Dienstag, 11. März 2014

Das Verrätertor



















Regie: Freddie Francis

Die Kronjuwelen im Tower

Der 21ste Edgar Wallace Film der Nachkriegszeit heißt "Das Verrätertor", lockte 1964 stolze 1,5 Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos und wurde von einem zweifachen Oscargewinner inszeniert. Möglich machte dies die deutsch-britische Zusammenarbeit und so wurde Freddie Francis, Regisseur einiger Hammer-Movies; mit der Regie betraut. Francis galt als einer der bedeutendsten Kameramänner der Filmgeschichte, er veredelte die Filme "Der Elefantenmensch", "Glory", "Söhne und Liebhaber", "Schloß des Schreckens", "Cape Fear" oder "Die Geliebte des französischen Leutnants" mit seinen erlesenen Bilderkompositionen.
Den Erfolg seiner Filme führte er darauf zurück, dass sie „zu 99% visuell sind und dies gilt auch für diesen Edgar Wallace Beitrag, der eine Gruppe Gangster dabei beobachtet, wie sie mit einem raffinierten Plan die berühmten Kronjuwelen aus dem Tower rauben wollen und dadurch scheitern, dass in den eigenen Reihen ganz verschiedene Pläne verfolgt werden.
Hauptdarsteller in dem perfekten Plan des wohlhabenden Londoner Geschäftsmann Trayne (Albert Lieven) ist der Knacki Graham (Gary Raymond), der für das bevorstehende Unternehmen mit Waffengewalt aus dem Gefängnis Dartmoor befreit wurde. Trayne hat eine recht stattliche Anzahl von Komplizen gefunden, in seiner unmittelbaren Nähe ist seine Exgeliebte Dina Pawling (Margot Trooger) und der perverse Kane (Klaus Kinski). Graham sieht dem Wachoffizier des Towers Dick Lee Carnaby (Doppelrolle für Gary Raymond) täuschend ähnlich, was natürlich das Herzstück des Plans sein soll, denn Graham soll in die Rolle des anderen schlüpfen und so an die Schlüssel herankommen. Traynes Sekretärin Hope, mit Carnaby befreundet, ahnt nichts von dem teuflischen Plan, soll aber unfreiwillige Helferin bei der Durchführung des Raubes werden. Einzige kleine Komplikation im Vorhaben könnte der neugierige Tourist Hector (Eddie Arent) werden, der zufällig Augenzeuge eines Mordes der Bande wird, wobei ihn Scotland Yard aber nicht für sonderlich glaubwürdig hält...

"Das Verrätertor" fällt aufgrund seines starken Augenmerks auf den Raub etwas aus dem Rahmen, wenn man ihn mit anderen Edgar Wallace Filmen vergleicht. Er ist weniger reisserisch, sondern lässt sich für die Darstellung des Coups sehr viel Zeit und hat es nicht eilig. Das verleiht dem Film eine Art Coolness, die sehr leicht und locker wirkt. Gute Darstellungen von Albert Lieven und Gary Raymond machen den Film zu einem guten Vertreter britischer 60s Kriminalfilme. 

Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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