Regie: William A. Wellmann
Airport 1954...John Wayne an Bord...
Die
erste Oscarverleihung fand noch zu Stummfilmzeiten im Jahr 1929 statt. Gesucht
wurde der beste Film des Jahres 1928 und die Throphäe ging an "Wings" des
Regisseurs William A. Wellmann. Für die Inszenierung der Luftkampfszenen gabs
einen weiteren Oscar in der Kategorie "Beste technische Effekte". Diese Szenen
setzten Maßstäbe für die Zukunft, es darf aber nicht verschwiegen werden, dass
während der Dreharbeiten etliche Piloten ums Leben kamen. Unumstritten sind
seine Verdienste im Westerngenre mit klasse Arbeiten wie "Ritt zum Ox-Bow",
"Herrin der toten Stadt" oder "Karawane der Frauen". Einen seiner
erfolgreichsten Filme in den 50er Jahren hatte er mit John Wayne und brachte ihn
zurück zur Fliegerei. "Es wird immer wieder Tag" ist eine Art Vorläufer zu den
"Airport" Katastrophenfilmen aus dem 70ern. Der Film war seinerzeit sehr beliebt
und auch von der Kritik gelobt, so errang er 1955 gleich 6 Oscar-Nominerungen:
Beste Regie, Jan Sterling und Clarie Trevor als beste Nebendarstellerin sowie
Schnitt und bester Song . Am Ende gabs zwar nur eine Trophäe für Dimitri
Tiomkin, der in der Kategorie Filmmusik siegte. Trotzdem gilt der Film als eine
Mutter der Katastrophenfilme, auch wenn er im Laufe der vielen Jahre etwas in
Vergessenheit geriet und auch aus heutiger Sicht etwas behäbig und angestaubt
wirkt.
Ein
Flugzeug vom Typ Douglas DC-4 der Fluggesellschaft Trans Orient Pacific startet
zu ihrem Linienflug von Honolulu nach San Francisco. Die Besatzung besteht aus
dem Flugkapitän Sullivan (Robert Stack) und dem älteren, erfährenen Dan Roman
(John Wayne), der nur noch als 1. Offizier fliegt. Dan selbst hat seine Frau und
sein einziges Kind bei einem Flugzeugcrash verloren, den nur er - als Pilot -
überlebt hat. Dazu kommen Hobie Wheeler (William Campbell), der zweite Offizier
und der Navigator Lanny Wilby (Wally Brown). Die gute Seele an Bord ist die
Stewardess Miss Spalding (Doe Avedon). Die Gäste sind bunt gemischt, da ist
alles dabei - von den verliebten Flitterwöchnern (Karen Sharpe/John Smith), die
alternde Diva May (Claire Trevor), Donald Flaherty (Paul Kelly), ein
Wissenschaftler mit Gewissensbissen. Dazu ein egozentrischer Theaterdramatiker
(Robert Newton) nebst Gattin (Julie Bishop), der Wirtschaftsboss Ken Childs
(David Brian), ein einfach gestricktes Ehepaar (Phil Harris, Ann Doran), die
etwas depressive Sally McKee (Jan Sterling), die auf dem Weg zu ihrem Bräutigam
ist. Ein Fischer namens Jose Lacota (John Qualen) und ein kleiner Junge, der den
gesamten Flug verschläft und somit auch die drohende Katastrophe mitten auf dem
pazifischen Ozean. Zuerst bewerken Crew und Passagiere nur zeitweise
auftretende, aber recht heftige Vibrationen, bevor wieder Ruhe einkehrt. Ursache
ist ein Triebwerk, doch kurz nachdem dies klar ist, explodiert es auch
schon. Dadurch wird auch ein Propeller abgerissen, der Löcher in
die benachbarten Benzintanks in der Tragfläche schlägt. Keine guten Aussichten
mit einen nunmehr einhergehenden erhöhten Treibstoffverlust. Gibt es eine
Rettung ? Ist eine Notwasserung mit vielen Opfern unumgänglich ?
Diese Frage beantwortet der Film, der natürlich genauso wie die Airport
Reihe Interesse vor allem an den Figuren hat, die sich in dieser
Ausnahmesituation befinden und wo es um die existenzielle Frage "Leben oder Tod"
geht. So verarbeiten alle Passagiere diese Problematik etwas anders. Allerdings
- und das ist etwas anders als in den progressiven 70ern - erweisen sich die
meisten der Protagonisten als Gutmenschen, die immer wieder einen neuen Morgen
erleben wollen und die Reise selbst eine Katharsis darstellt und am Ende einige
Knoten lösen kann. Aber natürlich nur, weil Hollywood auch über ein HappyEnd
nachdenkt. Mit 141 Minuten ist der Film recht lange geraten, was ihn in manchen
Szenen etwas langatmig macht. Egal, nett ist der dramatische Ausflug ins das
50er jahre Katastrophengenre schon.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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