Freitag, 5. Mai 2023

Der Glückspilz


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Billy Wilder 

Harry Hinkle und sein Anwalt...

Billy Wilders Film "Der Glückspilz" (Originaltitel: The Fortune Cookie) wurde 1966 inszeniert und landete im Filmjahr 1966 auf Platz 23 der erfolgreichsten Filme des Jahres. Es war ausserdem die erste Zusmannenarbeit der beiden Schauspieler Jack Lemmon und Walter Matthau. Weitere Klassiker wie "Ein seltsames Paar" oder "Extrablatt" folgten aufgrund des Erfolgs. Bei der Vergabe der Academy Awards konnte sich Walter Matthau als bester Nebendarsteller durchsetzen. Auch die Kameraarbeit von Joseph LaSelle wurde nominiert - ebenso das beste Drehbuch, dass Billy Wilder zusammen mit I. A. L. Diamond schrieb sowie die Szenenbildner Robert Luthard und Edward G. Boyle.
Für einige US-Kritiker war "Der Glückspilz" Wilders bester Film seit seinem Oscartriumph "Das Appartment".
Kameramann Harry Hinkle (Jack Lemmon) ist beim Heimspiel der Cleveland Browns im Municipal Stadium vor Ort. Während des Football Spiels kommt es zu einem Unfall, der beliebte Spieler Luther "Boom Boom" Jackson (Ron Rich) rennt den Kameramann über den Haufen, der nach seinem Sturz regungslos liegenbleibt. Der Bewusstlose wird sofort auf einer Bahre ins Krankenhaus gebracht, dort wacht er kurze Zeit später wieder auf. Sein hinterhätiger Schwager, Anwalt William H. "Whiplash Willie" Gingrich (Walter Matthau) steht vor dem Krankenbett und hat auch schon einen Plan wie man aus diesem geringfügigen Anwalt sehr viel Geld von der Versicherung abkassieren kann. Gingrich überredet Hinkle eine teilweise Lähmung seines Beins und der Hand vorzutäuschen, um eine hohe Entschädigung zu bekommen. Ihm schwebt eine Million Schadensersatz vor. Harry ist eine ehrliche Haut und lässt sich nur widerwillig auf dien Plan ein. Doch als seine Ex-Frau Sandy (Judi West) anruft und sich besorgt nach seinem Empfinden erkundet, geht er auf den Betrugsversuch seines Schwagers ein. Die Anwälte der Versicherungsgesellschaft wittern natürlich den Betrug und lehnen die Forderung ab. Sie sind sich sicher, dass die krankheitssymptome nur vorgetäuscht sind und lassen den Patienten von Experten untersuchen. Am Ende sind aber auch die Experten überzeugt, dass Hinkle wirklich geschädigt wurde. Sie wissen natürlich nichts von den betäubenden Novocain Spritzen, die auf Veranlassung des windigen Anwalts vor der Untersuchtung verabreicht wurden. Lediglich der schweizer Professor Winterhalter (Sig Ruman) teilt nicht die Meinung seiner Kollegen, er ist sich sicher, dass Hinkle ein Schwindler ist.
Die Versicherungsgesellschaft ist aber weiterhin weit davon entfernt eine hohe Summe auszahlen zu wollen. Sie engagieren Chester Purkey (Cliff Osmond), den besten Privatdetektiv der Stadt mit einer rund um die Uhr Überwachung. Die Wohnung von Hinkle ist zu diesem Zweck mit Wanzen präpariert worden. Währenddessen freundet sich Hinkle immer mehr mit Boom Boom an, der durch die Verursachung dieses Unfalls in eine Krise rutscht, die auch zu sportlichen Mißerfolgen führt. Ausserdem ist Sandy zurückgekehrt, möglicherweise aber nur deshalb, weil ihr EX bald zu großem Vermögen kommen könnte...




Wilder macht sich sehr lustig auf die amerikanische Mentalität des Verklagens, um damit Riesensummen aus dem Versicherungstopf herauszuschlagen. Ausserdem thematisiert der schwarzhumorige Filme die Scheinheiligkeit und die große Geldgier mit viel Sarkasmus. Am Ende siegt doch die Menschlichkeit, aber vorher darf Walter Matthau als Rechtsverdreher sämtliche Register seines Könnens zeigen. Das Zusammenspiel mit Jack Lemmon funktioniert bereits bei ihrem ersten gemeinsamen Film prächtig.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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