Regie: Raoul Walsh
Captain Horatio Hornblower...
Der 1951 von Raoul Walsh inszenierte Abenteuerfilm "Captain Horatio
Hornblower" (deutscher Titel: Des Königs Admiral) gilt als einer der
großen Klassiker des Genres. Er spielte beim damaligen Kinostart 5,3
Millionen Dollar ein und basiert auf den drei Horatio-Hornblower-Romanen
von C. S. Forester: "The Happy Return" (1937), "A Ship of the Line"
(1938) und "Flying Colours" (1938).
Walsh war natürlich der richtige Mann für diese Verfilmung, denn er
hatte das Talent viel mehr als nur Routine aus den üblichen Zutaten für
solche Filme herauszuholen. Einige Ideen von anderen erfolgreichen
Seeabenteuern hat er sogar übernommen. So wird sein Held Captain Horatio
Hornblower beim Anblick von schönen Frauen genauso verlegen wie Errol
Flynn als Pirat Captain Geoffrey Thorpe in Michael Curtiz "Herr der
sieben Meere". Vor "Des Königs Admiral" waren aber die erfolgreichsten
Filme dieses Genre Piratenfilme und der Held der Geschichte der Anführer
dieser Freibeuter.
Abenteuerkram, aber exzellent gemacht - so urteilten die meisten
Kritiker. Das Publikum liebte den Film. Nach Angaben von Warner Brothers
spielte der Film im Inland 2,6 Millionen Dollar ein und im Ausland 2,8
Millionen Dollar. An den britischen Kinokassen war die
amerikanisch-britische Coproduktion genauso erfolgreich und schaffte den
Sprung in die Jahrgangs-Top10 der erfolgreichsten Filme.
Die üblichen und sehr beliebten Zutaten des Genres sind natürlich
alle vorhanden: eine schöne Frau, viele Gefechte auf hoher See,
dröhnende Kanonen, Duelle mit Degen und sogar ein durchgeknallter
Inselfürst, der von Alec Mango gespielt wird.
Die Geschichte spielt im Jahr 1897. Während der napoleonischen
Kriege befehligt Horatio Hornblower (Gregory Peck), der Captain der
Royal Navy die 38-Kanonen-Fregatte HMS Lydia auf einer geheimen Mission
nach Mittelamerikan. Nur er kennt die Order, selbst der erste Offizier
Bush (Robert Beatty) und die Leutnants Crystal (Moultrie Rowe Kensall)
und Gerard (Terence Morgan) kann er vorerst nicht informieren. Doch sie
alle - wie auch der junge Seekadett Longley (James Kenney) vertrauen
ihrem Vorgesetzten. Erst als eine kleine Insel sichtbar ist, wird die
Mission offenbart. Auf der Burg der Insel lebt der größenwahnsinnige Don
Julian Alvarado, der sich selbst "El Supremo" nennt - er ist ein
Verbündeter der Engländer im Krieg mit den Spaniern und er soll von
Hornblower mit Waffen beliefert werden, damit dieser südamerikanische
Inseln, auf die die Spanier Anspruch erheben, erobern kann. Dann taucht
auch noch ein spanisches Kriegsschiff - die Navidad - auf. Dieses Schiff
hat 60 Kanonen, doch Hornblower entert in der Nacht das Schiff, während
die dortige Besatzung feiert und gibt das Schiff eher widerwillig an
den verrückten Verbündeten. Dann geht man getrennte Wege, doch kurz
darauf muss Hornblower die Besatzung eines kleinen spanischen Luggers an
Bord nehmen. Er erfährt, dass der Krieg mit Spanien zu Ende ist und er
soll zwei Frauen - Lady Barbara Wellesly (Virginia Mayo) und deren treue
Zofe (Ingeborg von Kusserow) an Bord nehmen und nach England bringen.
Doch zuvor muss er die Navidad einholen und dem verrückten El Supremo
das Schiff wieder abnehmen..
Damit sind die Abenteuer von Hornblower noch lange nicht vorbei.
Ausserdem verliebt sich der verheiratete Captain in die schöne Lady, die
aber auch nicht frei ist und die Gemahlin eines Konteradmirals werden
soll.
Gregory Peck bekam die Rolle, weil man nicht mehr gerne mit Errol
Flynn zusammenarbeiten wollte. Und Burt Lancaster, der auch noch als
Hauptdarsteller angedacht wurde, empfand man am Ende eher als nicht als
Ideal Besetzung für die Romanfigur Hornblower, der Lord Nelson
nachempfunden wurde. Walsh Film gibt darüberhinaus einen guten Einblick
auf das Leben eines britischen Kriegsschiffs um 1800. Aufgrund der
Perfektion der Inszenierung ist "Des Königs Admiral" nach wie vor ein
Aushängeschild dieses Genres.
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