Regie: Michael Anderson
Lebensretter...
Dem britischen Filmregisseur Michael Anderson gelang mit der
Verfilmung von Jules Vernes Roman "In 80 Tagen um die Welt" im Jahr 1956
ein riesiger Welterfolg. Der Film wurde mit 5 Oscars geehrt, darunter
war auch der Hauptpreis "Bester Film". Auch zwei Golden Globes gab es
als Belohnung. Gleich nach dem Monumentalepos "Die 10 Gebote" wurde "In
80 Tagen um die Welt" der zweiterfolgreichste Film des Jahres. Anderson
drehte später weitere bekannte Filme wie "Das Quiller Memorandum", "Die
den Tod nicht fürchten", "In den Schuhen des Fischers" oder "Doc Savage"
- aber sie konnten nicht mehr an diesen phänomenalen Erfolg von 1956
anknüpfen.
Auch nicht der 1964 inszenierte Militärfilm "Wir warten in Ashiya"
über die Männer des Luftrettungsdienstes der US- Luftwaffe, die von der
Ashiya Air Base in Japan aus fliegt.
Dabei werden drei Männer dieses Luftrettungsdienstes näher
vorgestellt. Sergeant Mike Takashima (Yul Brynner) hatte eine
japanischen Vater und eine polnische Mutter. Oberst Glenn Stevenson
(Richard Widmark) hat tiefe Vorurteile gegen die Japaner. Der Grund
liegt in seinen traumatischen Erlebnissen während des Krieges. Auch
Oberleutnant John Gregg (George Chakiris) kämpft mit seinem Trauma, von
dem auch Oberst Stevenson weiß. Alle drei Männer sind Teil des
Rettungsteams, dass die Überlebenden eines japanischen Schiffes finden
soll. Das Schiff ist im tobenden Sturm gesunken, der leider immer noch
anhält. Das macht die Rettung natürlich umso schwieriger. Während sie
nun zum Wrack fliegen, erinnert sich jeder der drei Männer an einen Teil
seiner Vergangenheit. Gregg erinnert sich an die folgenschwere Lawine,
die in den Bergen irgendwo in der Schweiz, ausgeläst wurde, als seine
Hubschrauber H-19 Chickasaw einem Berg zu nahe kam. Die Lawine begrub
daraufhin die Gruppe von Menschen, die er retten wollte.
Der Unfall hat dazu geführt, dass er seitdem Angst vor Alleinflügen
hat. Stevensons Erinnerungen sind auch düster, denn seine Frau (Shirley
Knight), die er als ziviler Pilot auf den Philippinen noch vor dem
zweiten Weltkrieg kennenlernte, starb im schwangeren Zustand in einem
japanischen Gefangenenlager. Trotz der Bitte von Stevenson hat sich der
japanische Lagerchef geweigert ihr Medikamente zu geben. Takashima
erinnert sich in seiner Rückblende an die unerfüllte Liebe zu Leila
(Daniele Gaubert), einem algerischen Mädchen. Er hat die junge religiös
geprägte Frau während des Krieges kennengelernt, als er
Fallschirmspringer in der Armee war. Die Familie von Leila ist natürlich
gegen eine Verbindung mit einem "Ungläubigen", aber am Schluß hätte
vielleicht doch die Liebe gesiegt. Wenn da nicht die Sprengung einer
Brücke gewesen wäre, durch die Leila den Tod fand. Bei der nun
bevorstehenden Rettungsaktion sind zwei Wasserflugzeuge im Einsatz. Eine
der Maschinen wagt einen risikoreichen Versuch, stürzt aber bei rauer
See ab. Nun ist es an Stevenson, der mit seinem Flugzeug das Wagnis der
Rettung eingehen könnte. Doch er weigert sich zuerst. Erst eine
Erinnerung an seine verstorbene Frau, die ihm sagte, dass er nicht
hassen solle, ändert seine Meinung...
Am Ende haben immerhin zwei der Männer die Chance ergriffen, ihr
Trauma aufzulösen. Die Rettung gelingt natürlich. "Wir warten in Ashiya"
hat sicherlich einige gute Momente, doch gesamthaft wirkt der
Actionfilm träge und die Rückblenden wirken etwas aufgesetzt. Bei seinem
Kinostart 1964 bekam der Film auch eher schlechtere Kritiken, aber
immerhin konnte die US-Air Force ein bisschen Werbung für ihr
Amphibienflugzeug Grumman HU-16 machen.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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