Mittwoch, 8. Februar 2023

Sturmfahrt nach Alaska


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Raoul Walsh

Die Welt in seinen Armen...

Während der 1951 gedrehte Seefahrerfilm "Des Königs Admiral" von Raoul Walsh sehr bald zu einem Klassiker des Genres wurde, geriet sein ein Jahr später gedrehte "Sturmfahrt nach Alaska" leider in Vergessenheit, obwohl er zu seiner Zeit ein Kinohit wurde. Er spielte in den USA 3 Millionen Dollar ein und in Großbritannien gelang dem Piratenabenteuer sogar ein Top10 Erfolg im Jahresranking der besten Filme. In der Mitte des Films zeigt Walsh ein aufregendes Seerennen. Anthony Quinn spielt seine Rolle als verschlagener Piratencaptain "der Portugiese" als wäre er für diese Rolle geboren und Ann Blyth ist strahlend schön als russische Adlige. Held der Geschichte ist Gregory Peck, der den Robbenjäger "The Boston Man" spielt.
Auch wenn vielleicht die größten Meisterwerke von Raoul Walsh (High Sierra, Verfolgt, Vogelfrei, Sprung in den Tod oder Die wilden Zwanziger)  vor den 50er Jahren entstanden sind, drehte der Regisseur in diesem Jahrzehnt ebenfalls sehr geschätzte Filme - der Unterschied zwischen den beiden Schaffensphasen lag vielleicht darin, dass sich Walsh Anfang der 50er Jahre dazu entschied seine Projekte in Farbe bzw. Techicolor zu drehen.
Der Film macht eine Menge Spass, auch wenn die Robbenjagd alles andere als gutzuheißen ist. Anfang der 50er Jahre war man lange nicht so weit mit Tierschutz, zum Glück hat sich das grundlegend geändert. Es wird jedoch in einem Dialog greifbar, dass die Russen, Kontrahenten des Boston Man, die Tiere wahllos abschlachten, was der Boston Man und seine Leute verurteilen. Sie verschonen immerhin die Weibchen mit ihren Kindern.
Ausserdem ist eine Robbe sozusagen wichtiges Besatzungsmitglied auf dem Schiff von Captain Jonathan Clark, wie der Boston Man laut seiner Geburtsurkunde heißt.
Es ist das Jahr 1850 und in San Francisco hält sich auch die schöne russische Gräfin Marina Selanova (Ann Blyth) auf, die vor der arrangierten Ehe mit Prinz Semyon (Carl Esmond) geflohen ist. Sie will mach Sitka, wo ihr Onkel, der Gouverneur Ivan Vorashilov (Sig Ruman) sie vor dieser Heirat beschützen könnte. Sie bucht eine Überfahrt mit dem Portugiesen (Anthony Quinn), der dafür extra mehrere Besatzungsmitglieder des Boston Man "shanghaid" hat. Zum Glück hat der von der Entführung seiner Männer erfahren und stürmt die Kneipe, wo sie gefangen gehalten werden. Er kann sie befreien. Somit braucht die Gräfin ein anderes Schiff, dass sie nach Sitka bringt. Sie lässt ihren Begleiter mit Captain Clark verhandeln, doch der hat kein Interesse, weil er die Russen nicht mag. In ihrer Verzweiflung mischt sich Gräfin Marina inkognito unter die Gäste zu der Party, die Clark im Hotel für seine gesamte Mannschaft veranstaltet. Die beiden lernen sich kennen. Sie gibt vor eine Begleiterin der Gräfin zu sein, die sich wünscht San Francisco und die dortigen Sehenswürdigkeiten kennenzulernen. Captain Clark gefällt diese attraktive Frau und sie verbringen die Nacht gemeinsam damit die Highlights der Stadt zu besuchen. Auch Marina verliebt sich in ihn. Es folgt ein Heiratsantrag, den Marina liebend gerne mit "Ja" beantwortet. Am anderen Tag soll die Hochzeit stattfinden, doch dann ist Marina plötzlich verschwunden...




Im Film gehts turbulent weiter. Immer wieder trifft der Boston Man auf seinen Konkurrenten, der nichts unversucht lässt Sieger im Kampf mit Jonathan Clark zu werden. Im Film kommen die russischen Praktiken nicht gut weg, was aber nicht stören muss. Es ist eine erfundene Abenteuergeschichte, zur Zeit als Alaska noch eine russische Kolonie war. Doch diese Kolonie erwies sich für das Russische Kaiserreich unter Zar Nikolaus I. als unrentabel. Für umgerechnet 7,2 Millionen Dollar kauften die USA dem Russischen Reich die Kolonie ab. Dies geschah am 18. Oktober 1867. Die Kameraarbeit wurde Russell Metty übertragen, der einmal mehr einen klasse Job macht und dem Regisseur gelang ein spannender Abenteuerfilm. Neben Henry King gilt Raoul Walsh bis heute als Meister der s.g. "americana" - Filme mit der Darstellung der amerikanischen Gesellschaft, die auf einfachen und ehrlichen zwischenmenschlichen Beziehungen aufbaut. John McIntire ist als rechte Hand des Boston Man zu sehen, Andrea King verkörpert eine Freundin des Kapitäns.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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