Regie: Budd Boetticher
Der Angeber und sein Idol...
Erst in den frühen 80er Jahren wurde Budd Boetticher von der
Filmkritik wiederentdeckt. 1991 wurde ihm von dr Los Angeles Film
Critics Association der Preis für das Lebenswerk verliehen. Seine
bekanntesten Filme sind seine Western, die er mit Randolph Scott und
einem geringen Budget drehte. "Der Siebente ist dran", "Um Kopf und
Kragen", "Fahrkarte ins Jenseits", "Sein Colt war schneller", "Messer an
der Kehle", Auf eigene Faust" und Comanche Station" werden heute von
den Filmhistorikerns als "Ranown Zyklus zusammengefasst. Weitere sehr
anerkannte Western von Boetticher sind "Der Mann aus Alamo", "Seminola"
und "Fluch der Verlorenen".
Etwas aus dem Rahmen fällt der 1952 gedrehte "Bronco Buster", der
in Deutschland unter dem Titel "Rivalen im Sattel" bekannt ist. Ein
Western in der Jetztzeit, der sich mit dem amerikanischen Phänomen des
Rodeo beschäftigt. "Rodeo", auch heute noch in den USA sehr beliebt und
präsent in zahlreichen Turnieren, besteht aus mehreren Disziplinen -
unterteilt in Zeit und Punkte. In einigen Disziplinen ist die Zeit
gefragt. Dem Reiter muss es gelingen sich acht Sekunden auf dem Pferd
oder auf dem Stier zu halten, ohne das Tier, sich oder seine Ausrüstung
mit seiner freien Hand zu halten. Preisrichter bewerten danach auch den
Reitstil des Teilnehmers und den Schwierigkeitsgrad dieser Disziplin.
"Bronco Buster "wurde zu einer Zeit gedreht, in der der Tierschutz
noch eine untergeordnete Rolle spielte. Boetticher inszenierte die
Menschen dieser Zunft ein bisschen zu verklärt, der Zusammenhalt unter
den Rodeoleuten wird unterstrichen. Jeder hilft Jedem keiner macht sich
wichtig, keiner hat üble Tricks auf dem Lager und den Siegern gönnt man
den Erfolg. Fast ein bisschen märchenhaft und andererseits wenig
sichtbare Empathie für das Tier.
Erzählt wird die Geschichte eines sehr arroganten jungen
Rodeotalents: Bart Eaton (Scott Brady) ist ein aufstrebendes Talent beim
Rodeosport, dies merkt der preisgekrönte Rodeostar Tom Moody (John
Lund) sofort. Doch anders als der aufschneidende Youngster, der sich so
darstellt als wäre er der King. Moody ist da aus ganz anderem Holz
geschnitzt. Er prahlt nie mit seinem Können, er gibt seinen Konkurrenten
immer gute Tipps, wie sie erfolgreich sein können und strahlt eine
innere Ruhe und Gelassenheit aus. Eine Eigenschaft, die seine Freundin
Judy (Joyce Holden) auch sehr an ihm schätzt. Die beiden planen sogar
ihre baldige Hochzeit. Judys Vater Dan Bream (Chill Wills) ist ebenfalls
fest mit dem Rodeo verbunden. Er fungiert in der Arena sozusagen als
Spassmacher und Clown, hält mit seinen Späßen das Publikum bei Laune.
Der junge Bart macht sich aber bei allen Kollegen immer unbeliebter, er
gilt bald als der ultimative Kotzbrocken. Klar, dass der Hitzkopf
endlich mal eine Lektion bekommt...
So ein bisschen ist "Bronco Buster" die Story über einen unbelehrbaren Halbstarken. Aber Boettichers Blick ist dennoch bis zum Schluß verständnisvoll, denn es besteht ja die Option, dass der junge Kerl sich doch noch eines besseren belehrt. Der Regisseur, der sich mit der Materie gut auskannte, hat in diese einfache Geschichte auch einiges an dokumentarischem Material untergebracht, was den Film nicht uninteressant als Zeitdokument macht.
So ein bisschen ist "Bronco Buster" die Story über einen unbelehrbaren Halbstarken. Aber Boettichers Blick ist dennoch bis zum Schluß verständnisvoll, denn es besteht ja die Option, dass der junge Kerl sich doch noch eines besseren belehrt. Der Regisseur, der sich mit der Materie gut auskannte, hat in diese einfache Geschichte auch einiges an dokumentarischem Material untergebracht, was den Film nicht uninteressant als Zeitdokument macht.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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