Regie. Billy Wilder
Die Tochter des Chauffeurs...
Bereits für ihre erste Hauptrolle in "Ein Herz und eine Krone"
erhielt Audrey Hepburn den Oscar als beste Schauspielerin. Auch der
Nachfolgefilm "Sabrina" von Billy Wilder setzt die attraktive 25jährige
Schauspielerin sehr gut in Szene. Dennoch bekamen ihre Filmpartner
Humphrey Bogart und William Holden eine viel höhere Gage als sie, obwohl
Audrey die Hauptfigur Sabrina spielt. "Sabrina" ist die verliebte
Tochter des Chauffeurs Thomas Fairchild (John Williams), der seit vielen
Jahren bei der reichen Famile Larrabee beschäftigt ist. Das Larrabee
Familienunternehmen hat sogar ein eigenes riesiges Geschäftsgebäude in
New York und sie leben auf Long Island. Sabrina ist schon seit sie
denken kann in den jüngeren Larrabee Sohn David (William Holden)
verliebt, der für die Geschäfte der Familie kein besonderes Interesse
zeigt, sondern lieber ein Luxusleben als Playboy pflegt. Dem Teenager
Sabrina hat er nie besonders große Beachtung geschenkt. Dies ändert sich
aber nach der Rückkehr des Mädchens aus Paris, wo sie in der Kochschule
"Cordon Bleu" als Köchin ausgebildet wurde. Die Zeit in Paris hat
Sabrina auch optisch verändert - sie trägt nun schicke Kleider, hat die
Haare modern geschnitten und sie hat sich in eine extrem hübsche Frau
verwandelt. Als David sie am Bahnhof stehen steht, bremst er seinen
Wagen und versucht mit dieser faszinierenden Frau zu flirten, er hat
Sabrina gar nicht erkannt. Doch er verliebt sich spontan in sie. Eine
Entwicklung, die seinem geschäftstüchtigen älteren Bruder Linus
(Humphrey Bogart) überhaupt nicht gefällt. Schließlich ist David nach
drei gescheiterten Ehen auf dem besten Wege zum vierten Mal eine Heirat
einzugehen. Die Auserwählte ist Elizabeth Tyson (Martha Hyper),
wohlhabende Tochter des Zuckerfabrikanten Tysen. Sozusagen eine
Verbindung, bei denen zwei reiche Unternehmen gemeinsam fusionieren.
Aber Davids plötzliches gesteigertes Interesse an der Tochter des
Chauffeurs könnte diesen lukrativen Plänen vielleicht sogar einen Strich
durch die Rechnung machen. Linus schmiedet Pläne, wie er seinen Bruder
von Sabrina fernhalten kann und greift zu originellen Mitteln, indem er
seinen Bruder durch einen Unfall mit zwei Chamagnergläser für einige
Zeit ausser Gefecht setzt. In dieser Zeit kümmert sich Linus, der sonst
nur das Geschäft kennt, um Sabrina. Dabei bemerkt er erst sehr spät,
dass auch er sich in die hübsche junge Frau verliebt hat...
Obwohl die mehrfach mit dem Oscar ausgzeichnete Kostümdesignerin
Edith Head für ihre Arbeit mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, waren die
meisten Kleider von Hepburns Garderobe von Hubert de Givenchy. Head nahm
den Oscar damals entgegen, ohne Givenchy überhaupt zu erwähnen, was
Audrey Hepburn nicht schön fand. Es war die erste Zusammenarbeit von
Audrey Hepburn mit dem berühmten Modeschöpfer und Designer, die dann
fast die gesamte Karriere hindurch von keinem anderen mehr ausgestattet
wurde. Mit 4,4 Millionen Dollar Umsatz war "Sabrina" auch ein
Publikumshit im Kino. Die Academy ehrte Wilders romantische
Liebeskomödie mit 5 weiteren Oscarnominierungen: Kameramann Charles
Lang, Billy Wilder als Regisseur, Audrey Hepburn als Hauptdarstellerin
wurden nominiert, desweiteren die Herren Hal Perreira, Walter H. Tyler,
Sam Comer und Ray Moyer fürs Szenenbild sowie das Drehbuch, dass Wilder
mit Ernest Lehman und Samuel A. Taylor schrieb. Humphrey Bogart ist in
der Rolle als Linus Larrabee sehr entgegengesetzt zu seiner sonstigen
Rollenauswahl besetzt worden. Die Macher wollten zuerst Cary Grant.
Bogart selbst fand auch, dass diese Rolle nicht zu ihm passte und
ausserdem mochte er weder seinen Partner William Holden noch den
Regisseur Billy Wilder. Später gab er an, dass es immer wieder zu
gewissen Spannungen am Set kam, bei dem er auch nicht ganz unschuldig
war. Er konnte sich später bei Wilder entschuldigen und gab an, dass er
zur Zeit des Drehs auch starke private Probleme hatte. "Sabrina" ist
immer noch ein zeitloser Klassiker und gefällt durch seine lockere
Machart.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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