Regie: Karl Anton
Die Leidenschaft für das Schafott...
Zwei Radfahrerinnen finden an einem Bahnübergang ein Pappkarton. Beim
Öffnen ein grauenhaftes Bild. Ein abgetrennter Kopf befindet sich darin. Bei dem
Toten handelt es sich um Francis Elmer, Mitglied des britischen Geheimdienstes,
Scotland Yard kommt da nicht weiter. Der Chef des Geheimdienstes, Major Staines
(Siegfried Schürenberg) befürchtet zuerst hinter dem Verbrechen eine politische
Motivation und beauftragt daraufhin den Sicherheitsbeamten Michael Brixan (Heinz
Drache) Ermittlungen - vorerst diskret und in aller
Verschwiegenheit- aufzunehmen. Man findet heraus, dass hinter dem Mörder, der
seine Opfer köpft, eine Person steckt, die unter dem Namen "der Wohltäter" in
Zeitungen inseriert und so seine Opfer findet. Bereits 12 Menschen hat dieser
Kopfjäger auf dem Gewissen. Erste Spuren führen Brixan nach Winchester zu
Elmers Nichte Ruth Sanders (Ina Duscha), die ihren Onkel dort als letzte lebend
gesehen hatte. Sie wirkt als Komparsin bei Dreharbeiten zu einem Historienfilm
des Regisseurs Jack Jackson (Friedrich Schoenfelder) mit, der immer wieder
Trouble mit seinen divenhaften Darstellern (Ingrid van Bergen/Rainer Brandt)
hat Auch der Dramaturge Voss (Klaus Kinski) macht einen zwielichtigen Eindruck.
In Winchester, wo die Dreharbeiten unmittelbar auf dem Schloß des gutmütigen,
alten Henry Longvale (Ludwig Linkmann) stattdinden, ist auch in der
Nachbarschaft das Anwesen des grobschlächtigen Sir Gregory Penn (Benno
Sterzenbach), der einen großen Eingeborenen (Al Hoosman) als Diener beschäftigt.
Dieser scheint etwas zu verbergen...
Nach dem Erfolg, den die Rialto Film mit den ersten beiden Edgar Wallace Filmen "Der Frosch mit der Maske" und "Der rote Kreis" erzielen konnte, sprang Filmproduzent Kurt Ulrich auf den Hype auf. Er hatte die Filmrechte an den Edgar Wallace Roman "Der Rächer" erworben und Karl Anton (Stern von Rio, Ohm Krüger, Peter Voss) wurde mit der Regie beauftragt. Heraus kam ein zu den Rialto Filmen ebenbürtiges Werk, dass mit einer sehr überraschender Auflösung punkten kann und einen herrlich fiesen Kopfjäger präsentiert. Action darf nicht fehlen, die wird in den Katakomben unter den Schlössern stattfinden und wer bisher nicht wußte was Edgar Wallace mit der Hinrichtung von Ludwig XVI und Marie Antoinette zu tun hat - hier gibt es die Antwort. Mich hat dieser eher unbekannte Wallace bestens unterhalten. Im Gegensatz zu anderen Wallace-Filmen wird jedoch weitestgehend auf Humor verzichtet, dafür wird der Zuschauer bei der Mörderjagd gezielt in die Irre geleitet. Hinzu kommt noch ein Hauch von Exotik, wofür Maria Litto als malaiische Tänzerin und Asikin Nazir als deren Bruder sorgen, man hat stelllweise ein echtes Voodoo-Feeling.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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