Regie: Ken Hughes
Das fliegende Auto...
Der bekannte Filmkritiker Roger Ebert liebte den Musical-Kinderfilm
"Chitty Chitty Bang Bang" und mir geht es genauso. Sehr wahrscheinlich
liegt es auch daran, dass ich den Film schon als Kind sah und damals
fasziniert von der Story des fliegenden Autos war. Die Szene mit dem
fiesen Kinderfänger, der von dem australischen Schauspieler Robert
Helpmann gespielt wurde, blieb mir als Kind lange im Gedächtnis.
Und er bekommt auch seine gerechte Strafe, denn am Ende wird er von
vielen Kindern genauso eingefangen, wie er selbst jahrelang die Kinder
des Königreiches Vulgaria.
Das Musical wurde ein Kinoerfolg. Im Filmjahr 1969 verpasste er nur
leicht die Top10 der erfolgreichsten Filme des Jahres. Aufgrund des
hohen Budgets hielt sich aber die Freude der Macher in Grenzen.
Produzent war Albert R. Broccoli, der durch seine 17 produzierten James
Bond Filme weltbekannt wurde.
Der Film basiert auf dem Buch von Ian Fleming, Autor der Bond
Bücher - die Regie führte Ken Hughes, der mit "Arrividerci Baby" und
"Cromwell" weitere bekannte Filme drehte.
Der Film beginnt mit einer Folge von Grand Prix Rennen in Europa in
den Jahren 1905 bis 1909, die von ein und demselben Auto gewonnen
wurden. 1909 verunglückt der Erfolgsfahrer des Wagens, das Auto
verbrennt. Jahre später zieht der verwitwete Erfinder Caractacus Potts
(Dick van Dyke) seine beiden Kindern Jeremy (Adrian Hall) und Jemina
(Heather Ripley) alleine auf. Er lebt bei einer alten Windmühle, von
seinem wunderlichen Vater Bungie Potts (Lionel Jeffries) muss Carctacus
die Egozentrik geerbt haben. Eines Tages bitten die Kinder ihren Vater,
dass er ein altes Auto, dass in einer Autowerkstatt untergebracht ist,
zu kaufen. Denn die beiden Kids haben dieses Auto liebgewonnen und wenn
es nicht gekauft wird, dann soll es verschrottet werden. Leider hat
Potts mit seinen Erfindungen wie beispielsweise die automatische
Haarschneidemaschine oder die "Toot Sweet Zuckerstangen" nie besonders
viel Erfolg. Bei einer Gesangseinlage mit einem Bambusstock kann er aber
etwas Geld verdienen und so kann er das Autowrack kaufen. Er will es
wieder fahrtüchtig machen und gut aussehen soll es auch noch. Immer
wieder läuft ihm die hübsche Truly Scrumtious (Sally Ann Howes), die ihm
zwar gut gefällt, aber für ihn viel zu reich ist. Denn deren Vater ist
der Süßigkeitenfabrikant gleichen Namens (James Robertson Justice). Den
Kindern gefällt Truly auf Anhieb und so fahren sie zu Viert mit dem
restaurierten und auf Hochglanz polierten Auto zum Picknicksausflug. Am
Strand werden Träume wahr und das Auto, dass diese seltsamen
Motorengeräusche "Chitti Chitti Bäng Bang" macht, kann sogar fliegen.
Und der Flug führt das Quartett in das sonderbare Königreich Vulgaria,
wo Baron (Gert Fröbe) und Baronin Bomburst (Anna Quayle) diktatorisch
regieren und wo Kinder verboten sind...
Der Song selbst wurde oscarnominiert und war auch im Jahr des
Erscheinens ein Hit. Die Dreharbeiten fanden neben den Pinewood Studios
auch in Rothenburg ob der Tauber und in Schloß Neuschwanstein statt.
Auch als Erwachsener kann man Ken Hughes Film genießen, auch wenn der
Film selbst etwas skurril, wenn nicht gar schrullig daherkommt. Macht
nichts, denn er ist amüsant und sehr liebevoll gestaltet. Auch wenn die
große Zeit der Musicals langsam zu Ende ging. In den 60er Jahren kürte
Hollywood insgesamt vier Musicals als beste Filme (West Side Story, My
fair Lady, Sound of Music und Oliver) - ab den 70ern gab es lange keinen
Musical Gewinner mehr. Erst 2003 konnte sich "Chicago" durchsetzen.
2017 verpasste "La La Land" nur knapp den Sieg als bester Film.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen