Regie: Roberto Rossellini
Die tragische Geschichte des Emanuele Bardone...
Die Geschichte, die Regisseur Roberto Rossellini in seinem 1959
gedrehten Kriegsfilm "Der falsche General" erzählt, soll auf einer
wahren Begebenheit beruhen. Es wurde auch ein künstlerisches Comeback
des Filmemachers, der zahlreiche große Klassiker wie "Rom, offene
Stadt", "Franciscus, der Gaukler Gottes", "Paisa", "Deutschland im Jahre
Null", Stromboli" und "Reise nach Italien" drehte und Filmgeschichte
schrieb.
Auch "Der falsche General" ist ein sehr gelungener Film, bei dem
Hauptdarsteller Vittorio de Sica als Kleingauner Emanuele Bardone
restlos überzeugt.
Die Geschichte spielt 1943 in Genua. Emanuele Bardone ist
gezeichnet von den harten Kriegsjahren, die sein Land erlebt hat und
schlägt sich als Gauner durch. Er kennt sich aus auf dem Schwarzmarkt
und seine Spezialität ist es sich als Helfer der Angehörigen von Leuten
auszugeben, die die deutsche Wehrmacht verhaftet hat. Er hat gute
Connections zu Unterfeldwebel Hagemann (Herbert Fischer), der sich von
Bardone immer wieder gerne bestechen lässt. Dazu braucht Bardone Geld,
dass er von den Angehörigen erhält. Er verspricht diesen Menschen mit
dem Geld dafür zu sorgen, dass der gefangene Familienangehörige entweder
wieder freikommt oder dass er Hafterleichterungen bekommt. Leider ist
Bardone auch ein unverbesserlicher Spieler, der das anvertraute Geld an
den geheimen Spieltischen mit schöner Regelmässigkeit wieder verliert.
Bardone unterhält ebenso gute Kontakte im Prostituiertenmilieu, die ihn
Geld leihen. Manchmal bittet er seine Freundin Valeria (Giovanna Ralli)
darum, ob sie nicht ihren Schmuck versetzen würde. Dieses Spiel geht gut
bis zu dem Tag, an dem eine der von ihm betrogenen Personen ihn als
Betrüger entlarven kann. Die Frau hat erfahren, dass ihr Mann
hingerichtet wurde, obwohl sie Bardone bereits Geld gab um ihn
freizukaufen. Sie zeigt ihn bei den Nazibehörden an. Er wird gefangen
genommen, doch statt der Todesstrafe kann ihn SS-Standartenführer Müller
(Hannes Messemer) überreden, für die deutschen Besatzer tätig zu
werden. Dazu soll er unter der Identität von General della Rovere, einem
hochrangigen Vertreter des Widerstandes, der kürzlich von den Nazis
erschossen wurde, im poliitschen Flügel des Gefängnisses San Vittore
herausfinden, welcher der anderen Gefangenen der Kopf der
Widerstandsbewegung ist, dessen Deckname "Fabrizio" ist. Die Deutschen
wissen lediglich, dass einer der dortigen Inhaftierten der Gesuchte ist.
Während dieser Zeit im Gefängnis, vollzieht Emanuele Bardone jedoch
eine Wandlung. Diese Veränderung bewirkt, dass er sich immer mehr wie
der echte General della Rovere verhält, sehr zum Ärger von Müller. Als
die Deutschen als Vergeltung für die Ermordung eines Mailänder
Funktionärs beschließen, 10 gefangene Widerstandskämpfer zu erschießen,
wählt Bardone lieber den Tod als die Identität von Fabrizio
preiszugeben...
Rosselinis Film erhielt bei den internationalen Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen und er bekam auch eine Oscarnominierung in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch". Mit diesem Film kehrte Rosselini auch zu seinen neorealistischen Stil zurück. Es fallen einige Ähnlichkeiten zu "Rom, offene Stadt" auf, der ebenfalls den italienischen Widerstand im Zweiten Weltkriegs thematisiert. Am Ende von "Rom, offene Stadt" wird ein Priester exekutiert, der den Widerständlern geholfen hat. In "Der falsche General" lässt sich die Hauptfigur lieber exekutieren, als zum Verräter zu werden.
Rosselinis Film erhielt bei den internationalen Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen und er bekam auch eine Oscarnominierung in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch". Mit diesem Film kehrte Rosselini auch zu seinen neorealistischen Stil zurück. Es fallen einige Ähnlichkeiten zu "Rom, offene Stadt" auf, der ebenfalls den italienischen Widerstand im Zweiten Weltkriegs thematisiert. Am Ende von "Rom, offene Stadt" wird ein Priester exekutiert, der den Widerständlern geholfen hat. In "Der falsche General" lässt sich die Hauptfigur lieber exekutieren, als zum Verräter zu werden.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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