Dienstag, 4. März 2014

Der Mann mit dem Glasauge


























Regie: Alfred Vohrer

Messerwerfer, Bauchredner, Mädchenhändler...

Alfred Vohrers "Der Mann mit dem Glasauge" dürfte einer der trashigsten Beiträge aus der Edgar Wallace Filmreihe sein. Der 1969 produzierte Streifen kam immerhin auf eine Zuschauerzahl von 1.6 Millionen, was sich durchaus sehen lassen kann und die Macher finanziell sicher nicht enttäuscht haben dürfte. Er dürfte aber in der Zeit der 68er und dem damit auch im Kino verbundenen Einzug von Progressivität sicherlich auch etwas angestaubt und altmodisch rübergekommen sein, zumal der bewährte unheimliche Touch durch "kesse" Sprüche und knallige, abstruse Handlungsbögen aufgeweicht wird. Sir Arthur (Hubert von Meyerinck) und Assistentin Mabel (Ilse Page) dürfen natürlich nicht fehlen und sind mentale Stützen für den dynamischen Inspektor Perkins (Horst Tappert) und Nervtröte Sergeant Pepper (Stephan Behrens) , die im Swinging London den Mörder von Mr. Jefferson (Kurd Pierritz) suchen müssen. Das Tatort war ein Londoner Hotel, der Mörder war ein maskierter Messerwerfer, der am Tatort ein Glasauge und eine Zeugin hinterlässt. Diese Leila (Heidrun Hankammer) schwebt nun auch in Gefahr. Die junge Frau ist Mitglied der Tanzgruppe "Las Vegas Girls", die derzeit im Odeon Theater gastieren. Bei den Ermittlungen dort kann der Inspektor und sein Assistent auch zahlreiche Verdächtige ausmachen, allen voran der Bauchredner Eric (Otto Szarskie oder der Messerwerfer Rubiro (Jan Hendriks). Aber auch der Besucher Bruce Sharingham (Fritz Wepper), der unter der Fuchtel seiner dominanten Mutter (Friedel Schuster) steht und in die Tänzerin Ivonne Duvall (Karin Hübner) verliebt ist. Bald gibts die nächsten Morde, die nächsten Glasaugen und auch Billardqueues spielen eine Rolle....


 Die Handlung über einen ominösen Mädchenhändlerring, der gleich ganze Tanzensembles nach Südamerika entführt, ist reichlich bizarr und absurd. Dazu gibts einen Mörder, der gut mit dem Messer hantieren kann und so seine gezielt ausgewählten Opfer massakriert. Alfred Vohrer ist ja bekannt für grandiose Einzelszenen und die mordende Bauchrednerpuppe ist ein brilliantes kabinettstückchen geworden. Wie so oft gibts dank Edgar Wallace einen Überraschungsplot und ich meine damit nicht, dass Inspektor Perkins sich als Derrick outet und Lord Sharingham schon mal die Anweisung "Harry, fahr mal den Wagen vor" gibt. Die Waagschale zwischen Komik und Tragik ist meines Erachtens gut ausbalanciert, auch wenn manches unfreiwillig komisch und albern daherkommt. Etwas schlüpfriger Schenkelklopferhumor wird auch noch serviert. Das alles könnte man negativ werten, ich mag den Film aber gerade wegen dieser vielen schrägen Einfäll

Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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