Dollar ein.
Dennoch war die Freunde der Produzenten nicht besonders hoch,
aufgrund der hohen Produktionskosten von mindestens 5 Millionen war der
Gewinn viel niedriger als gehofft und auch erwartet.
MGM wünschte sich mit diesem Sezessionsepos einen ähnlichen Erfolg
wie "Vom Winde verweht", was nicht gelang. "Das Land des Regenbaums"
wurde im hauseigenen Breitwandverfahren MGM Camera 65 hergestellt, ein
Verfahren, dass einige Monate später auch beim Dreh von "Ben Hur"
eingesetzt wurde.
Sehr gelungen ist die Titelmelodie von nat King Cole. Vermutlich
wird dem Zuschauer eine gewisse Veränderung im Aussehen von Montgomery
Clift auffallen. Das liegt daran, dass Clift währende der Dreharbeiten
einen schweren Autounfall hatte, der die Struktur seines Gesichtes
nachhaltig verändert.
"Raintree County" so der Originaltitel ist nach dem gleichnaimgen Roman von Ross Lockridge Jr. aus dem Jahre 1948 entstanden.
Die Geschichte spielt im amerikanischen Süden - vor, während und
nach dem amerikanischen Bürgerkriegs. Es ist die Geschichte von John
Wickliff Shawnessy (Montgomery Clift), der am Tag seines
Schulabschlusses von seinem Lehrer, Professor Stiles (Nigel Patrick) die
Geschichte des Regenbaumes hört. Derjenige, der ihn entdeckt, kann
dadurch den Sinn des Lebens begreifen. Shawnessy ist mit Nell Gaither
(Eva Marie Saint) befreundet und jeder denkt, dass die beiden sicherlich
heiraten werden. Es ist das Jahr 1859 und in Raintree Country, Indiana
spürt man auch schon den nahenden Krieg zwischen Nord- und Südstaaten.
John lässt die Legende des prächtigen Regenbaume nicht mehr los.
Irgendwann wagt er tatsächlich die suche in dem großen, gefährlichen
Sumpfgebiet. Seine Suche iet erfolglos, er verliert dabei fast sein
Leben. Er begegnet der Südstaatenschönheit Susanna Drake (Liz Taylor)
die aus einem reichen Haus in New Orleans stammt. Susanna verdreht John
gehörig den Kopf, sehr zum Leidwesen seiner Highschoolliebe Nell.
Susanna und John haben eine kurze Affäre, dann fährt sie wieder zurück
nach New Orleans. Sehr bald taucht sie aber wieder auf und teilt John
mit, dass sie mit seinem Kind schwanger ist. John heiratet sie aus Ehe
und Pflichtgefühl und Lässt Nell mit gebrochenem Herzen zurück.
In Johns neuer Heimat im Süden bemerkt er, dass seine Frau starke
psychische Probleme mit sich trägt, die von ihrer Kindheit herrühren.
Susannas Mutter - so heißt es - sei wahnsinnig geworden. Es wird von
einem seltsamen Brand erzählt, bei dem sie ums Leben kam und eine
Sklavin war wohl die Konkubine von Susannas Vater, dem
Plantagenbesitzer. Ein sohn wird geboren, doch die beiden geraten immer
mehr in eine Krise...
Edward Dmytryk inszenierte diese kostspielige Produktion mit einer
guten Beobachtung für Details. Die Darstellerleistungen sind
erstklassig, vor allem die junge Liz Taylor zeigt eine beeindruckende
Leistung als unglückliche Susanna. Dabei bleibt das Motiv der Hauptfigur
etwas im Unklaren, was aber zur Charakterisierung gut passt - denn John
ist in seinen Zielen sehr wankelmütig und unentschlossen. Die Academy
vergab vier Nominerungen. Einer ging zu Recht an Liz Taylor, ausserdem
wurden Szenenbild, Kostüme und Musik nominiert.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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