Regie: John Llewlyn Moxey
Die Messer des großen Danillo...
1966 sprang die Proudweeks Film auf den Edgar Wallace Erfolgszug auf und
brachte mit "Circus of Fear" (Deutscher Titel: Das Rätsel des silbernen Dreieck)
den 25sten Teil der Erfolgsreihe heraus. Die Constantin Film beteiligte sich mit
einer halben Millionen DM an der Produktion. Es existiert eine deutsche
schwarz-weiß Fassung und eine englische Farbfassung, die sich etwas
unterscheiden, denn das englische Original ist weniger dialoglastig. Sieht man
in der Anfangssequenz, wenn auf der Tower Bridge ein Geldtransporter überfallen
wird und die Engländer ohne die off-Stimme auskommen, die das alles ein bisschen
erklärt und auch einige Dialoge der Gangster wurden für die deutsche Fassung
dazugemacht. Insgesamt ist die englische Farbfassung aber kürzer, da fehlt ein
Gag, den Eddi Arent aufführt und sein Opfer mit Wasser nass macht. Die deutschen
Dialoge sind etwas reißerischer, die englischen etwas ruhiger und auf die Sache
konzentriert.
Daher gefällt mir die Originalversion von John Llewlyn Moxey etwas besser,
sie wirkt insgesamt etwas stimmiger. Werner Jacobs, der in der deutschen
Fassung als Regisseur genannt wurde, fungierte lediglich als Regie-Koordinator.
Der Film hatte für Edgar Wallace Verhältnisse mit der Zuschauerzahl von 1
Million eher ein mageres Ergebnis vorzuweisen. Es gibt allerdings ein
Wiedersehen mit einigen britischen Altstars wie Cecil Parker, der hier den Sir
John spielt und schon in Alfred Hitchcocks "Eine Dame verschwindet" auftrat.
Ausserdem ermittelt der von mir sehr geschätzte Leo Genn als Inspektor Elliot,
der unvergessen in der Rolle des Petronius in "Quo Vadis" ist.
Alles beginnt mit einem dreisten Raubüberfall einer Bande, die an einem
Sonntagmorgen in London auf der Tower Bridge einen Geldtransporter überfallen.
Es passiert nur eine Panne: Einer der Schurke knallt einen Fahrer ab und so
endet dieser Überfall mit einem Mord, was sämtliche Gangster an den Galgen
bringen kann. Die Komplizen wollen den Hitzkopf erledigen, doch der Boss, der im
Hintergrund bleibt, ordnet an, dass dieser Unglücksrabe noch eine Chance erhält,
indem er das Geld an einen sicheren Ort transportiert, wo er dann auf ihn warten
wird. Als der Mann zum vereinbarten Ort kommt ist er zuerst überrascht dort in
diesem Gebäude eine eingesperrte Löwin vorzufinden und diverse Zirkusutensilien,
auch eine Clownmaske. Er wird dann von einem Messerwerfer ins Jenseits
befördert. Elliot (Leo Genn) ermittelt natürlich schon in der Sache und die Spur
der Geldscheine führt ihn dann auch zu diesem Zirkus des Herrn Barbarini
(Anthony Newlands), wo eine Reihe verdächtiger Personen beschäftigt sind. Da
wäre der Raubtierdompteur Gregor (Christopher Lee), der aufgrund seines
entstellten Gesichts immer eine Kazuze trägt), seine Nichte Natascha (Suzy
kendall), die in Conferencier Carl (Heinz Drache) verliebt ist. Der Messerwerfer
Mario (Maurice Kaufman), ein Hitzkopf, der ständig Trouble mit seiner untreuen
Frau Gina (Margaret Lee) hat. Dazu ein undurchsichtiger Liliputaner (Skip
Martin), eine aggressive Löwin namens Sheba, das Messer des großen verstorbenen
Danillo und die ständigen Versuche von Buchhalter Eddi (Eddi Arent) mit
mittelmässigen Circusspäßchen wie bspweise eine selbstgebastelte Guillotine,
doch noch als Artist bei seinem Chef auftreten zu dürfen. Für Spass ist also
auch gesorgt, auch wenn dieser englische Film insgesamt doch mit wesentlich
weniger Humor aufwartet als die deutschen Filme. Jedenfalls entdeckt man bald
eine Leiche und es geschehen Mordanschläge...
Dies alles ist sehr stimmungsvoll mit großem 60s Flair auch heute noch zu
genießen. Der Film bleibt die ganze Laufzeit von 90 Minuten über recht spannend
und hat einige wirklich gute Szenen, so zum Beispiel wenn Margaret Lee ins
Raubtierhaus eingesperrt wird und hinter ihr die aggressive Löwin auftaucht, die
der gesuchte Mörder frei gelassen hat. Natürlich darf auch diesmal nicht Klaus
Kinski fehlen. Aber im Grunde sind Leo Genn und Christopher Lee mit einer
markanten Rolle die Hauptpersonen in diesem Szenario.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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