Freitag, 29. März 2024

Helden


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Franz Peter Wirth

Der Feind im Haus...

In den 50er Jahren gab es in Deutschland einen echten Kinoboom. Vor allem das Jahr 1958 bescherte den Lichtspielhäusern die höchsten Zuschauerzahlen. Es war die Zeit, in der die heimische Filmproduktion noch erfolgreicher war als die Filme von Hollywood. "Helden" ist einer dieser erfolgreichen Produktionen. Die Regie führte Franz Peter Wirth, die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Stück "Arms and the Man" von George Bernard Shaw. Mit fast 10 Millionen zahlenden Kinogängern war "Helden" der sechsterfolgreichste Filme des Jahres und in der Liste der deutschen Filme, die von 1956 bis heute die meisten zuschauer ins Kino lockte, steht Wirths Film immer noch auf Platz 13. Schade, dass Wirth eher dem Fernsehen verpflichtet war - er drehte einige "Derrick" und "Tatort" Folgen, aber auch die als Serie angelegte Verfilmung von Thomas Manns bekanntem Roman "Die Buddenbrooks". Der Film spielt während des Bulgarisch-Serbischen Krieges von 1885. Eine Gruppe bulgarischer Kavalleristen unter der Führung des wagemutigen Leutnants Sergius (Jan Hendriks) greift eine serbische Einheit unter dem Kommando des Schweizer Hauptmanns und Söldner Bluntschi (O.W. Fischer) an, die eine Kanone besitzt. unter. Dieser scheinbar selbstmörderische Angriff endet unerwartet mit einem bulgarischen Sieg, da die Kanone mit der falschen Munition versehen ist und nicht abgefeuert werden kann. Hauptmann Bluntschli, der zu Fuß fliehen muss, sucht Zuflucht im Haus der bulgarischen Familie Petkoff (Ljuba Welitsch und Kurt Kasznar), deren Tochter Raina (Liselotte Pulver) mit seinem Widersacher Sergius verlobt ist. Raina, die Sergius‘ "großen Sieg“ zunächst idealistisch betrachtet, wird desillusioniert, nachdem sie Bluntschli Unterschlupf gewährt hat, und erkennt die harte Realität des Krieges. Obwohl Raina nicht unbedingt mit dem "Feind“ sympathisiert, versteckt sie Bluntschli vor bulgarischen Soldaten und erlaubt ihm später, in ihrem Haus zu bleiben. Wer feindliche Soldaten versteckt, dem blüht sogar die Todesstrafe. Doch zum Glück ist der Krieg auch schon vorbei und Sergius wird von der Familie Petkoff, insbesondere von Raina und ihrer Mutter, als Held gefeiert. Rainas Vater, Major Petkoff, bevorzugt jedoch das Zivilleben und ist gegenüber Sergius' militärischer Tapferkeit gleichgültig. Unterdessen sucht Sergius die Nähe zu Raina, die sich weigert, ihre Bewunderung für ihn durch körperliche Intimität auszutauschen, was ihn frustriert. Das Dienstmädchen Louka (Ellen Schwiers), das gesellschaftlichen Aufstieg anstrebt, verführt Sergius, was die Spannung noch erhöht. Bluntschli taucht wieder auf, wird von Major Petkoff herzlich begrüßt, der sein Organisationstalent bewundert und ihn bittet, die Berechnungen für die Versorgung der zurückkehrenden bulgarischen Truppen zu übernehmen. Bluntschli nutzt die Gelegenheit, um die Hausjacke zurückzugeben, die er bei seiner Flucht von Raine bekommen hat. Er möchte auch in der Nähe von Raina bleiben, denn er hat sich in das Mädchen verliebt. Auch deren Gefühle für den früheren "Feind" werden überdeutlich, auch wenn sie ihm gegenüber völlig kühl bleiben will. Trotz Sergius‘ Untreue und Eifersucht gewinnt Bluntschli ein Duell gegen ihn und stellt dabei sein Können im Fechten unter Beweis. Am Ende bekommt Louca ihren Helden und Raina bekommt mit Bluntschi den idealen Partner und Ehemann...





Der Film erhielt 1959 eine oscarnominierung als bester ausländischer Film. Auch bei der Vergabe des deutschen Filmpreises gewann "Helden" den Hauptpreis und zusätzlich die goldene Schale. O.W. Fischer durfte sich über das Filmband in Gold als bester Darsteller freuen und Liselotte Pulver bewies einmal mehr ihr riesiges Talent für die Komödie Klaus von Rautenfeld war der Chefkameramann und steuerte wunderbare Bilder für die Geschichte bei.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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