Dienstag, 28. Februar 2023

Der Mann von Kentucky


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Burt Lancaster

Gabriels Horn...

Der Hollywoodstar Burt Lancaster war als dominante Persönlichkeit bekannt und war auch oft mit an der Regie seiner Filme beteiligt, was manchmal zu Konflikten mit dem Regisseur führte. Es lag daher auf der Hand, dass er irgendwann selbst auf dem Regiestuhl Platz nehmen würde. Sein Regiedebüt war "Der Mann aus Kentucky" - ein Cinema Scope Western und Adaption des Romans "The Gabriel Horn" von Felix Holt. Der Film wurde  in Kentucky gedreht, darunter Cumberland Falls, dem Levi Jackson Wilderness Road State Park sowie im Abraham Lincoln Memorial Village in der Nähe von Rockport und vor dem bekannten Sky Bridge Wahrzeichen.
Obwohl die Kritik sehr schlecht ausfiel, ist Lancasters Regiearbeit sicherlich nicht schlecht. Erzählt wird die Geschichte des Trappers Elias "Big Eli" Wakefield (wird natürlich vom Regisseur selbst gespielt) und seinem Sohn "Little Eli" (Donald MacDonald). Elis Frau ist bei der Geburt des Sohnes verstorben und der Mann musste seinen Jungen selbst aufziehen. Einen festen Wohnsitz haben die beiden nicht, ihre Heimat ist der freie Himmel und die schöne Natur. Gemeinsam mit dem treuen Hund Faro hat der Vater seinem Sohn versprochen, dass sie von Kentucky nach Texas wandern. Dort wollen sich die beiden niederlassen, was sicherlich keine schlechte Idee ist. Denn Elis Familie, die Wakefields, führen seit langem einen heftigen Streit mit der Familie Fromes und Eli hat keine Lust mehr sich ständig den aggressiven Fromes Brüder im Kampf beweisen zu müssen. Im Humility machen sie bei Elias Bruder Zack (John McIntire) und dessen Frau Sophie (Una Merkel) Halt. Um Geld für den Dampfer zu sparen, der sie nach Texas bringen soll, sammelt Elias Muscheln und lernt die hübsche Hannah Bolen (Diane Foster) kennen, die sich in den "Kentuckian" verliebt. Dort lebt auch der Schurke und Kneipenwirt Bodine (Walter Matthau), der immer dann auf starken Mann macht, wenn er seine Peitsche mit sich trägt. Elias wird zum Gespött der Stadt als er an Präsident James Monroe schreibt und ihn fragt, ob er ihm eine Perle abkaufen möchte, die er in einer Süßwassermuschel gefunden hat. Ahnungslos fiel er auf eine Lüge von Bodine herein, der ihm sagte, dass solche Perlen kostbar seien. Nun wird auch Little Eli in der Schule gemobbt, die Lehrerin Susie Spann (Diana Lynn) hat es schwer den Jungen, der die Schule hasst, in die klassengemeinschaft zu integrieren. Little Eli träumt weiter von einer Zukunft mit dem Vater in Texas und am liebsten würde er Hannah, mit der er sich angefreundet hat, mit auf die Reise nehmen. Doch Elias findet nach einem Geldgewinn auf dem Dampfer "Delta Queen" Gefallen an dem Gedanken Kompagnon seines Bruders zu werden. Ausserdem hat sich Elias Wakefield in die Lehrerin verguckt...




Ein Western aus der Zeit, als Bürgerkrieg, Eisenbahn, Indianerkriege noch weit in der Zukunft liegen. Anfang des 19. Jahrhunderts ist noch nichts zu sehen von stolzen Städten und großen Farmen. Die Menschen leben von der Jagd, vom Verkauf selbstgemachten Whiskys oder von Tierfellen. Eine bürgerliche Ordnung deutet sich darin an, dass es schon Lehrerinnen gibt oder einen Postboten, der sogar Briefe ins Weiße Haus im fernen Washington bringt. Lancasters Film deutet den langsamen Wandel an, den die Neubürger miterleben...das große weite Land wird urbar gemacht.
Der Film spielte 2,6 Millionen Dollar ein, was für die Produzenten Harold Hecht und Burt Lancaster enorm enttäuschend war. Er entschied sich nach diesem "Reinfall" zunächst nicht mehr als Regisseur zu arbeiten. Eigentlich schade, denn der Film ist weit besser als sein Ruf. Mir gefällt diese Vater und Sohn Geschichte, bei dem sich der Vater irgendwann nicht nur zwischen zwei Frauen entscheiden muss, sondern auch für seine gemeinsame Zukunft mit seinem Sohn. Wollen die beiden weiterhin als Trapper die große Freiheit beibehalten oder ist es sinnvoll wie die meisten anderen ein bürgerliches Leben mit festem Wohnsitz und festem Arbeitsplatz zu beginnen. Die Filmmusik stammt von Bernard Herrmann und für die Kameraarbeit war Ernest Laszlo zuständig. Eine symbolische Rolle spielt dabei das Horn, mit dem Elias seinem Hund akustisch zu sich rufen kann.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen