Regie: Michael Curtiz
In Dodge City ist die Hölle los...
In den 30er Jahren war Errol Flynn dank seiner
draufgängerischen Rollen in den Filmen "Robin Hood" und "Unter
Piratenflagge" einer der populärsten Filmstar überhaupt. Ob
Freiheitskämpfer oder Pirat in historischen Geschichten, Flynn war erste
Wahl für die Besetzung der Hauptrolle. 1939 wurde er erstmals für einen
Western verpflichtet. Michael Curtiz, sein Stammregisseur, inszenierte
mit "Herr des wilden Westens" einen besonders farbenprächtigen
Genrevertreter. Zuerst machte sich der Kinostar Sorgen, ob das Publikum
ihn in einem Western akzeptieren könnte, doch der Film wurde ein
riesiger Erfolg und landete im Jahresranking auf Platz 8 der
publikumsstärksten Filme. Natürlich war Olivia de Havilland erneut an
seiner Seite, die beiden galten damals durch diese gemeinsamen
Kinoerfolge als echtes Traumpaar Hollywoods.
Insgesamt spielte "Herr des wilden Westens" über 2,5 Millionen
Dollar ein. Der Film basiert auf einer Geschichte von Rovert Buckner und
erzählt die Geschichte von einem texanischen Viehhändler, der Zeuge der
brutalen Gesetzlosigkeit in der neu gegründeten Stadt Dodge City in
Kansas wird und irgendwann zum Sheriff dieser Stadt wird. Auch heute
noch erstrahlt dieser Western mit seinen satten Technicolor Farben und
den klasse Bildern von Kameramann Sol Polito (Arsen und Spitzenhäubchen,
Herr der sieben Meere, Reise aus der Vergangenheit, Sergeant York,
Chicago - Engel mit den schmutzigen Gesichtern).
Die Handlung des Films beginnt damit, dass Colonel Dodge (Henry
O´Neill) mit dem ersten Zug in seine gegründete Stadt ankommt und
anschließend die neue Eisenbahnlinie eröffnet. Die Stadt wird getauft
und bekommt den Namen "Dodge City". Mit dieser Eisenbahnverbindung soll
Wohlstand in die Stadt kommen und sie mit dem Rest der Welt verbinden.
Einige Jahre spätr hat sich Dodge City in das größte Zentrum der
Rinderzucht. Dort wo sich neue Siedler niederlassen und Geschäftsleute
Handel treiben, sind allerdings Banditen und Verbrecher nicht weit.
Revolverhelden tyrannisieren die Stadt, die Sheriffs werden von den
Kriminellen einfach aus der Stadt gejagt oder erschossen. Besonders der
Geschäftemachern Jeff Surrett (Bruce Cabot) und seine Bande morden,
stehlen, betrügen die Viehhändler und alle braven Bürger sind machtlos.
Denn wer sich mit ihm anlegt, der lebt nicht lang. Zum Glück ist Colonel
Dodges bester Mann Wade Hatton (Errol Flynn) auf dem Weg in die Stadt.
Er ist als Treckführer für einige Siedler tätig, darunter die schöne Abi
Irving (Olivia de Havilland) mit ihrem rücksichtslosen Bruder Lee
(William Lundigan), der betrunken eine Stampete verursacht und seine
Waffe auf Wade richtet. Er muss in Notwehr zur Waffe greifen und tötet
dabei seinen Angreifer. Damit hat er alle Chancen bei Abi verwirkt, auf
die er ein Auge geworfen hat. Gemeinsam mit seinen Weggefährten Rusty
(Alan Hale) und Tex (Guinn" Big Boy" Williams) kommen sie in der Stadt
an und sofort erkennt Wade, dass in der ganzen Stadt Chaos und Anarchie
herrschen. Die Gesetzlosen werden nicht zur Verantwortung gezogen.
Immerhin fällt dem aufrechten Zeitungsmann Joe Clemens (Frank McHugh)
sofort auf, dass Wade der richtige Mann wäre um in der Stadt Gesetz und
Ordnung wieder herzustellen. Er schreibt in seiner Zeitung auch sehr
kritisch über die Machenschaften von Mr. Surrett. Damit lebt er
natürlich gefährlich. Genauso wie Wade selbst, der immer mehr erkennt,
dass er gegen das Unrecht kämpfen muss....
Er muss auch seiner Abbi beweisen, dass die Liebe zählt. Der Erfolg
des Films zog zwei weitere Gemeinschaftsproduktionen von Curtiz und
Flynn nach. Auch "Goldschmuggel in Virginia" und "Land der Gottlosen"
wurden erfolgreiche Kinohits. In den 40er Jahren setzte auch Raoul Walsh
auf dieses Erfolgsrezept mit Errol Flynn und es entstanden unter seiner
Regie die beiden Western "Sein Letztes Kommando" und "Herr der
Silberminen".
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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