Regie: Robert Aldrich
Der letzte Krieger der Apachen...
Robert Aldrich hatte seinen Durchbruch mit zwei hochkarätigen
Western im Verleih der United Artists: Der erste war "Apache"
(deutsch: Massai - der große Apache) und der zweite hieß "Vera
Cruz" - beide enstanden im Jahr 1954 und beide wurden
Riesenerfolge. "Apache" kam auf ein tolles Einspielergebnis
von 6 Millionen Dollar und "Vera Cruz" war mit 11 Millionen
Dollar sogar ein Top Ten Hit des Jahres. Legendär ist auch die Geschichte mit den zwei verschiedenen
Versionen für den Schluß, die der damals noch unerfahrene Regisseur
drehen musste. Es muss wohl zwei oder drei Tage nach Drehschluß
gewesen sein, dass die United Artists und Produzent Harold Hecht
darauf drangen, dass Aldrich noch diesen anderen Schluß drehen
sollte. Einen mit einem HappyEnd für den verfolgten Indianer. Der
andere war viel düsterer, denn da wird Massai als er auf die Hütte
zugeht völlig sinnlos in den Rücken geschossen. Tatsächlich wirkt
auch für mich der Schluß in "Massai" extrem aufgesetzt,
denn in den vorherigen 85 Minuten führt eigentlich kein Weg an der
Unausweichlichkeit von Massais Tod vorbei - er bleibt unbeugsam und
die Jagd der Weißen auf den Rebellen entsprach den historischen
Tatsachen und so steht dieses HappyEnd auch für die Rechtfertigung
der amerikanischen Indianerpolitik. Ok, das Publikum war vielleicht
froh, dass das indianische Paar mit ihrem Baby doch noch glücklich
werden konnte. Aber realistisch war dies nicht. Die Geschichte fängt an mit der Kapitulation von Geronimo (Monte
Blue). Die Aufwiegler sollen aber nach Florida deportiert werden und
werden so ihre Heimat in Arizona nie wieder sehen. Massai (Burt
Lancaster) hat aber vor den Kampf weiterzuführen und auch die jungen
Krieger der Apachen auf seine Seite zu ziehen. Im San Carlos Apache
Indianerreservat wird nun der labile Santos (Paul Guifoyle) zum
Häuptling ernannt, dessen Tochter Nalinle (Jean Peters) liebt
Massai, wird aber vom Apachen Hondo (Charles Bronson als er noch
Buchinsky hieß) umworben, der Armeescout ist. Tatsächlich kann
Massai fliehen und auf seiner Flucht in Richtung Heimat wird er mit
den Errungenschaften der Zivilisation konfrontiert. Eine Stadt mit
viel Lärm, Verkehr, vielen Geschäften und er erregt dort Hohn und Spott. Er trifft auch auf Dawson (Morris
Ankrum), einen Cherokee-Indianer, der inzwischen zum Farmer wurde und
in einem Haus wohnt. Zum Abschied schenkt dieser Massai einen Beutel
voll Korn. Obwohl Massai ein Krieger sein möchte und kein Bauer,
nimmt er das Geschenk mit. Als er wieder zu seinem Stamm kommt, wird
er von Santos verraten. Und wieder kann er entfliehen...r erregt dort
Hohn und Spott. Er trifft auch auf Dawson (Morris Ankrum), einen
Cherokee-Indianer, der inzwischen zum Farmer wurde und in einem Haus
wohnt. Zum Abschied schenkt dieser Massai einen Beutel voll Korn.
Obwohl Massai ein Krieger sein möchte und kein Bauer, nimmt er das
Geschenk mit. Als er wieder zu seinem Stamm kommt, wird er von Santos
verraten. Und wieder kann er entfliehen...



Abgesehen von diesem nicht stimmigen Alternativschluß, der dem
Regisseur aufgedrängt wurde ist "Massai" dennoch ein sehr
guter Western. Sogar der erste in Hollywood, der ein Paar
präsentiert, dass rein indianisch ist. In den vorherigen
indianerfreundlicheren Hollywoodfilmen kam es immer wieder zu einer
Liebe zwischen Weißem Mann und Indianerin (Der gebrochene Pfeil),
oder zwischen Indianer und einer weißen Frau (Fluch des Blutes).
Herausragend ist auf alle Fälle die Kameraarbeit von Ernest Laszlo
(Das Narrenschiff, El Perdito, Die Phantastische Reise, Airport) ,
der sehr oft mit Robert Aldrich zusammengearbeitet hat. Hervorragend
auch die Sequenz vom regen Treiben in St. Louis am Abend.



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.