Regie: Charles Chaplin
Der Clown und die Tänzerin...
Charlie Chaplins persönlicher Film "Limelight" entstand 1952.
Bei der Veröffentlichung war dem Film kein großer Erfolg beschieden,
weil Chaplin in dieser Zeit wegen angeblicher kommunistischer Sympathien
stark boykottiert wurde. Zwanzig Jahre später wurde der Film erneut im
Kino gezeigt - wobei er erstmalig auch in Los Angeles gezeigt wurde.
Dies ermöglichte dem Film, der nicht mehr neu war, an der 45. Verleihung
der Academy Awards teilzunehmen, die am 27. März 1973 über die Bühne
ging. Es war diese Oscarnacht, in der Hauptdarsteller Marlon Brando
seinen Oscar nicht annahm und stattdessen die Indianerin Sacheen
Littlefeather auf die Bühne kam und auf die Benachteilung der Indianer
aufmerksam machte. Es war die Oscarnacht, in der "Cabaret" mit 8 Oscars
die meisten Trophäen bekam, nicht jedoch den Preis für den besten Film.
Der ging an "Der Pate". Es war die Oscarnacht, in der aber auch Charlie
Chaplin seinen einzigen regulären Oscargewinn feiern konnte. Denn die
Filmmusik von "Rampenlicht", die Chaplin selbst komponierte, setzte sich
gegen die Konkurrenz durch.
Es ist ein sehr trauriger anspruchsvoller Film, der Chaplin inder Rolle des gescheiterten Clowns und Komikers Calvero zeigt.
Der Film spielt im London des Jahres 1914, am Vorabend des Ersten
Weltkriegs. Calvero (Chaplin) war einst ein berühmter Bühnenclown, doch
als der Erfolg eines Tages ausblieb, trank er immer mehr. Als
heruntergekommener Alkoholiker hat er ein Zimmer im Haus von Mrs. Alsop
(Marjorie Bennett). Zum Glück kommt er gerade - wieder einmal betrunken -
nach Hause und bemerkt im Erdgeschoss des Hauses Gasgeruch, der aus
einem der vermieteten Zimmer kommt. Die junge Tänzerin Thereza "Terry"
Ambrose (Claire Bloom) wohnt dort erst seit kurzem und hat sich
entschieden ihrem Leben ein Ende zu machen. Der Grund ist ihre
Rheumaerkrankung, die es ihr unmöglich macht ihre große Leidenschaft das
Tanzen weiter auszuüben. Neben dem Gas hat sie auch Tabletten
geschluckt, doch die junge verzweifelte Frau kann gerettet werden. Die
Vermieterin will, dass diese Problemfrau sofort wieder auszieht, denn
sie ist um den guten Ruf des Hauses bedacht. Calvero übernimmt
allerdings die Verantwortung für die Gesundung dieser Frau und versorgt
die Kranke bei sich in der Wohnung. Bald merken die beiden, dass sie so
etwas wie Seelenverwandte sind und als Terry ihm irgendwann erzählt,
dass sie Tänzerin ist, wird dieses Band zu Zweit noch stärker. Beide
sind mit Leib und Seele künstler mit einem starken Manko. Beide stützen
sich gegenseitig und geben einander Halt. Theresa hat mit dem Musiker
Neville (Sydney Chaplin) einen Verehrer, doch sie liebt in Wirklichkeit
den wesentlich älteren Calvero, der ein Comeback anstrebt. Calvero sieht
es realisischer, er findet sich viel zu alt, um mit seiner besten
Freundin eine Liebschaft einzugehen. Als Thereza wieder zu Kräften
kommt, schlägt ihre künstlerischen Stunde. Als Tänzerin wird sie
berühmt...
Bei der Wiederaufführung hatte "Rampenlicht" - so der deutsche Titel auch an der Kasse viel mehr Erfolg wie bei seiner Premiere Anfang der 50er Jahre. Der Film spielt im Londoner Variete Milieu, in der auch Chaplins reale Karriere den Anfang nahm. Die Geschichte eines Mannes, der das Selbstwertgefühl einer jungen Künstlerin so stärkt, dass auch er selbst wieder mehr Vertrauen in seine Kunst bekommt, ist sehr subtil inszeniert und strahlt eine gewisse Faszination aus. Die Dialoge sind sicherlich sehr persönlicher Natur, man hat sehr oft das Gefühl, dass Chaplin seine eigene Lebensphilosophie mit verwoben hat.
Bei der Wiederaufführung hatte "Rampenlicht" - so der deutsche Titel auch an der Kasse viel mehr Erfolg wie bei seiner Premiere Anfang der 50er Jahre. Der Film spielt im Londoner Variete Milieu, in der auch Chaplins reale Karriere den Anfang nahm. Die Geschichte eines Mannes, der das Selbstwertgefühl einer jungen Künstlerin so stärkt, dass auch er selbst wieder mehr Vertrauen in seine Kunst bekommt, ist sehr subtil inszeniert und strahlt eine gewisse Faszination aus. Die Dialoge sind sicherlich sehr persönlicher Natur, man hat sehr oft das Gefühl, dass Chaplin seine eigene Lebensphilosophie mit verwoben hat.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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