Regie: Joshua Logan
Verbotene Liebe...
Die Oscarverleihung des Jahres 1958 stand ganz im Zeichen der
amerikanisch-japanischen Befindlichkeiten. Großer Sieger dieser
Oscarnacht war David Leans Kriegsepos "Die Brücke am Kwai", der in einem
japanischen Kriegsgefangenenlager spielt, in dem vor allem britische,
aber auch amerikanische Soldaten gefangen gehalten werden. Der Film
erhielt 7 Oscars und war der erfolgreichste Film des Jahres. Mit vier
Auszeichnungen folgte Joshua Logans "Sayonara", eine dramatische
Liebesgeschichte zwischen US-Soldaten und Japanierinnen. Auch dieser
Film wurde ein immenser Publikumserfolg und landete schließlich im
Jahresranking der besten Filme auf Platz 3.
Aus heutiger Sicht wirkt Logans Film etwas altmodisch, damals war
das Thema aber sehr präsent. Trotz der Weisung des US-Militärs keine
japanischen Ehefrauen in die USA mitzubringen, heirateten im Jahr 1956
ca. 10.000 Soldaten ihre japanische Partnerin. Dieses Verbot hielt sich
zum Glück nur wenige Monate. Wobei es noch viel länger dauern sollte,
bis die beiden Völker ihre Ressentiments aufgaben.
"Sayonara" erzählt von den Nöten zweier Soldaten, die sich in eine
Frau des "Feindes" verliebten. Joe Kelly (Red Buttons) wurde sehr viel
bürokratische Steine in den Weg gelegt bei seinem Antrag seine Geliebte
Katsumi (Miyoshi Umeki) heiraten zu dürfen. Obwohl ihn sein gesamtes
Umfeld nicht versteht, bleibt Joe beharrlich bei seinem Heiratswunsch.
Für die Trauung kann er seinen Freund und Vorgesetzten
US-Air-Force-Pilot Major Lloyd Gruver (Marlon Brando) als Trauzeuge
gewinnen, obwohl dieser auch nicht erfreut ist über die Entscheidung von
Joe. Lloyd Gruver war bis vor kurzem im Einsatz in Korea, sein
zukünftiger Schwiegervater General Webster (Ken Smith) hat aber durch
seine Beziehungen erreicht, dass Lloyd einen bequemen Schreibtischjob im
japanischen Kobe bekommt. Eine gute Idee, denn so sieht Lloyd seine
Verlobte Eileen (Patricia Owens) viel öfters. Auch Mrs. Webster (Martha
Scott), die Mutter wünscht sich eine baldige Heirat zwischen ihrer
Tochter und dem Vorzeigesoldaten.
Doch Eileen bemerkt eine gewissen Unentschlossenheit ihres
Verlobten und es kommt zu Spannungen zwischen den beiden. In dieser
Zeit, in der sie sich weniger oft sehen, lernt Lloyd die Schauspielerin
Hana-Ogi (Miiko Tana) kennen, die in einem Tabuki Theater. Er ist sofort
von der geheimnisvollen Japanerin fasziniert und will sie unbedingt
kennenlernen, was gar nicht so einfach ist, denn auch die Japaner haben
Vorbehalte gegen ihren ehemaligen "Feind"....
Mit seiner 147 minütiten Laufzeit ist "Sayonara" an manchen Stellen
etwas langatmig und insgesamt wirkt der Film auch ein bisschen
schwerfällig. Er bietet aber sehr edle Szenen aus dem traditionellen
Theater Japans. Logans Film wurde in insgesamt 10 Kategorien für einen
Oscar nominiert (bester Film, beste Regie, Hauptdarsteller Marlon
Brando, Drehbuchautor Paul Osborn, Kameramann Elsworth Fredericks,
bester Schnitt). In vier Kategorien gelang ein Sieg. So wurden die
Nebendarsteller Mioshi Umeki und Red Buttons ausgezeichnet. Auch die
beste Ausstattung wurde Ted Haworth und Robert Priestley zuerkannt. Den
vierten Oscar gabs für den besten Schnitt. Sicherlich war das Plädoyer
gegen Rassismus und Vorurteile zur damaligen Zeit viel präsenter.
Insgesamt wirbt der Film für die Freundschaft unter den
unterschiedlichen Völkern.
Bewertung. 6,5 von 10 Punkten.
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