Regie: Blake Edwards
Die Abenteuer der Sea Tiger....
Mit "Unternehmen Petticoat" aus dem Jahr 1959 gelang Blake Edwards
der Durchbruch als Filmregisseur. Später drehte er weitere Welterfolge
wie "Frühstück bei Tiffany", "Der rosarote Panther", "Das große Rennen
um die Welt" und "Victor/Victoria". Die Komödie war sein Genre. Es gibt
einige wenige Ausnahmen in seiner Filmographie wie beispielsweise der
NeoNoir "Der letzte Zug" oder der Spätwestern "Missouri"
Auch wenn aus heutiger Sicht der Humor in "Unternehmen Petticoat"
etwas altmodisch wirkt, war der Film damals ein Mega Kassenschlager, der
9 Millionen Dollar einspielte und im Jahresranking der erfolgreichsten
Filme lediglich von "Ben Hur" und dem Disney Film "Shaggy Dog"
übertrumpft wurde. Edwards Film ist eine Satire auf die chaotischen
Zustände an der Pazifikfront des Zweiten Weltkriegs, es wird
thematisiert wie knapp Ersatzteile im Krieg geworden sind und wie schwer
es ist an sie heranzukommen, denn die bürokratischen Hürden sind enorm.
Natürlich sind Kriegszeiten nicht lustig und es ist durchaus gewagt mit
einem solch ernsten Thema komödienhaft umzugehen, aber Edwards
vermeidet es plumpen Slapstick zu präsentieren oder sich sonstwie über
den Krieg lustig zu machen. Er schildert lediglich die Situationskomik,
die in einer solchen ernsten Lage entstehen kann. In Rückblicken - der
inzwischen zum Konteradmiral beförderte ehemalige Kommandant des
amerikanischen U-Bootes Sea Tiger Matt Sherman (Cary Grant) besucht ein
letztes Mal die alte Wirkungsstätte - das U-Boot - denn es wird nun
verschrottet. In seiner Kabine findet er seine damaligen Aufzeichnungen,
sein persönliches Logbuch...damit beginnt die Rückblende. Am 10.
Dezember 1941 wird die Sea Tiger bei einem japanischen Luftangriff
versenkt, während sie in der Marinewerft von Cavite auf den Philippinen
vor Anker Liegt. Sherman und seine Mannschaft beginnen sofort mit den
Reparaturen und sie hoffen so nach Darwin in Australien zu gelangen,
bevor die Japaner den Hafen überrennen. Der Commodore des Geschwaders
glaubt, dass es keine Chance gibt, das U-Boot zu reparieren und versetzt
die meisten Männer von Sherman Besatzung auf andere Boote, verspricht
Sherman jedoch, dass er als erster über jeden verfügbaren Ersatz
verfügen kann. So kommt Leutnant Nick Holden (Tony Curtis) aufs Boot.
Der Admiralassistent hat keinerlei Erfahrungen und auch keine U-Boot
Ausbildung. Aber er erweist sich trotz seines Dandyhaften Auftretens als
großartiger Organisator und Beschaffer von Dingen, die dringend
gebraucht werden. So wird er von Sherman zum Versorgungsoffizier
ernnannt. Und auch die Kameraden, die ihn vorher wegen seines arroganten
Auftretens belächelt haben, zollen ihm plötzlich nicht nur Respekt,
sondern loben ihn in den höchsten Tönen. Bald hat Holden absolute
Narrenfreiheit, er ist es aber auch, der mit viel Geschick alle
notwendigen Ersatzteile für die Reparatur herbeischafft und sogar ein
bisschen mehr. Nachdem sie wieder flott gemacht und in einen gerade noch
seetüchtigen Zustand versetzt wurde, sticht Sea Tiger in See, nachdem
ein einheimischer Hexendoktor (natürlich engagiert von Holden) sie mit
einem Schutzzauber belegt hat. Sea Tiger erreicht Marinduque, wo Sherman
widerwillig zustimmt, fünf gestrandete Armeeschwestern zu evakuieren.
Holden fühlt sich zu Second Lieutenant Barbara Duran (Dina Merrill)
hingezogen, während Sherman eine Reihe von peinlichen Begegnungen mit
der gut aussehenden und ungeschickten Second Lieutenant Dolores Crandall
(Joan O´Brien)hat....
Am Ende wird das Logbuch geschlossen und im Hier und Jetzt hat sich
auch das Junggesellenleben von Holden und Sherman verändert. Die
Schlußszenen sind köstlich und der Film funktioniert auch vor allem
deshalb, weil sowohl Cary Grant als auch Tony Curtis die Gabe haben
komisch zu sein. Beide haben immer wieder bewiesen, dass sie neben
dramatischen Rollen auch hervorragend das Komödienfach beherrschen. Dies
ist ein Talent, dass man einfach hat und beide Akteure beweisen dies
hier sehr eindrücklich. Einzig und allein die Szene mit dem Schwein
gefällt mir nicht, da streubt sich der Vegetarier in mir.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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