Regie: Robert Z. Leonard
König vom Broadway....
Einer der erfolgreichsten Bio-Pics der 30er Jahre war "Der große
Ziegfeld" aus dem Jahr 1936, bei dem Robert Z. Leonard (Des Königs Dieb,
Stolz und Vorurteil) Regie führte.
Florenz Ziegfeld junior wurde einer der bekanntesten
Theaterproduzenten für aufwändige Bühneninszenierungen am Broadway. Er
arbeitete mit Akrobaten, Jongleuren, Komikern, Sänger und Sängerinnen
und einer Vielzahl von hübschen jungen Tänzerinnen zusammen. Seine Show
"Ziegfeld Follies" wurde zur Sensation.
In der Verfilmung spielt William Powell die Hauptrolle, der seit
seinem Auftritt 1934 in "Der dünne mann" zu den beliebtesten Darstellern
in Hollywood aufgestiegen war. Seine Frau in "Der dünne Mann" war Myrna
Loy, die auch in "Der große Ziegfeld" seine Ehefrau Billie Burke
spielt, mit der von 1914 bis zu seinem Tod im Jahr 1932 verheiratet war.
Dieses Musical zeigt seinen Aufstieg bis zu seinem Tod und war 1936
der größte Kinohit des Jahres. Er spielte 4,7 Millionen Dollar ein und
war auch bei den Kritikern sehr beliebt. Die Academy vergab drei Oscars -
die aus Deutschland stammende Luise Rainer wurde als beste Darstellerin
ausgezeichnet, obwohl sie nur 20-25 Minuten den Hauptpart einnimmt. Sie
spielt die polnisch-französische Anna Held, Ziegfelds erste Frau. Auch
der Preis für den besten Film ging an "The Great Ziegfeld" und als beste
Tanzregie ging der Preis an Seymour Felix, der für die opulente 7
Minuten Szene mit der extravaganten Hochzeitstorte verantwortlich war.
Diese Riesentorte bestand aus einer riesigen rotierenden Spirale mit
einem Durchmessen von 70 Fuß und 175 spiralförmigen Stufen, die
insgesamt über 100 Tonnen Gewicht hatte.
Der Sohn eines angesehenen Musikprofessors, Florenz "Flo" Ziegfeld
jr., (William Powell) will sich im Showgeschäft einen Namen machen.
Zunächst wirbt er auf der Weltausstellung 1893 in Chicago für Eugen
Sandow (Nat Pendleton), den "stärksten Mann der Welt", und setzt sich
mit geschicktem Marketing (das Frauen Sandows Muskeln spüren lässt)
gegen die Konkurrenz von Jack Billings (Frank Morgan) und seiner
populären Attraktion, der Bauchtänzerin Little Egypt, durch.
Ziegfeld kehrt zu seinem Vater und der jungen Mary Lou an das
Chicago Musical College zurück und reist nach San Francisco, wo er und
Sandow für Betrüger gehalten werden, weil sie eine Show aufführen, in
der Sandow einem Löwen gegenübersteht, der einschläft, sobald man ihn
aus dem Käfig lässt. Flo reist auf einem Ozeandampfer nach England, wo
er Billings wiedertrifft, der über einen Zeitungsartikel lacht, in dem
er als Betrüger denunziert wird.
Flo findet heraus, dass Billings auf dem Weg ist, einen Vertrag mit
dem schönen französischen Star Anna Held (Luise Rainer) zu
unterzeichnen. Obwohl er sein ganzes Geld beim Glücksspiel in Monte
Carlo verloren hat, überredet Flo Anna, stattdessen bei ihm zu
unterschreiben und gibt vor, Billings nicht zu kennen. Anna schickt ihn
zweimal fast weg, weil er unhöflich und pleite ist, doch dann zeigt sie
ihm, dass sie seine Ehrlichkeit zu schätzen weiß. Ziegfeld verspricht
ihr, ihr mehr Publicity zu verschaffen, als sie sich je erträumt hat und
sie an der Seite von Amerikas prominentesten Theatermachern auftreten
zu lassen.
Zunächst ist Annas Auftritt im Herald Square Theatre kein Erfolg.
Flo schafft es jedoch, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, indem sie
Anna jeden Tag 20 Gallonen Milch für eine fiktive
Milchbad-Schönheitsbehandlung schickt und sich dann weigert, die
Rechnung zu bezahlen. Die Zeitungsberichte bringen die Neugierigen bald
dazu, sein Theater zu füllen, und Ziegfeld stellt acht neue Darsteller
ein, um sie zu unterstützen. Die Zuschauer kommentieren, dass die Milch
ihre Haut schön machen muss, und die Show wird ein großer Erfolg. Flo
schickt Anna Blumen, Schmuck und sie willigt ein, ihn zu heiraten, indem
sie ihre neuen Diamanten vor den anderen Darstellern zur Schau stellt.
Doch ein Erfolg ist dem Schausteller nicht genug. Er hat eine Idee
für eine völlig neue Art von Show mit einer Schar von Blondinen und
Brünetten, die das amerikanische Mädchen verherrlichen soll. Die neue
Show, die Ziegfeld Follies, wird geboren - eine opulente Inszenierung
mit schönen Frauen und höchst extravaganten Kostümen und Bühnenbildern.
Das wird ein Riesenerfolg, und es folgen weitere Versionen der Follies.
Ziegfeld versucht, aus der alkoholkranken Audrey Dane (Virginia
Bruce) einen Star zu machen, und er lockt Fanny Brice (sie selbst) aus
dem Varieté und überhäuft beide mit großzügigen Geschenken.
Die neue Produktion verärgert Anna, die merkt, dass Flos Welt sich
nicht nur um sie dreht, und sie wird neidisch auf die Aufmerksamkeit,
die er Audrey schenkt. Sie lässt sich von ihm scheiden, nachdem sie Flo
und eine betrunkene Audrey im falschen Moment erwischt. Ziegfeld war ein
Charmeur und die Frauen rissen sich um ihn. Er lernt die jüngere
Schauspielerin Billie Burke (Myrna Loy) kennen, in die er sich
verliebt...
Der Film zeigt Ziegfelds großes Können als Broadway-Produzent, aber auch seine Schwächen. Neben den Frauen war dies sicher das Geld. Er war kein Buchhalter und auch kein Geschäftsmann, der das Geld gut investierte. Er gab es lieber für Geschenke, wie beispielsweise Blumen und schmuck, für seine Favoritinnen aus.
Der Film zeigt Ziegfelds großes Können als Broadway-Produzent, aber auch seine Schwächen. Neben den Frauen war dies sicher das Geld. Er war kein Buchhalter und auch kein Geschäftsmann, der das Geld gut investierte. Er gab es lieber für Geschenke, wie beispielsweise Blumen und schmuck, für seine Favoritinnen aus.
Regisseur Robert Z. Leonard bekam ebenfalls eine oscarnominierung
in der Kategorie "Beste Regie", musste sich aber von Frank Capra für
"Mr. Deeds geht in die Stadt" geschlagen geben. Die Revueszenen sind
tatsächlich brilliant in Szene gesetzt - das muss man neidlos zugeben,
auch wenn man kein Fan von Revuen ist. Auch schauspielerisch ist alles
perfekt: William Powell ist eine ideale Besetzung, Luise Rainer war auf
dem Höhepunkt ihrer Hollywood Karriere. Ein Jahr später gewann sie noch
einmal den Oscar für ihre Leistung in "Die gute Erde" und auch Frank
Morgans Nebendarstellerleistung als Jack Billings soll nicht unerwähnt
bleiben.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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