Regie: Alfred Vohrer
Bordelle, Mädchenheime und Millionenerbinnen...
1966 kam mit "Der Bucklige von Soho" der erste Edgar Wallace in Farbe ins
Kino. Unter der Regie von Alfred Vohrer entstand einer der sonderbarsten, aber
auch einer der gelungensten Verfilmungen der Serie. Denn es treten eine ganze
Reihe skurriler Figuren in der Geschichte auf. Allen voran Eddi Arent, der als
gütiger Reverend David diesmal eine ganz ausserordentliche Rolle spielen kann,
die ganz anders angelegt ist als seine sonstigen Figuren, allesamt für den Humor
in der Geschichte sorgend.
In den Nächten von London geht ein Buckliger Mörder (Richard Haller) um,
der junge Frauen erwürgt. Aber gut, solche Morde gehören zu London. Dies denkt
sich auch die Millionenerbin Wanda Merville (Monika Peitsch), die aber
überraschend wird entführt. Denn es hat jemand was dagegen, dass sie ihr Erbe
antritt. Sie findet sich in einem Heim für gestrauchelte junge Mädchen wieder,
die dortige Oberin (Hilde Sessak) ist pervers und führt ein fieses Regiment.
Lediglich der naive Reverend scheint keinen blassen Schimer zu haben, was der
dortige Direktor (Pinkas Braun) für ein Spiel spielt. Finanziert wird das Heim
von der gütigen Lady Majory Perkins (Agnes Windeck), deren Mann General Edward
Perkins (Hubert von Meyerinck) nicht nur völlig durchgeknallt und wahnsinnig
ist, sondern auch noch der Bruder des verstorbenen Merville ist. Seit Jahren
spielt er daheim, in Schloß Castlewood, die Schlacht von Tobruk im heimischen
Sandkasten nach. Gelegentlich bekommen die angesehenen Adligen auch Besuch von
Sir John (Siegfried Schürenberg), der wieder einmal seine Dämlichkeit beweist.
Gani in der Nähe gibts dann noch den Nachtclub Mekka, der sich als Luxusbordell
erweist und von Mrs. Tynal (Gisela Uhlen) mit strenger Hand geführt wird.
Während die arme Wanda weiterhin in den Klauen der Verbrecherbande ist, tritt
eine falsche Wanda Merville (Uta Levka) ins Geschehen ein. Kann Inspektor
Hopkins (Günther Stoll) das Chaos lichten ?
In der Beurteilung der Gesamtserie rangiert der Film bei den Kritikern eher
am hinteren Ende, was ich nicht so ganz teilen kann. Wenn man kuriose 60s Crime
Atmosphäre möchte, dann sitzt man hier bei Alfred Vohrer in der ersten Reihe.
Der Film bietet eine ganze Reihe durchgeknallter Figuren, die aber trotzdem alle
der Geschichte untergeordnet sind, in knallbunter Kulisse agieren und für
reichlich Spannung und Action sorgen. Es ist immer was los und die Rollen von
Eddi Arent und Hubert von Meyerinck bleiben in bester Erinnerung.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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