Regie. Joseph L. Mankiewicz
500.000 Dollar in der Schlangengrube...
"There was a crooked Man" aus dem Jahr 1970 ist der einzige
Western, den Regisseur Joseph L. Mankiewicz in seiner aktiven Laufbahn
inszenierte. Der deutsche Titel ist "Zwei dreckige Halunken" und der
Film ist sicherlich ein sehr interessanter Genrevertreter. Darüberhinaus
auch eine Studie über kriminelle Energie und Manipulation. Die Stärke
des Films liegt darin, dass die Geschichte um den intelligenten Gangster
Paris Pitman Jr. von einem sehr warmherzigen und manchmal sogar
witzigen Zynismus geprägt ist.
Im Jahr 1883 beginnt die Geschichte, die am Ende nur einen Gewinner
ausweist, alle anderen Akteure sind zweifelsfrei zu Verlierern
geworden, manch einer musste gar sein Leben lassen.
Paris Pittman jr. (Kirk Douglas9 und seine Bande dringen in das
Haus des reichen Ranchers Mr. Lomay ein und rauben ihm die sagenhafte
Summe von 500.000 Dollar, die der Rancher in einem als Tisch getarnten
Safe aufbewahrt. Bei der anschließenden Schießerei zwischen den
Gangstern und der Familie tötet Pittman auch einige seiner Männer. Damit
ist er der Einzige, der mit der Beute fliehen kann. Er versteckt seine
Beute in einer Schlangengrube in der Wüstengegend. Etwas vom gestohlenen
Geld nimmt er mit auf seinen Ritt ins nächste Bordell. Dort wird er
aber von einem der Kunden gesehen, der weiß, dass er der gesuchte
Bankräuber ist. Er wird zu 10 Jahren Haft in einem Gefängnis im
Bundesstaat Arizona verurteilt. Das reinste Dreckloch und der
Gefängnisdirektor Warden Francis E. Le Geoff (Martin Gabel) ist äusserst
interessiert an dem neuen Gefangenen. Denn Le Geoff), er spielt mit dem
Gedanken gemeinsame Sache mit Pittman zu machen, natürlich nur, wenn
man die versteckte Beute teilt. Pittman ist ein waher Meister in der
Manipulation. Durch seinen Charme, seine Gerissenheit und seinen
Führerqualitäten hat er bald alle Mithäftlinge in seiner Zelle (Warren
Oates, Hume Cronyn, John Randolph, Burgess Meredith, Michael Blodgett,
C.TK Yang) auf seiner Seite. Bei einer Revolte im Gefängnis kommt der
Direktor ums Leben. Der ehemalige Sheriff Lopeman (Henry Fonda) wird
sein Nachfolger. Anders als sein Vorgänger ist Lopeman ein Verfechter
für einen besseren und menschlichen Strafvollzug. Pittman versucht
natürlich Lopeman als Partner für den Ausbruch zu gewinnen. Doch der
erweist sich nicht als bestechlich. So steht während einer Besichtigung
des Gefängnisses durch den Gouverneur der geplante Ausbruch auf dem
Programm...
Die Moral von der Geschichte wird erst am Ende preisgegeben. Der
Film beschreibt die damalige Gefängniswelt sehr realistisch. Henry Fonda
hat den Part eines von humanistischen Gedanken beseelten Mannes, der
sich stark abhebt von dem manipulatischen Blender Pittman, der nur das
Geld im Kopf hat und keinerlei Empathie seinen Mitmenschen
entgegenbringt, obwohl diese sogar glauben, dass er ein Freund ist.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen