Regie: Douglas Sirk
Soldat und Priester...
Das Kriegsmelodran "Battle Hymn" (deutscher Kinotitel: Der Engel
mit den blutigen Flügeln") ist ein filmischer Verwandter von Mel Gibsons
Oscarfilm "Hacksaw Ridge" und beide Filme beruhen auf Tatsachen. In
Gibsons Films wird der Kriegseinsatz des Pazifisten Desmond Doss
gezeigt, der sich geschworen hat nie die Waffe gegen einen anderen
Menschen zu richten und in "Battle Hymn" wird der Lieutenant Colonel
Dean E. Hass mit seinem früheren Kriegstrauma aus dem 2. Weltkrieg
konfrontiert. Deshalb geht der Mann, der inzwischen Priester wurde, noch
einmal als Soldat in den Krieg. Er hat immer noch Schuldgefühle, weil
er eine Bombe über Kaiserslautern abgeworfen hat, die 37 Waisenkinder
tötete. "By Faith I fly" hieß seine Autobiographie, die von Douglas Sirk
1957 verfilmt wurde. Die Kameraarbeit machte Russell Metty und es gab
sogar einen Sonder Golden Globe als "bester Film für die
Völkerverständigung". Leider ist der Film trotz der optischen Vorzüge
eher unspannend und sogar langweilig. Er kommt leider nicht an seine
großen Meisterwerke wie "Solange es Menschen gibt", "Was der Himmel
erlaubt" oder "In den Wind geschrieben" heran. Auch sein zweiter
Kriegsfilm "Zeit zu leben und Zeit zu sterben" ist ihm deutlich besser
gelungen.
Im
Sommer 1950, einen Monat nach der Invasion Nordkoreas in Südkorea, ist
Dean Hess (Rock Hudson) seit zwei Jahren Pfarrer einer Kleinstadt in
Ohio. Allerdings leidet er unter einer Gewissenskrise. Ihm
wird klar, dass er als Priester nicht weitermachen kann, da er immer
noch überwältigende Schuldgefühle verspürt, weil er versehentlich eine
Bombe auf ein Waisenhaus abgeworfen und dabei 37 Kinder getötet hat, als
er als Kampfpilot im Zweiten Weltkrieg über Deutschland flog. Hess meldet sich freiwillig, ins Cockpit zurückzukehren und lässt seine Frau (Martha Hyer) in Ohio zurück. Er
verspricht ihr, dass er keinen Kampf sehen wird, da er der leitende
USAF-Berater/Ausbilderpilot der Luftwaffe der Republik Korea sein wird,
nur als Lehrer dient und F-51D Mustangs fliegen wird. Während
Hess und sein Kader von USAF-Ausbildern die südkoreanischen Piloten
ausbilden, versammeln sich junge verwaiste koreanische Flüchtlinge auf
dem Stützpunkt – zunächst ein paar, aber bald Dutzende. Hess hat Mitleid mit den Kindern und befiehlt, sie zu ernähren. Bald
bittet er zwei koreanische Erwachsene, En Soon Yang (Anna Kashfi) und
Lun Wa (Philip Ahn), um Hilfe und richtet in einem verlassenen
buddhistischen Tempel, in dem bald über 400 Kinder leben, eine
Unterkunft für die Waisenkinder ein. Bald verliebt sich Yang in Hess, sagt es ihm aber nicht direkt. Stattdessen
erzählt sie ihm von einer koreanischen Tradition, dass die Kiefer die
Ewigkeit symbolisiert, weil sie sich nicht mit den Jahreszeiten
verändert. Sie
erzählt ihm von zwei Kiefern, die auf ihrer Heimatinsel Cheju gepflanzt
wurden, um zwei Liebende zu ehren, die in diesem Leben nicht zusammen
sein konnten. Später hört sie mit gebrochenem Herzen zu, wie er ihr erzählt, dass seine Frau zu Hause schwanger ist. Kapitän
Skidmore (Don DeFore) beschließt, während einer Trainingsmission einen
feindlichen Konvoi anzugreifen, obwohl ihm dies verboten wurde, da dies
seine Flugzeuge gefährden könnte, die für die Ausbildung benötigt
werden. Hess
bestraft Skidmore bei seiner Rückkehr und Skidmore fragt sich laut, was
aus dem wilden Krieger geworden ist, den er im Zweiten Weltkrieg
kannte. Hess‘
Identität als Priester zu Hause (die er geheim gehalten hat) wird
schließlich durch einen an "Pfarrer Dean Hess“ adressierten Brief
enthüllt. Als
sich nordkoreanische Streitkräfte der Trainingsanlage nähern, muss Hess
mit seinen Männern erneut in den Kampf ziehen und sieht sich gezwungen,
einen anderen Menschen zu töten, als er ein nordkoreanisches Flugzeug
abschießen muss, das einen seiner Männer abschießen will. Skidmore
wird in der Schlacht getötet, aber als er in Hess‘ Armen stirbt, kann
Hess Worte sprechen, die Skidmore Trost spenden und Hess‘ Vertrauen in
seine Fähigkeit, Pfarrer zu sein, wiederherstellen. Hess
erhält Versetzungsbefehle und verabschiedet sich von En Soon Yang, doch
zurück in Seoul erfährt er, dass die Nordkoreaner kurz vor der
Eroberung der Stadt stehen und das Gebiet um das Waisenhaus ihnen
überlassen wurde. Er
eilt zurück und hilft En Soon Yang dabei, die vierhundert Waisenkinder
zu Fuß zu evakuieren. Er kämpft erfolglos darum, Flugzeuge oder Schiffe
zu finden, die sie alle retten können....
Der Film übertreibt es immer etwas in Sachen Melodram und Dramatik - im Hintergrund von besonders tragischen Szenen setzt gesanglich ein Engelschor ein und ein Soldat singt "Swing low sweet Chariot". In Deutschland war der Film fast noch erfolgreicher als in den USA, wo er 3,9 Millionen Dollar einspielen konnte. Im Jahresranking der erfolgreichsten amerikanischen Filme, die in Deutschland liefen, landete der Film auf Platz 1 noch vor Robert Rossens Rassendrama "Heiße Erde".
Der Film übertreibt es immer etwas in Sachen Melodram und Dramatik - im Hintergrund von besonders tragischen Szenen setzt gesanglich ein Engelschor ein und ein Soldat singt "Swing low sweet Chariot". In Deutschland war der Film fast noch erfolgreicher als in den USA, wo er 3,9 Millionen Dollar einspielen konnte. Im Jahresranking der erfolgreichsten amerikanischen Filme, die in Deutschland liefen, landete der Film auf Platz 1 noch vor Robert Rossens Rassendrama "Heiße Erde".
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