Sonntag, 19. Februar 2023

Wir warten in Ashiya


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Michael Anderson

Lebensretter...

Dem britischen Filmregisseur Michael Anderson gelang mit der Verfilmung von Jules Vernes Roman "In 80 Tagen um die Welt" im Jahr 1956 ein riesiger Welterfolg. Der Film wurde mit 5 Oscars geehrt, darunter war auch der Hauptpreis "Bester Film". Auch zwei Golden Globes gab es als Belohnung. Gleich nach dem Monumentalepos "Die 10 Gebote" wurde "In 80 Tagen um die Welt" der zweiterfolgreichste Film des Jahres. Anderson drehte später weitere bekannte Filme wie "Das Quiller Memorandum", "Die den Tod nicht fürchten", "In den Schuhen des Fischers" oder "Doc Savage" - aber sie konnten nicht mehr an diesen phänomenalen Erfolg von 1956 anknüpfen.
Auch nicht der 1964 inszenierte Militärfilm "Wir warten in Ashiya" über die Männer des Luftrettungsdienstes der US- Luftwaffe, die von der Ashiya Air Base in Japan aus fliegt.
Dabei werden drei Männer dieses Luftrettungsdienstes näher vorgestellt. Sergeant Mike Takashima (Yul Brynner) hatte eine japanischen Vater und eine polnische Mutter. Oberst Glenn Stevenson (Richard Widmark) hat tiefe Vorurteile gegen die Japaner. Der Grund liegt in seinen traumatischen Erlebnissen während des Krieges. Auch Oberleutnant John Gregg (George Chakiris) kämpft mit seinem Trauma, von dem auch Oberst Stevenson weiß. Alle drei Männer sind Teil des Rettungsteams, dass die Überlebenden eines japanischen Schiffes finden soll. Das Schiff ist im tobenden Sturm gesunken, der leider immer noch anhält. Das macht die Rettung natürlich umso schwieriger. Während sie nun zum Wrack fliegen, erinnert sich jeder der drei Männer an einen Teil seiner Vergangenheit. Gregg erinnert sich an die folgenschwere Lawine, die in den Bergen irgendwo in der Schweiz, ausgeläst wurde, als seine Hubschrauber H-19 Chickasaw einem Berg zu nahe kam. Die Lawine begrub daraufhin die Gruppe von Menschen, die er retten wollte.
Der Unfall hat dazu geführt, dass er seitdem Angst vor Alleinflügen hat. Stevensons Erinnerungen sind auch düster, denn seine Frau (Shirley Knight), die er als ziviler Pilot auf den Philippinen noch vor dem zweiten Weltkrieg kennenlernte, starb im schwangeren Zustand in einem japanischen Gefangenenlager. Trotz der Bitte von Stevenson hat sich der japanische Lagerchef geweigert ihr Medikamente zu geben. Takashima erinnert sich in seiner Rückblende an die unerfüllte Liebe zu Leila (Daniele Gaubert), einem algerischen Mädchen. Er hat die junge religiös geprägte Frau während des Krieges kennengelernt, als er Fallschirmspringer in der Armee war. Die Familie von Leila ist natürlich gegen eine Verbindung mit einem "Ungläubigen", aber am Schluß hätte vielleicht doch die Liebe gesiegt. Wenn da nicht die Sprengung einer Brücke gewesen wäre, durch die Leila den Tod fand. Bei der nun bevorstehenden Rettungsaktion sind zwei Wasserflugzeuge im Einsatz. Eine der Maschinen wagt einen risikoreichen Versuch, stürzt aber bei rauer See ab. Nun ist es an Stevenson, der mit seinem Flugzeug das Wagnis der Rettung eingehen könnte. Doch er weigert sich zuerst. Erst eine Erinnerung an seine verstorbene Frau, die ihm sagte, dass er nicht hassen solle, ändert seine Meinung...




Am Ende haben immerhin zwei der Männer die Chance ergriffen, ihr Trauma aufzulösen. Die Rettung gelingt natürlich. "Wir warten in Ashiya" hat sicherlich einige gute Momente, doch gesamthaft wirkt der Actionfilm träge und die Rückblenden wirken etwas aufgesetzt. Bei seinem Kinostart 1964 bekam der Film auch eher schlechtere Kritiken, aber immerhin konnte die US-Air Force ein bisschen Werbung für ihr Amphibienflugzeug Grumman HU-16 machen.





Bewertung: 6 von 10 Punkten. 
 

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