Mittwoch, 8. Februar 2023

Gegen alle Flaggen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: George Sherman

Spion unter Piraten...

Anfang der 50er Jahre entstanden noch einige sehr gute Klassiker im Genre des Piratenfilms. Doch die große Zeit der Filme über Haudegen auf hoher See neigte sich dem Ende zu. Auch einer der berühmtesten Swashbuckler Darsteller Errol Flynn hatte seine erfolgreichste Zeit bereits hinter sich. Mit dem 1952 von B-Westernregisseur George Sherman inszenierten "Gegen alle Flaggen" konnte er aber noch einmal in seiner Paraderolle überzeugen, obwohl man dem Filmstar bereits seinen exzessiven Lebensstil ansah. Flynn beeindete seine Zusammenarbeit mit Warner Brothers ein Jahr später mit "Der Freibeuter". Die Handlung des erfolgreicheren "Gegen alle Flaggen" spielt im Jahr 1700.
Brian Hawke (Errol Flynn), Offizier an Bord des britischen Handelsschiffs The Monsoon, meldet sich freiwillig für eine gefährliche Mission, um den Stützpunkt der Piraten in Diego Suarez an der Küste von Madagaskar zu infiltrieren. Er steht somit im Geheimdienst seiner Majestät. Er und zwei vertrauenswürdige Besatzungsmitglieder, Jones (Phil Tully) und Harris (John Alderson), geben sich ebenfalls als Deserteure aus; um seine neue Identität als Deserteur noch überzeugender zu machen, erhält er im Vorab zwanzig Peitschenhiebe. Als sie in Diego Suarez ankommen, erregen sie den Verdacht der Piraten, insbesondere von Kapitän Roc Brasiliano (Anthony Quinn). Brasiliano befiehlt Hawke, vor einem Tribunal der Küstenkapitäne zu erscheinen, um über sein Schicksal zu entscheiden. Wenn sie ihm nicht glauben, wird er hingerichtet. In der Zwischenzeit hat Hawke ein Auge auf Spitfire Stevens (Maureen O´Hara) geworfen - die einzige Frau unter den Küstenkapitänen -, die ihre Position von ihrem Vater geerbt hat. Das verärgert Brasiliano, der die temperamentvolle rothaarige Schönheit für sich haben will.
Um sich zu beweisen, wird Hawke gezwungen, sich mit einem Piraten (der beim Stehlen von Brasiliano erwischt wurde) zu duellieren, und es gelingt ihm, ihn zu besiegen. Er schließt sich Brasilianos Mannschaft an. Auf ihrer Fahrt durch die Schifffahrtswege stoßen sie auf ein Moghul-Schiff, das mit Luxusgütern und großem Reichtum vollgestopft ist, und kapern es. Patma (Alice Kelley), die Tochter des Mogulkaisers, wird von ihrer Anstandsdame Molvina MacGregor (Mildred Natwick) als gewöhnliche Frau getarnt und dann versteckt. Die junge Prinzessin verliebt sich in Hawke, nachdem er sie aus dem brennenden Schiff gerettet hat, und gibt zu, dass er erst der dritte Mann ist, den sie je gesehen hat.
Als sie nach Diego-Suarez zurückkehren, wird Spitfire eifersüchtig auf Patma. Als Patma versteigert werden soll, überbietet sie Hawke (der sie vor den anderen Piraten schützen wollte) und nimmt die indische Prinzessin in ihre Dienste. Inzwischen ist Hawke auch die wahre Identität des Mädchens bekannt, was er geheim hält. Denn wüssten die Piraten davon, wäre sie eine Geisel, die der Mogul nur mit sehr viel Geld wieder freikaufen könnte...





George Sherman bietet alles sich was der Fan von Piratenfilmen wünscht. Es gibt Gefechte auf hoher See, natürlich fehlen auch Duelle mit dem Degen nicht und ausserdem zeigt Maureen O´Hara als empanzipierte Frau den Männern in ihrem Umfeld klare Kante. Gerade in diesen historischen Hollywoodstreifen dieser Zeit gab es öfters diese eine Frauenfigur, die eben nicht dem damals gängigen Rollenklischee der eher schwachen und zarten Frau entsprach. Meistens waren es Frauen, die aber nicht im bürgerlichen Rahmen hineinpassten, sondern sich ausserhalb der gängigen Norm lebten. So beispielsweise die böse Mylady de Winter in George Sidneys "Die drei Musketiere" oder auch die resolute Schauspielerin Leonore in "Scaramouche", ebenfalls von George Sidney inszeniert. Maureen O´Hara passt auch perfekt in diese Riege der unangepassten Ladys, die sich von den Männern nichts sagen lassen wollen. John Ford war es, der der attraktiven Irin große Rollen in seinen Filmen "So grün war mein Tal" (als Angharad) und "Der Sieger" (als störrische Wildkatze Mary Danahar) gab. Für George Sherman, der übernwiegend Western drehte, war der Ausflug ins Abenteuergenre sehr erfolgreich, der Film spielte gutes Geld an der Kasse ein.






Bewertung. 7 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen