Freitag, 29. März 2024

Der Pauker


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Axel von Ambesser

Die Klasse von 1958...

Durch die riesigen Erfolge seiner beiden Blockbuster "Der brave Soldat Schwejk" und "Der Pauker" muss man Axel von Ambesser sicherlich zu den erfolgreichsten deutschen Regisseure der 50er Jahre zählen. Beide Filme hatten über 10 Millionen Kinobesucher und liegen auf Platz 6 und 7 im All Time Ranking der erfolgreichsten deutschen Filme ab 1956. In beiden Filmen war natürlich der große Volksschauspieler Heinz Rühman das große Zugpferd. In "Der Pauker", der zu den Teenagermovies dieser Ära gezählt wird, spielt Rühman den selbstgefälligen Lehrer Dr. Hermann Seidel, der seine Schulklasse (Jungs, ca 12 Jahre alt) zu strebsamen Musterschülern abgerichtet hat. Bei einem Besuch von Oberschulrat Wagner (Ernst Fritz Fürbinger) glänzen nicht nur seine Schüler beim Thema "Napoleon" - auch Dr. Seidel kann als hervorragender Pädagoge triumphieren. Tatsächlich macht ihm der Oberschulrat ein Angebot, dass er nicht abschlagen kann. Er soll eine Klasse von aufsässigen Jugendlichen in einer Großstadt übernehmen. Keine Leichte Aufgabe, wie der Schulrat meint, denn schließlich kann man die Provinz nicht mit einer Großstadt vergleichen. Eine Herausforderung, die Dr. Seidel gefällt. Doch er unterschätzt seine neue Aufgabe. Er - ein Pauker vom alten Schlag - werden von den jugendlichen Halbstarken gleich zu Beginn als echte Provokation aufgefasst. Und gleich am ersten Tag wird er auch noch aus Versehen von Achim Borg (Peter Kraus) mit einem Faustschlag in kurze Ohnmacht versetzt. Der erste Tag in der Schule ist gleichzeitig Beginn eines Machtkampfes zwischen dem überheblichen Lehrer und der gesamten Klasse, deren großes Idol Harry Engelmann (Paul Löwitsch) zwar schon vor kurzem von der Schule geflogen ist, der aber dennoch die ganze Klasse unter seiner Fuchtel hat. Und Harry Engelmann hat eine ausserordentlich hohe kriminelle Energie. Seidel versucht auch nach dem Unterricht, die Jungs wieder auf den rechten Weg zu bringen. Doch der erste Versuch in einer bei den Jugendlichen beliebten Spielhalle, misslingt völlig. Harry Engelmann, der gerade einen der Spielautomaten manipulerte, will nun natürlich möglichst viel Geld aus dem "Kasten" holen. Doch Seidel steht zuerst am Automaten und versucht den Teenagers klar zu machen, dass man in dieses Gerät nur Geld hineinsteckt, aber nie den Einsatz herausholen wird. Natürlich widerlegt der manipulierte Automat Seidels These und er gewinnt mehrfach hintereinander. Am anderen Tag kommt natürlich die Polizei mit dem Spielhallenbesitzer in die Schule. Er kann den Direktor (Karl Otto Krüger) und den Ordnungshüter von seiner Unschuld überzeugen, aber die Bedrohung durch die Jugendlichen wird stärker. Sie wollen dem Lehrer einen Denkzettel verpassen. Zum Glück ist sein Zimmernachbar in der Pension ein Catcher namens Freddy Blei (Gert Fröbe), der nicht gut Lesen und Schreiben kann. Beide werden Freunde und jeder gibt dem anderen Nachhilfe. So erwirbt Seidel durch das Catch-Training mehr Selbstvertrauen und er kommt den Teenagers langsam näher. Vor allem Achim bemerkt, dass der Seidel schwer in Ordnung ist...I







In der Rolle von Achims Schwester ist Wera Frytberg zu sehen. Bruni Löbel überzeugt in der Rolle der Lehrerin Fräulein Dr. Selenski, die auch den schönen Dialog sprechen darf "Wissen Sie Herr Seidel, mir war das immer egal, ob mich meine Schüler respektieren. Es war mir viel wichtiger, dass sie mich mögen". Tatsächlich vollzieht Rühmanns Figur diese Wandlung, was den moralischen Zeigefinger dieser Zeit etwas mildert. In weiteren Nebenrollen sind Michael Verhoeven, Fritz Wepper, Walter Sedlmayr und Peter Vogel zu sehen. Der Film bietet einen guten Einblick in das gesellschaftliche Klima dieser Zeit.





Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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