Regie: Christian Jacque
Die Liebe von Fabrizio...
Die aufwändigen Kostümfilme, die der französische Regisseur
Christian-Jaque ab den späten 40er Jahren drehte, brachten ihm den
Beinanmen des "französischen Cecil B.DeMille" ein. Er erhielt für seinen
populärsten Film "Fanfan, der Husar" mit dem Hauptdarsteller Gerard
Philippe 1952 den silbernen Bären bei den Filmfestspielen in Berlin.
Ausserdem gewann er in Cannes den begehrten Regiepreis. Seine 1948
gedrehte Stendhal Verfilmung "Die Kartause von Parma" (französisch: La
Chartreuse de Parme) ist heute sehr in Vergessenheit geraten. Es lohnt
sich jedoch dieses freskenhafte Monumentalepos mit einer Laufzeit von
170 Minuten zu entdecken. Der Kameramann Lucien Nicolas Hayer, der auch
in Clouzots "Der Rabe" für die hervorragenden Bildkompositionen
verantwortlich war, hat auch für "Die Kartause von Parma" glänzend
gearbeitet. Bei den Filmfestspielen von Locarno im Jahr 1948 wurde er
als bester Kameramann ausgezeichnet.
Der Film war zu seiner Zeit vor allem in Frankreich (über 6
Millionen Kinozuschauer und damit Platz 1 in den französisschen
Kinojahrescharts) und in Italien ein Blockbuster in den
Lichtspielhäusern. Gedreht wurde in den Cinecitta Studios in Rom, die
Aussenaufnahmen fanden in Mailand und am Comer See statt.
Hauptfigur ist der junge Adelige Fabrizi del Dongo (Gerard
Philippe, der damals 24 Jahre war) kehrt nach Parma zurück, nachdem er
ein vierjähriges Theologiestudium erfolgreich abgeschlosn hat. Unterwegs
trifft er auf den Straßenräuber Ferrante Palla (Attilio Dottesio),
einstmal Arzt aus Mailand, aber als Aufwiegler und Kritiker der
Regierung zum Tode verurteilt, der durch seine Flucht nun als Räuber
durch die Wälder streift. Ferrante zeigt Fabrizio den nahe gelegenen
Turm Farnese, das Gefängnis von Parma, in dem verheerende Zustände
herrschen. Verantwortlich für die Tyrannei sei der herrschende Fürst
Ernest IV (Louis Dalou), der in Fabrizios Tante Gräfin Gina Sanseverina
(Maria Casares) verliebt ist und sie sehr begehrt. Diese attraktive Frau
hat aber noch viele andere Verehrer, auch der Straßenräuber schwärmt
von ihrer ausserordentlichen Schönheit und auch der dort ansässige
Premierminister Graf Mosca (Tullio Carminati) ist der schönen Frau
verfallen. Doch sie lässt alle abblitzen, denn sie liebt heimlich ihren
Neffen Fabrizio und versucht ihn am Hof zu protegieren. Doch die Neider
sind nahe.
Fabrizio umgarnt derweil Fausta, eine junge verheiratete Frau. Als
ihn Faustas gehörnter Ehemann vor den Bürgern der Stadt lächerlich
macht, fordert Fabrizio den Ehemann zum Duell und geht dabei als Sieger
hervor. Kurz darauf bändelt Fabrizio mit der Schauspielerin Marietta an.
Als sie gemeinsam mit einer Kutsche ausfahren, lauert ihnen Mariettas
Ehemann Gilletti auf. Beim darauffolgenden Kampf läuft Gilletti in ein
Messer, das Fabrizio in der Hand hält, und stirbt. Durch die Flucht mit
der Geliebten sieht es so aus, als wäre es Mord gewesen. Und eine
Verurteilung kommt seinen Konkurrenten sehr gelegen. Er wird verurteilt
und zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. General Conti (Aldo Silvani) ist
verantwortlich für das Gefängnis. Von seinem vergitterten Fenster aus
entdeckt Fabrizio Clelia (Renee Faure), die schöne Tochter des Generals
und verliebt sich unsterblich in sie. Doch der intrigante Polizeichef
Rassi (Lucien Coedel) beauftragt den Gefängniswärter Grillo (Louis
Seigner) mit der Ermordung Fabrizios durch Gift. Es soll aber so
aussehen, als wäre im Gefängnis eine Epidemie unbekannten Ausmaßes
ausgebrochen, als vielen anderen Häftlingen wird Gift ins Essen
beigemischt. Täglich gibt es neue Todesmeldung aus dem Gefängnis. Für
die Gräfin wird es nun Zeit zu handeln und Fabrizos Flucht zu planen...
Die Kritiker fanden zwar, dass der Film nie ganz die Tiefe der Romanvorlage erreicht, aber dem Erfolg tat dieser Einwand keinen Abbruch. Tatsächlich agieren die Darsteller auf hohem Niveau. Der Regisseur hat es verstanden seine Figuren optimal in Szene zu setzen, es gibt edle Close ups vor allem von der charismatischen Maria Casares und der jungen Renee Faure. Gerard Philippe stand damals noch am Anfang seiner internationalen Karriere. Er beweist sein großes Talent und ist die Idealbesetzung für die Rolle des tragischen Helden, der für die Liebe sterben könnte.
Die Kritiker fanden zwar, dass der Film nie ganz die Tiefe der Romanvorlage erreicht, aber dem Erfolg tat dieser Einwand keinen Abbruch. Tatsächlich agieren die Darsteller auf hohem Niveau. Der Regisseur hat es verstanden seine Figuren optimal in Szene zu setzen, es gibt edle Close ups vor allem von der charismatischen Maria Casares und der jungen Renee Faure. Gerard Philippe stand damals noch am Anfang seiner internationalen Karriere. Er beweist sein großes Talent und ist die Idealbesetzung für die Rolle des tragischen Helden, der für die Liebe sterben könnte.
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