Regie: Edmund Goulding
Dunkler Sieg...
"Dark Victory" wurde 1939 von Edmund Goulding gedreht, der mit
"Menschen im Hotel", "Auf Messers Schneide" und dem Film Noir "Der
Scharlatan" ebenfalls anerkannte Hollywood Klassiker schuf. "Dark
Victory" oder "Opfer einer großen Liebe" (so der deutsche Titel) gilt
allgemein als einer der besten Filme von Bette Davis. Sie wurde auch für
den Oscar als beste Schauspielerin nominert, verlor aber gegen die
haushohe Favoritin Vivien Leigh, den Star aus "Gon with the Wind". Eine
weitere Nominierung bekam Max Steiner für die beste Filmmusik und auch
in der Hauptkategorie "Bester Film" schaffte "Dark Victory" eine
Nominierung.
Das Melodram erzählt die Geschichte von Judith "Judy" Traherne
(Bette Davis), eine junge, sorglose, hedonistische Long Island Society
Erbin, die schnelle Autos und edle Pferde liebt. Natürlich hat sie den
Pferderennstall ihrer Eltern geerbt und engagiert mit Michael O´Leary
(Humphrey Bogart) einen versierten Tiertrainer. Judy feiert gerne und
raucht sehr viel . Zunächst ignoriert die lebenslustige Frau ihre
starken Kopfschmerzen und die kurzen Schwindelanfälle. Manchmal sieht
sie doppelt, was zu einem Reitunfall führt. Als sie auch noch eine
Treppe herunterfällt, besteht ihre Sekretärin und beste Freundin Ann
King (Geraldine Fitzgerald) darauf, dass sie den Hausarzt aufsucht. Der
überweist sie an den Spezialisten Dr. Frederick Steele (George Brent).
Eigentlich hat Steele vor die Praxis in New York zu verlassen, um ins
beschauliche Städtchen Brattleboro in Vermont zu ziehen, wo er sich mit
der Erforschung von Gehirnzellen und wissenschaftlichen Studien über
deren Wachstum beschäftigen will. Doch der Fall von Judy interessiert
ihn, auch wenn der erste Besuch von Judy eher kühl bleibt. Ja, sogar
eine gewisse Feindseligkeit gegenüber dem Arzt zu spüren ist. Er
bemerkt, dass seine Patientin Anzeichen für einen Verlust des
Kurzzeitgedächtnisses bietet, sie bagattellsiert jedoch diese Symtome.
Diagnostische Tests bestätigen den Verdacht des Mediziners, dass ein
bösartiger Glom-Hirntumor die Ursache ist. Eine Operation kann leider
den Tumor nicht vollständig entfernen. Die Lebenserwartungen liegen nur
bei einigen Monaten. Judy weiß davon zuerst nichts, sie glaubt - da
symtomfrei - an den Erfolg der Operation. Dann verliebt sich Dr.
Frederick Steele in seine Patientin. Um ihr noch ein paar Monate des
Glücks zu gönnen, schweigt Frederick weiter. Er muss jedoch Ann
einweihen, die misstrauisch geworden ist....
Im Melodram entdeckt Judy natürlich irgendwann ihre Krankenakte mit
Briefen von mehreren Ärzten, die alle Steeles Prognose bestätigen. In
der Annahme, Steele wolle sie nur aus Mitleid heiraten, löst Judy die
Verlobung auf und kehrt zu ihrem früheren Lebensstil zurück. Doch nur
für kurze Zeit....die beiden kommen wieder zusammen. Aber es ist Glück
nur für kurze Zeit. Eine bewegende Schlusszene: Im gemeinsamen Haus in
Vermont verabschiedet sich von ihren beiden Hunden und geht in ihr
Schlafzimmer hinauf, um ruhig und gefasst ihrem Ende entgegenzusehen.
Der Film wirkt an einigen Stellen sehr sentimental und er trägt
öfters sehr dick auf. Natürlich ist die Darstellung von Bette Davis
perfekt. Sie zieht am Ende dem Tod den Stachel. Eine Soap, die aufgrund
der Darstellerleistungen viele Freunde fand.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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