Regie: Lewis Milestone
Die Kriegserlebnisse des Paul Bäumer...
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque entstand 1930 mit "Im Westen nichts Neues" einer der ersten Antikriegsfilme der Filmgeschichte. Bei der 3. Oscarverleihung 1930 erhielt der Film auch mit dem Sieg als bester Film des Jahres und bester Regisseur (Lewis Milestone) die zwei Hauptpreise. Erzählt ewrden die Erlebnisse des jungen deutschen Schülers Paul Bäumer (Lew Ayres), der beim Ausbruch des 1. Weltkriegs durch die weit verbreitete Kriegseuphorie im Land und zusätzlich durch geschickte Manipulation des Lehrers Professor Kantorek (Arnold Lucy) gemeinsam mit seinem Mitschülern zur Rettung des Vaterlandes freiwillig in der Krieg zieht. Dabei hat sich die Herrlichkeit in der Armee rasch als Trugschluß erwiesen. Die Jungs werden vom ehemaligen Postboten der Stadt, dem jetzigen Unteroffizier Himmelstoß (John Wray) sadistisch gedrillt und sehr schnell an die Front geschickt. An der Front zeigt sich schnell ein anderes, dreckiges Bild des Krieges. Chaos, Elend, Hunger und Verluste. Mitschüler Behm (Walter Rogers), der eigentlich am längsten zögerte sich als Soldat zu melden, stirbt auch als erster der jungen Soldaten. Immerhin kümmern sich die älteren Soldaten, allen voran der geniale Organisator Stanislaus Katchinski (Louis Wolheim). Der Alltag ist hart und es gibt weitere Verluste. Pauls Freund Franz Kemmerich (Ben Alexander) wird beim panischen Verlassen aus dem Schützengraben schwer verletzt und stirbt später im Lazarett. Paul tötet einen französischen Soldaten (Raymond Griffith) mit dem Bajonett und verbringt mit dem Sterbenden die Nacht im Graben. Es sind schreckliche Erlebnisse, die Paul auch beim Heimaturlaub in sich trägt. Doch keiner in der Heimat will sie hören. Der Vater ist stolz auf seinen Sohn und auch der Lehrer will, dass Paul vor der neuen Abschlußklasse über die Heldentaten an der Front berichtet. Doch Pauls Ausführungen sind zu kritisch und ungeschönt - die Schüler sehen in seinen Aussagen Feigheit. Da er nicht mit dem nornalen Leben in der Heimat zurechtkommt, geht er wieder früher an die Front. An einem Tag, an dem der Heeresbericht meldet "Im Westen nichts Neues" stirbt der gutmütige Riese Katcizinsky und Paul entdeckt im Kampfgetümmel einen Schmetterling. Als er seine Hand nach ihm ausstreckt, kracht ein Schuß. Paul erzittert und erstarrt im Tod.
Ein ergreifendes Schlußbild in einem sehr aufrüttelden Film aus den Kindertagen des Tonfilms mit einer sehr guten Leistung des damals 21jährigen Lew Ayres als junger Soldat. Interessanterweise fiel der Schauspieler in den USA in Ungnade als er im zweiten Weltkrieg den Dienst an der Waffe verweigerte. Auch sein heldenhafter Einsatz als Sanitäter liess die Gegner nicht verstummen. Viele Szenen - auch der in einer langen Fahraufnahme gefilmte Angriff der Franzosen - machen das Grauen des Krieges fast physisch spürbar.
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