Mittwoch, 8. Februar 2023

Kim - Geheimdienst in Indien


 

 

 

 

 

 

 

Regie: Victor Saville

Großes Spiel...

Die bekannteste Regiearbeit des Briten Victor Saville ist der 1950 entstandene Film "Kim - Geheimdienst in Indien" (Originaltitel: Rudyard Kiplings Kim) nach dem gleichnamigen Roman des englischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Rudyard Kipling aus dem Jahr 1901. Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund des "Great Game" bzw. "Großes Spiel", einem historischen Konflikt zwischen Großbritannien und Russland um die Vorherrschaft in Zentralasien. Die Geschichte spielt nach dem Zweiten Afghanischen Krieg, der 1881 endete, aber vor dem dritten, der im Jahr 1919 stattfand. Kiplings Roman zeichnet sich durchsein detailreiches Porträt der Menschen, der Kultur und der verschiedenen Religionen in Indien aus. Natürlich ist solch eine Geschichte über das üppige Leben in den Basaren und auf den Straßen dieses faszinierenden Landes immer auch ein Thema für eine Verfilmung. Bereits 1938 wollte MGM die Verfilmung des Romans mit Robert Taylor und Freddie Bartholomew realisieren, doch die Idee wurde auf Eis gelegt. Es gab dann in den frühen 40er Jahren noch Planungen mit Mickey Rooney als Hauptdarsteller Kim, doch auch dieses Vorhaben wurde nie in die Tat umgesetzt. Erst 1949 kam die Geschichte erneut ins Rollen und man konnte Kinostar Errol Flynn für die Rolle des Mahbub Ali gewinnen. Seine ganz große Zeit war natürlich schon fast vorbei, aber dennoch zog er immer noch ein großes Publikum für einen Kinobesuch an. "Kim" spielte insgesamt 5,3 Millionen Dollar ein. Er belegte im jahresranking der erfolgreichsten Filme einen Top20 Platz und hatte auch ausserhalb Englands und den USA großen Erfolg. Besonders auch in Frankreich, wo man 2,5 Millionen zahlende Zuschauer verzeichnete.
Kim (Dean Stockwell) ist ein Waisenjunge im Indien des Jahres 1995 zur Zeit des britischen Raj, der gelegentlich für seinen Freund Mahbub Ali (Errol Flynn), einem schurkischen Pferdehändler, arbeitet. Mahbub Ali arbeitet aber auch gleichzeitig für den britischen Geheimdienst. Als er von einer von den Russen unterstützten Verschwörung erfährt, engagiert er den aufgeweckten Jungen erneut als Boten für das Überbringen von wichtigen Geheimnachrichten. Kim versteckt seine irische Herkunft, indem er sich sein Gesicht anmalt, um als einheimischer Junge zu gelten. Eines Tages lernt Kim einen alten tibetischen Lama (Paul Lukas) kennen, der auf der Suche nach dem Fluß ist, dessen Wasser eine spirituelle Reinigung machbar macht. Sehr schnell freundet sich der Junge mit dem alten Lama an und möchte auf jeden Fall Schüler dieses heiligen Mannes werden. Dieses Ziel wird auch von Mahbub Ali unterstützt, denn damit lassen sich Nachrichten noch unverdächtiger überbringen. Eines Tages schlagen die britischen Solddaten ihr lager auf. Kim bemerkt, dass ihre Regimentsflagge einen roten Stier auf einem grünen Feld zeigt, was zu einer Prophezeiung passt, die ihm sein verstorbener Vater hinterlassen hat. Kim kann den Briten ein wichtiges Dokument zukommen lassen, aus dem hervorgeht, an welchen Stellen die Rebellen ihren geplanten Angriff starten. Gleichzeitig wird aber seine richtige Identität offenbart, die zeigen, dass er der Sohn von Kimball O´Hara ist, einem Soldaten der im Regiment gedient hat. Der Lama entschließt ihn aus seinen Diensten zu entlassen und übernimmt die Kosten für den Besuch des besten Internats in Indien. Glücklich ist der Junge damit nicht, doch er fügt sich widerwillig dieser Erziehung....




Im Laufe der Geschichte kommt der Junge, der sehr gut von Kinderstar Dean Stockwell gespielt wird, immer wieder in größte Gefahr. Zum Glück ist Errol Flynn immer dann zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Andererseits erweist sich der aufgeweckte Junge aber auch als Lebensretter für seinen erwachsenen Freund. "Kim" wurde zu Kinderfilmklassiker, an dem auch Erwachsene sicherlich noch Freude haben können. Er wurde farbenprächtig in Szene gesetzt und bietet beste Unterhaltung für einen veregneten Sonntagnachmittag. Kameramann Vitor V. Skall erhielt kurz vor dem Dreh einen Oscar als bester Kameramann für seine Arbeit in Victor Flemings Version von "Johanna von Orleans". Die Szene, in der Kim die Gefahren der Hypnose kennenlernt, bleibt im Gedächtnis.





Bewertung. 7,5 von 10 Punkten. 
 
 

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