Freitag, 5. Mai 2023

Der große Ziegfeld


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Robert Z. Leonard

König vom Broadway....

Einer der erfolgreichsten Bio-Pics der 30er Jahre war "Der große Ziegfeld" aus dem Jahr 1936, bei dem Robert Z. Leonard (Des Königs Dieb, Stolz und Vorurteil) Regie führte.
Florenz Ziegfeld junior wurde einer der bekanntesten Theaterproduzenten für aufwändige Bühneninszenierungen am Broadway. Er arbeitete mit Akrobaten, Jongleuren, Komikern, Sänger und Sängerinnen und einer Vielzahl von hübschen jungen Tänzerinnen zusammen. Seine Show "Ziegfeld Follies" wurde zur Sensation.
In der Verfilmung spielt William Powell die Hauptrolle, der seit seinem Auftritt 1934 in "Der dünne mann" zu den beliebtesten Darstellern in Hollywood aufgestiegen war. Seine Frau in "Der dünne Mann" war Myrna Loy, die auch in "Der große Ziegfeld" seine Ehefrau Billie Burke spielt, mit der von 1914 bis zu seinem Tod im Jahr 1932 verheiratet war.
Dieses Musical zeigt seinen Aufstieg bis zu seinem Tod und war 1936 der größte Kinohit des Jahres. Er spielte 4,7 Millionen Dollar ein und war auch bei den Kritikern sehr beliebt. Die Academy vergab drei Oscars - die aus Deutschland stammende Luise Rainer wurde als beste Darstellerin ausgezeichnet, obwohl sie nur 20-25 Minuten den Hauptpart einnimmt. Sie spielt die polnisch-französische Anna Held, Ziegfelds erste Frau. Auch der Preis für den besten Film ging an "The Great Ziegfeld" und als beste Tanzregie ging der Preis an Seymour Felix, der für die opulente 7 Minuten Szene mit der extravaganten Hochzeitstorte verantwortlich war.  Diese Riesentorte bestand aus einer riesigen rotierenden Spirale mit einem Durchmessen von 70 Fuß und 175 spiralförmigen Stufen, die insgesamt über 100 Tonnen Gewicht hatte.
Der Sohn eines angesehenen Musikprofessors, Florenz "Flo" Ziegfeld jr., (William Powell) will sich im Showgeschäft einen Namen machen. Zunächst wirbt er auf der Weltausstellung 1893 in Chicago für Eugen Sandow (Nat Pendleton), den "stärksten Mann der Welt", und setzt sich mit geschicktem Marketing (das Frauen Sandows Muskeln spüren lässt) gegen die Konkurrenz von Jack Billings (Frank Morgan) und seiner populären Attraktion, der Bauchtänzerin Little Egypt, durch.
Ziegfeld kehrt zu seinem Vater und der jungen Mary Lou an das Chicago Musical College zurück und reist nach San Francisco, wo er und Sandow für Betrüger gehalten werden, weil sie eine Show aufführen, in der Sandow einem Löwen gegenübersteht, der einschläft, sobald man ihn aus dem Käfig lässt. Flo reist auf einem Ozeandampfer nach England, wo er Billings wiedertrifft, der über einen Zeitungsartikel lacht, in dem er als Betrüger denunziert wird.
Flo findet heraus, dass Billings auf dem Weg ist, einen Vertrag mit dem schönen französischen Star Anna Held (Luise Rainer) zu unterzeichnen. Obwohl er sein ganzes Geld beim Glücksspiel in Monte Carlo verloren hat, überredet Flo Anna, stattdessen bei ihm zu unterschreiben und gibt vor, Billings nicht zu kennen. Anna schickt ihn zweimal fast weg, weil er unhöflich und pleite ist, doch dann zeigt sie ihm, dass sie seine Ehrlichkeit zu schätzen weiß. Ziegfeld verspricht ihr, ihr mehr Publicity zu verschaffen, als sie sich je erträumt hat und sie an der Seite von Amerikas prominentesten Theatermachern auftreten zu lassen.
Zunächst ist Annas Auftritt im Herald Square Theatre kein Erfolg. Flo schafft es jedoch, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, indem sie Anna jeden Tag 20 Gallonen Milch für eine fiktive Milchbad-Schönheitsbehandlung schickt und sich dann weigert, die Rechnung zu bezahlen. Die Zeitungsberichte bringen die Neugierigen bald dazu, sein Theater zu füllen, und Ziegfeld stellt acht neue Darsteller ein, um sie zu unterstützen. Die Zuschauer kommentieren, dass die Milch ihre Haut schön machen muss, und die Show wird ein großer Erfolg. Flo schickt Anna Blumen, Schmuck und sie willigt ein, ihn zu heiraten, indem sie ihre neuen Diamanten vor den anderen Darstellern zur Schau stellt.
Doch ein Erfolg ist dem Schausteller nicht genug. Er hat eine Idee für eine völlig neue Art von Show mit einer Schar von Blondinen und Brünetten, die das amerikanische Mädchen verherrlichen soll. Die neue Show, die Ziegfeld Follies, wird geboren - eine opulente Inszenierung mit schönen Frauen und höchst extravaganten Kostümen und Bühnenbildern. Das wird ein Riesenerfolg, und es folgen weitere Versionen der Follies.
Ziegfeld versucht, aus der alkoholkranken Audrey Dane (Virginia Bruce) einen Star zu machen, und er lockt Fanny Brice (sie selbst) aus dem Varieté und überhäuft beide mit großzügigen Geschenken.
Die neue Produktion verärgert Anna, die merkt, dass Flos Welt sich nicht nur um sie dreht, und sie wird neidisch auf die Aufmerksamkeit, die er Audrey schenkt. Sie lässt sich von ihm scheiden, nachdem sie Flo und eine betrunkene Audrey im falschen Moment erwischt. Ziegfeld war ein Charmeur und die Frauen rissen sich um ihn. Er lernt die jüngere Schauspielerin Billie Burke (Myrna Loy) kennen, in die er sich verliebt...







Der Film zeigt Ziegfelds großes Können als Broadway-Produzent, aber auch seine Schwächen. Neben den Frauen war dies sicher das Geld. Er war kein Buchhalter und auch kein Geschäftsmann, der das Geld gut investierte. Er gab es lieber für Geschenke, wie beispielsweise Blumen und schmuck, für seine Favoritinnen aus.
Regisseur Robert Z. Leonard bekam ebenfalls eine oscarnominierung in der Kategorie "Beste Regie", musste sich aber von Frank Capra für "Mr. Deeds geht in die Stadt" geschlagen geben. Die Revueszenen sind tatsächlich brilliant in Szene gesetzt - das muss man neidlos zugeben, auch wenn man kein Fan von Revuen ist. Auch schauspielerisch ist alles perfekt: William Powell ist eine ideale Besetzung, Luise Rainer war auf dem Höhepunkt ihrer Hollywood Karriere. Ein Jahr später gewann sie noch einmal den Oscar für ihre Leistung in "Die gute Erde" und auch Frank Morgans Nebendarstellerleistung als Jack Billings soll nicht unerwähnt bleiben.










Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen